Pfarreiengemeinschaft feierte Advent und Hunderttausende waren dabei

Das ZDF war mit seinen Fernsehzuschauern im Mariendom zu Gast

04.12.2017 - 12:01

Andernach. Als Pastor Stefan Dumont in der Eucharistiefeier von Herzen und ritus-gemäß den „Frieden des Herrn“ wünschte, wusste er, dass diese Zusage nicht nur die Gläubigen im vollbesetzten Mariendom erreichen würde. Er galt auch hunderttausenden mitfeiernden Christen und anderen interessierten Zuschauern, die den Gottesdienst am ersten Advent im Fernsehen live verfolgten. Zusammen mit der ZDF-Redaktion „Kirche und Leben“ hatte die Pfarreiengemeinschaft Andernach die Zuschauer in die imposante viertürmige Emporen-Basilika und Pfarrkirche Maria Himmelfahrt eingeladen. So konnte eine gigantische Gemeinde den Beginn der Adventszeit im katholischen Sonntagsgottesdienst am Mittelrhein feiern. Darunter viele Senioren, Kranke, in ihrer Bewegung eingeschränkte Menschen sowie Gläubige, für die es keine Gelegenheit mehr gibt, in Wohnortnähe einen Sonntagsgottesdienst zu besuchen.


Die Kameras waren schnell vergessen


Bereits um kurz nach 9 Uhr hatten sich die Gläubigen eingefunden, um sich von Martin Korden, von der, der Deutschen Bischofskonferenz unterstellten Redaktion „Katholische Fernseharbeit“, über die Besonderheiten im Ablauf des Fernseh-Gottesdienstes informieren zu lassen. ZDF-Produktionsleiterin Sylke Hart gab dann pünktlich um 9.30 Uhr das Signal zum Start in die 44.30 Minuten dauernde Feier. Würdevoll prächtig nahm diese mit dem Einzug von zwanzig Messdienern aus den Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft, den Lektoren und Kommunionshelfern sowie des Diakons und des Priesters ihren Auftakt. Zuvor hatte Pfarrer Stefan Dumont die Fernsehzuschauer bereits vor der Kulisse der Pfarrkirche Maria-Himmelfahrt willkommen geheißen. „Es kommt ein Schiff geladen“, tönte das alte Kirchenlied durch das illuminierte historische Gemäuer des Mariendoms und an diesem Sonntag auch in den Lautsprechern der Fernsehempfänger. Mit dem Adventslied aus dem, so genannten, „Andernacher Gesangbuch“ von 1608, dessen Titel zugleich Motto des Gottesdienstes war, soll die gläubige Erwartung der Ankunft des Gottessohns zum Ausdruck gebracht werden. Texte aus dem Buch Jesaja, dem ersten Korintherbrief sowie dem Markus-Evangelium (13,33-37) prägten dann mit der Predigt den Wortgottesdienstteil der adventlichen Sonntagsmesse, die musikalisch von Dekanatskantor Burkhard Esten (Orgel), dem Albertus-Magnus-Chor, Bläsern des Stadtorchesters Andernach sowie der Choralschola gestaltet wurde. In seiner Predigt ging Pastor Dumont auf die Aussage des Andernacher Liedes vom geladenen Schiff ein, Er schlug den Bogen von den Gefühlen der Besucher der „Lebenden Krippe“ auf Andernachs Marktplatz, hin zu Gottes ankommendem Schiff, für das die Menschen eine Kaimauer bieten sollten. Die Hoffnung auf seine heilbringende Ankunft sei die Botschaft im Advent. Während die Gottesdienstbesucher die Kommunion empfingen, sahen und hörten die Mitfeiernden an den Fernsehempfängern eine vorab aufgezeichnete Meditation. „Macht hoch die Tür“ stimmten die zahlreichen Kirchenbesucher lautstark beim Auszug ein und viele trafen sich im Anschluss des Gottesdienstes noch im Pfarrheim, um gemeinsam das Großereignis in ihrer Pfarrkirche zu reflektieren.


Viel Aufwand für eine Dreiviertelstunde


Seit 1986 überträgt das ZDF sonntäglich einen Gottesdienst aus katholischen und evangelischen Gemeinden in Deutschland oder aus deutschen Auslandsgemeinden und Österreich. Im Jahresdurchschnitt verfolgen etwa 700.000 bis 900.000 Zuschauer pro Sendung das religiöse Ritual. Deren Durchschnittsalter liegt bei 65 plus. Die Vorbereitungen zum Fernsehgottesdienst aus der Bäckerjungenstadt begannen vor gut einem Jahr. Bei einem Vorort-Termin hatte sich ein ZDF-Team vor ein paar Wochen den Mariendom und den Domplatz angeschaut, um die geeigneten Standorte für die Kameras und den Techniktross mit dem Ü-Wagen festzulegen. Ton- und Beleuchtungskonzepte wurden erstellt, Kameraeinstellungen festgelegt, Ablauf- und Mikrofonproben und schließlich eine Generalprobe am Vorabend der Ausstrahlung stellten den reibungslosen Ablauf der Live-Sendung sicher. An den Produktionstagen trugen freiwillige Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde in einem Catering-Team für die Verpflegung der Beteiligten Sorge, halfen der rund 25 köpfigen ZDF-Mannschaft beim Auf- und Abbau oder betätigten sich als Kabelhilfe. Im Anschluss an die Übertragung besetzten dreißig Ehrenamtliche eine vom ZDF geschaltete Telefonhotline, auf der hunderte Anrufer Fragen stellten oder Rückmeldungen gaben. „Alt-Himmelfahrter“, Dr. Hans-Georg Hansen, hatte ebenfalls einen heißen Draht: „Ich war direkt nach der Messe für eineinhalb Stunden im Einsatz. In der Zeit habe ich 28 Anrufer entgegengenommen. Es handelte sich überwiegend um ältere Frauen, die den Gottesdienst zum Beispiel aus einem Seniorenheim verfolgt haben.“ Eine überwiegend positive Resonanz zum Gottesdienst, insbesondere zur Predigt und der Kommunion-Mediation, sei der Tenor der Gespräche gewesen. „Auch ein Mitglied aus Stefan Dumonts früherer Pfarrei in Trier hat sich gemeldet und sich gefreut, den ehemaligen Pfarrer wiedergesehen zu haben. Rund 130 Freiwillige waren neben den Hauptamtlichen im Einsatz. Wir fragten Pfarrer Dumont, ob sich der Rieseneinsatz gelohnt hat: „Es hat sich gelohnt, weil es die Gemeinde auf interessante und wunderbare Weise zusammengeführt hat. Viele Leute, die ich vorher nicht im Blick hatte, sind jetzt als Ehrenamtliche dabei gewesen. Es war schön zu sehen, wie jeder sein Steinchen zu dem gelungenen Mosaik beigetragen hat. Ein tolles Gefühl und eine schöne Erfahrung.“

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