„Blick aktuell“ hat nun auch eine Hoheit im Team

Prinz Thomas I. und Prinzessin Bettina I. regieren das närrische Andernach

08.01.2018 - 10:44

Andernach. Hätten engagierte Karnevalisten am alljährlichen Ascher … (§ 4 der Närrischen Verordnung verbietet es uns, während der närrischen Kampagne das „böse“ Wort auszuschreiben) nicht immer wieder gesagt „Nach der Faasenacht ist vor der Faasenacht!“, würde das stimmungsgeladene Brauchtum in der Bäckerjungenstadt nicht schon mehr als 600 Jahre fortbestehen. Mit der Erstürmung des Historischen Rathauses am 11.11. läuteten die „Annenacher Jecke“ die fünfte Jahreszeit ein und jetzt präsentierte und proklamierte der Festausschuss des Andernacher Karnevals sowie eine froh gelaunte bunte Schar ein qualifiziertes, närrisches Herrscherpaar mit Gefolge, dass zumindest die karnevalsgeneigten Andernacher, getreu dem Sessions-Motto „Mir hann ömme ebbes ze fäiere“, bis zum kommenden Ascher … durch die Wogen der Heiterkeit führen wird.


Die Parade am Rhein - auch bei Hochwasser möglich


Leichter Regen kündigte sich an und der launische Vater Rhein hatte sich die Rheinanlagen zu Eigen gemacht. Doch erwies sich die Hochwasser-Schutzwand als vertrauenserweckende Rückendeckung für die am Rheintor angetretenen Karnevalsgesellschaften. Dort präsentierten sich die designierten karnevalistischen Hoheiten, begleitet vom Stadtkommandanten und den Mitgliedern des Festausschusses, ihren närrischen Streitkräften bei der Abnahme der Parade erstmals in vollem Ornat. Die Blauen Funken, die Rot-Weißen-Husaren, das Stadtsoldatenkorps, das Heimatkorps des Prinzen-Emsembles - die Prinzengarde 1896 sowie die Möhnen „Ewig Jung“ versicherten dem „Alaaf-Adel“ ihre Loyalität. Die uniformierten Heerscharen zogen dann mit klingendem Spiel zum Markt, wo ihr Aufmarsch zur traditionellen Proklamations-Zeremonie bereits vom Narrenvolk erwartet wurde. Prinzenpaar und Hofstaat erreichten das Zentrum in Andernachs Repräsentations-Prunkwagen.


Proklamiert - los geht’s!


Nach der Begrüßung durch den Festausschusspräsidenten Lutz Schnitzendöbel und seinem Dank an Michael und Manuela Krebs, die in der vergangenen Session erfolgreich das hohe karnevalistische Amt ausfüllten, wechselte die Prinzenkette ihren Besitzer. Der Präsident, vor genau zehn Jahren selbst Karnevalsprinz, proklamierte als neue närrische Herrscher über Andernach die bewährten Prinzengardisten Thomas Manstein als Seine Tollität Prinz Thomas I. „et Blümo vom Blick“ und Bettina Manstein als Ihre Lieblichkeit Bettina I. „die wirbelnde Gardemaus aus’m Hürtershaus“. Erwartet humor- und temperamentvoll übermittelte Oberbürgermeister Achim Hütten die Glückwünsche der Stadt und überreichte, im Bewusstsein der eigenen „Entmachtung“, zusammen mit seinem Amtskollegen Claus Peitz die goldenen Stadtschlüssel an das Regenten-Paar.

Das Tollitätenpaar wird auf seiner närrischen Tournee begleitet und unterstützt von Kanzler Jürgen „de Udschebebbes aus der Gardebütt“ (Jürgen Zerwas), Finanzminister Dennis „von Tanz zu Finanz“ (Dennis Michaelsen), Verkehrsminister Patrick „der First Responder der Hofstaatsflotte“ (Patrick Stemmler), von der Hofnärrin Chiara „der tanzende Narr aus der Engelsschar“ (Chiara Stromberg), den Hofdamen Verena „die tanzende Marketenderin“ (Verena Meffert) und Katja „Zahlenjongleur mit blauer Coleur“ (Katja Budelmann) sowie den Pagen Paula Ehrentraud, Lias Drommel und Aimee-Joy Stromberg. Zum Adjutanten Sr. Tollität wurde der Leutnant der Prinzengarde Jan Durben, zur Adjutantin ihrer Lieblichkeit, Oberleutnant der Stadtsoldaten Birgit Bunk und zu den Adjutanten des gesamten Hofstaats der Leutnant der Rot-Weißen Husaren Stephanie Kapp und der Oberfähnrich der Blauen Funken Volker Krämer berufen.

Kanzler Jürgen gab eine Hörprobe seines rhetorischen Durchsetzungsvermögens. Dabei verriet er auch schon mal was über seine „Elvira“.

Ein farbiges Bild boten die stattlichen Traditionscorps mit ihren Musik- und Spielmannszügen, die Möhnen und Vertreter der GERAK, als sich Prinz Thomas I. „et Blümo vom Blick“ erstmals an sein Narrenvolk richtete. Ein Anliegen des passionierten und jetzt geadelten Karnevalisten spiegelt sich in seiner Närrischen Verordnung nieder: „Wer bis zum Rosenmontag noch kein Mitglied in einem der Karnevals-Korporationen ist, dem wird das rechte Hosenbein abgeschnitten und er muss sich während der ganzen Session so in der Öffentlichkeit zeigen“. Prinz Thomas I. zog Bürgermeister Claus Peitz als Assistent hinzu, um Auszüge aus der Gesetzes-Urkunde zu zitieren. „Was kann es Schöneres geben, als am Tag der Heiligen Drei Könige hier proklamiert zu werden“, rief er zuvor begeistert. „Jetzt fehlt nur noch, dass die Könige um die Ecke kommen!“ Na, wer schon solange das Team der Lebenden Krippe leitet, wurde natürlich von den Laienspielern erhört, die ihm, „unerwartet“, als königliches „Dreigestirn“ an der Bühne seine Aufwartung machten.

Wie bereits bei der Parade am Rhein gab Stadt- und Funkenkommandant Hans-Peter Klein danach seiner Funkenkanonen-Besatzung den Befehl, Böller zu Ehren des Tollitätenpaares abzuschießen. Abgerundet wurde die feierliche Proklamation und Inthronisierung mit einem obligatorischen Empfang im Personalwohnheim des Stiftshospitals. Dort nahm das Tollitätenpaar die offizielle Proklamationsurkunde und die zahlreichen Glückwünsche der geladenen Gäste entgegen.

Die Aktivitäten der „närrischen Reisegesellschaft“ kann man im Internet unter www.andernacher-prinzenpaar-2018.de und in Facebook verfolgen. Außerdem findet man in der „Stadtschell“, dem offiziellen Organ des Festausschusses, sowie auf den Internetseiten der Karnevalsgesellschaften umfangreiche Informationen zum Andernacher Karneval.


Zur Person: Das 67. Andernacher Prinzenpaar


Dass die Herzen des Prinzenpaares für Andernach und den Karneval schlagen, kommt nicht nur in seinem herzförmigen Orden zum Ausdruck, sondern auch in seiner karnevalistischen Vita:

Der „Annenacher Jung“, Prinz Thomas I. „et Blümo vom Blick“ (Thomas Manstein), kann zwar nicht auf familiäre närrische Wurzeln verweisen, wohl aber auf frühe alaaforientierte Eigeninitiativen. Bereits mit zwölf Jahren zog er spontan mit einem Freund und einem Kettcar erstmals im Andernacher Rosenmontagszug mit. „Blümo“, wie man Thomas im Verein und Freundeskreis seit vielen Jahren auch mal nennt, vernahm man dann Jahre später mit seiner Trompete im Musikzug der Garde.

Auch als Vortragender durfte man ihn auf der Bühne erleben. Seit 2003 wirkte der Freund rheinischer Fröhlichkeit in verschiedenen Vorstandsfunktionen, bis ihn das Prinzengarde-Korps im Jahr 2007 zu seinem Kommandeur erhob. Einen Namen machte sich die Tollität aber auch als Spielleiter der Lebenden Krippe, für die er nun schon seit zehn Jahren die Feder führt. Im seinem beruflichen Leben ist der Sinziger Krupp-Verlag sein Brötchengeber. In dessen Regionalzeitung „Blick aktuell“ präsentiert Thomas die Ergebnisse seiner Außendiensttätigkeit. Ihre Lieblichkeit Prinzessin Bettina I., „die wirbelnde Gardemaus aus’m Hürters-Haus“, trägt, verwandtschaftlich bedingt, ebenfalls den Nachnamen Manstein. Anders, als ihr „Prinzgemahl auf Zeit“ wurde Bettina jedoch bereits in Kindertagen in ihrer Familie infiziert, in der der Bazillus Carnevalis bereits seit Generationen grassiert. Ob im Fanfarenzug, den verschiedenen Tanzformationen der Prinzengarde, beim Frauenkaffee, als Regimentstochter oder singende Vortragende - Bettinas karnevalistische Erfahrungen sind weitreichend. Doch neben der Faasenacht zählt auch der Fußball zu ihren Leidenschaften. So ist der ehemalige Engel aus der lebenden Krippe schon seit mehr als zwei Jahrzehnten Mitglied des FC Bayern München.

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