Linz feierte zum zweiten Mal nostalgisches Kirchweihfest

Romantische Fahrgeschäfte von anno dazumal statt moderner Weltraumsonden

02.09.2015 - 08:55

Linz. Nach dem Erfolg des historischen Kirchweihfestes 2014 „800 Jahre Sankt Martin“ feierte die Stadt Linz auch in diesem Jahr ganz nostalgisch Kirmes. Es war der Tourist-Information gelungen, einen Marktplatz mit historischen Fahr- und Schaustellergeschäften der „Alten Wiesn“ als Kernstück des zweiten nostalgischen Kirchweihfestes zu organisieren.


100 Jahre alte Fahrgeschäfte


„Ramona, ein Jahr geht doch so schnell vorbei“, verrieten ein Hit aus den frühen 60er-Jahren am frühen Freitagnachmittag von der Berg- und Talbahn. Pünktlich um 14 Uhr setzten sich nicht nur die Kabinen in Bewegung, während lebensgroße Glanzbild-Schönheiten zur rasanten Rundreise überredeten. „In Linz geht es eben wieder drei Tage lang rund, und das im wahrsten Wortsinn“, wies der Stadtbürgermeister Hans-Georg Faust auf das kleine Riesenrad aus dem Jahr 1902 hin, das den Gästen immer wieder einen Blick über das Treiben auf dem Markt bot. Zauberhaft ging es auch auf dem nostalgischen über 110 Jahre alten Kinderkarussell zu, das nicht nur kleinen Pagen Reitstunden auf Rappen und Schimmeln ermöglichte. Auch ein Gockel, ein Schwein und eine braun-weiß gescheckte Kuh, selbst Reineke Fuchs bot sich als Reittier an, wenn man nicht in der Kutsche Platz nahm oder in den Schwanenwagen stieg.


Fahrten mit dem Scooter-Team


„Wir sind sehr froh, dass sich wieder so viele Vereine an dem Kirchweihfest beteiligen, den das könnte nicht oben übergestülpt oder verordnet werden; es muss von der Gemeinschaft, eben von Einrichtungen der Bürgerschaft belebt werden“, erklärte Faust. So umkurvten Mitglieder des Scoooter-Teams um Manni Reul in ihrem 29. Vereinsjahr an allen drei Tagen nicht nur die große Bühne auf dem Burgplatz, sondern luden dort zu kurzen Stadtrundfahrten in ihre vier Fahrzeuge ein. „Gestern Abend waren bei uns die Bla-Wi-Tro und die Band ‚Uhles Underground‘ zu Gast, und nachher rockt die zwölfköpfige Blues Brother-Tribute Band ‚Heart and Soul‘ aus Bonn die Showbühne, verrieten die „Auto-Selbstfahrer“ am Samstagnachmittag, die nicht ganz dem historischen Thema des Festes entsprechend in das Zeitalter von Rock’n Roll und Petticoats entführten.


Kirmesbaum und Fassanstich


Da machten sich gerade die Linzer Schützenvereine, die Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft um Brudermeister Uwe Prassel und die Linzer Jünglinge um Präsident Benjamin Christen, bemerkbar, die tags zuvor mit Hans-Georg Faust sowie mit Unterstützung des Bauhofs den Kirmesbaum am „Halborn“ aufgestellt hatten, wo der Bürgermeister auch den offiziellen Fassanstich vorgenommen hatte. Angeführt vom Fanfarencorps des TV Linz präsentierten sie am späten Samstagnachmittag bei einem stilvollen Umzug mit Gastvereinen ihr Sebastianer-Königspaar, Hans Hinden und Ilona Nixdorf, sowie den Jünglings-König Hans Bey, die wenig später zum Königsball in die Stadthalle einzogen.

Jede Kirmes hat kirchliche Wurzeln, wie Diakon Eberhard Roevenstrunk schon beim ökumenischen Bitt- und Segensgebet an der Mariensäule betont hatte. Entsprechend fand auch am Kirmessonntag um 11 Uhr in der Marienkirche ein Festhochamt statt, während vom Förderverein „Sankt-Martin-Kirche“ Führungen in historischer Gewandung angeboten wurden. Von 11 bis 17 Uhr war die Abteilung „Bogensport“ des SV Vettelschoss im Stadtgarten aktiv. Parallel dazu standen beim VfB Linz, beim TV Linz und beim BBC Linz auf den Rheinuferwiesen historische Kinderspiele auf dem Programm. Abgerundet wurde das nostalgische Kirmes-Angebot durch Fritz Ockenfels, der zu Nachtwächterführungen einlud, während sich örtliche Unternehmen beim sonntäglichen Buttermarkt-Fest mit einer Modenschau und Livemusik an dem Spektakel beteiligten, das nicht zuletzt wegen der hochsommerlichen Temperaturen wahre Besuchermassen in die Bunte Stadt am Rhein gelockt hatte, die ihrem Ruf als Touristenhochburg am romantischen Mittelrhein wieder einmal in vollem Umfang gerecht geworden war.

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