Das war keine qualitative, konstruktive Workshoparbeit
Leserbrief zur Einwohnerversammlung am 22. Juli Thema: „Standortmarketingkonzept“
Diese Einwohnerversammlung zum „Standortmarketingkonzept“ war eine Veranstaltung, die dem Bürger vorspielen soll: „Du kannst doch aktiv mitarbeiten und deine Meinung ist uns wichtig. Schau die Verwaltung, sprich unser OB, tun doch etwas!“ Leider sieht die Wahrheit anders aus!
Zunächst war dies eine Kopie des „Strategieworkshops“ vom 11.02.2014, bei dem sich schon damals engagierte Bürger unserer Stadt mit heftiger Kritik an den Vortragenden der Imakomm wegen der unprofessionellen Didaktik dieser Veranstaltung wandten.
Allerdings existierte diesmal die Vorgabe, so mein Eindruck, „Lasst ja keine öffentliche Diskussion aufkommen!“
Herr Wagner und ich mussten uns regelrecht „das Wort erkämpfen“.
Aber nun der Reihe nach.
1. Die Art und Weise, wie unser OB, Herr Treis, seine einleitenden Worte führte, zeigte mir, dass ihn dieses Thema eigentlich nicht interessiert. Er flog schnell mit einer oberflächlichen Begrüßung, vollkommen emotionslos, ohne wirklich näher auf dieses Projekt einzugehen, zur Weitergabe des Wortes an die Imakomm.
Es gab beispielhaft keinen Hinweis, wer in der Verwaltung als Ansprechpartner vorgesehen ist, bzw. welche Abteilung dieses Projekt begleitet.
2. Das Konzept ist ohne wirkliches Ziel. Wo will Mayen hin, was wollen wir zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben, wohin soll die Reise überhaupt gehen?
Beispiel: „Mayen hat eine Infrastruktur für ca. 25.000 Einwohner. So wäre eine Vision: „Im Jahre 2030 soll Mayen 25.000 Einwohner haben. Welche Maßnahmen müssen hierzu ergriffen werden“?
Was die Imakomm als Vision angibt, ist eine „Lachnummer“!
(„Wir wollen offen sein usw.“) Dies ist höchstens eine Beschreibung einer Grundvorrausetzung, um eine Vision zu entwickeln.
Vordergründig sieht es jedoch so aus, als würden Konzepte erarbeitet. Nur bei näherer Betrachtung fehlt die Professionalität.
Beispiel: Thema Finanzierung. Hätte die Imakomm wirklich so intensiv mit vielen Kommunen gearbeitet, wäre der Bereich der „öffentlichen Fördermittel“ angesprochen worden.
Auch hier wäre schon längst die Verwaltung im Vorfeld gefordert gewesen, alle Möglichkeiten der „Fördertöpfe“ zu prüfen.
3. Weiterhin fehlt mir die konstruktive Begleitung der Verwaltung von Mayen. Ich habe den Eindruck, die Verwaltungsspitze steht hier als „stiller Beobachter“ am Rand des Geschehens.
Auf meine Fragen hin: a) Welche Meinung, bzw. welche Gedanken hat sich die Verwaltungsspitze zu diesem Thema gemacht? b) Wie wird die Verwaltung dieses Projekt in der Zukunft begleiten? antwortete Herr Treis nicht. Er gab lediglich Allgemeinphrasen zur Kenntnis. Auf meine Fragen gab er keine greifbare Antwort.
Ich habe den Eindruck gewonnen, Herr Treis weiß wirklich nichts zu diesem Thema, es interessiert ihn nicht wirklich. Wer soll denn später die einzelnen Arbeitskreise (Kamingespräch, Finanzierung (Fond) usw. steuern, einladen, die Projekte im Ganzen führen und steuern?
4. Nun zu den „Arbeitskreisen“ an diesem Abend. Es wurde nur allgemein diskutiert, keine Protokolle, bzw. Stichwortnotizen (Pinnwand, Flipchart, die Möglichkeit Notizen zu machen).
Die Rahmenbedingungen für eine qualitative, konstruktive Workshoparbeit fehlten in jeglicher Hinsicht. Es waren nur „Palaverrunden“).
Zu diesem Zeitpunkt habe ich diese Versammlung verlassen.
Rainer Simon, Mayen
für die Initiative Mayener
Unternehmen „runder Tisch“
Sehr geehrter Herr Kraißling,
ich kenne Ihren politischen Hintergrund und weiß daher Ihren Kommentar einzuschätzen.
Beste Grüße
Rainer Simon
Ja ich muss dem Kommentar zustimmen, das war nicht wirklich das was man erwartet hat...
Als Teilnehmer an diesem Abend muss ich feststellen: vor allem methodisch (nicht didaktisch!)ist den Fachleuten aus Aalen nichts vorzuwerfen! PR-Fachleute wissen, dass man den Dialog mit Bürgern führt, ihre Ideen per "Brainstorming" einbindet und verarbeitet. Hingegen wird von Ihnen und Herrn Wagner behauptet, Sie hätten sich das Wort erkämpfen müssen. Das ist unwahr! Mein Einwurf, keine langen Monologe zu halten, wurde von etlichen Zuhörern unterstützt. Der Oberbürgermeister hat Sie dennoch ausreden lassen! Ihm zu unterstellen, er stünde nur als Beobachter, quasi teilnahmslos daneben, ist unverschämt! In den anschließenden Gruppen wurde sehr engagiert diskutiert, Vorschläge gemacht usw. Aber, das interessierte Sie ja nicht mehr, da Sie dabei nicht mehr die Möglichkeit hatten, den Oberbürgermeister mit derart abstrusen Vorwürfen zu attackieren! Wären Sie dabei geblieben, um Ihre Ideen einzubringen, hätten Sie auf diesen Brief verzichtet!