GRÜNE beantragen Beitritt Lahnsteins

Mayors for Peace

27.07.2016 - 15:00

Lahnstein. Im August jähren sich die Tage der ersten Atombombenabwürfe. Der 6. und der 9. August 1945 gehören zu den schwärzesten Tagen der Menschheitsgeschichte. Zum ersten Mal wurde an diesen Tagen die Atomkraft als Waffe eingesetzt. Es gab verheerende Folgen. Innerhalb weniger Sekunden wurden die Städte Hiroshima und Nagasaki dem Erdboden gleich gemacht und mehrere zehntausend Einwohner starben sofort. Nicht zu zählen sind die Opfer, die durch die Atombombenabwürfe in den Tagen, Wochen, Jahren, Jahrzehnten danach, an den Folgen dieser unmenschlichen Aktion starben. Noch heute leiden viele Menschen an den Langzeitfolgen. Deshalb sollte die Menschheit sich dieses schreckliche Ereignis stets in Erinnerung rufen und der Opfer gedenken. Was im August 1945 geschehen ist, darf niemals vergessen werden, damit es sich niemals wiederholt.


Keine Abrüstung


Gerhard Schmidt, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die GRÜNEN im Stadtrat Lahnstein sieht es deshalb auch als Verpflichtung aller Menschen, dafür zu sorgen, dass die uns nachfolgenden Generationen in einer friedlichen Welt ohne die Bedrohung durch Atomwaffen aufwachsen können. Viele glaubten, dass nach dem Ende des Kalten Krieges das Zeitalter der weltweiten nuklearen Abrüstung gekommen sei. Doch leider muss festgestellt werden, dass auch heute, einundsiebzig Jahre nach den Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki, die atomare Bedrohung noch längst nicht überwunden ist. Ganz im Gegenteil. Es scheint so, als ob die Gefahr eines atomaren Schlages momentan eher am Wachsen, als am Aussterben ist. Das Vertrauen in die beiden Weltmächte USA und Russland ist auch nach der Beendigung des „Kalten Krieges“ nicht besonders groß. Das Vertrauen in die weiteren Atommächte, die es auf unserer Erde gibt, ist um keinen Deut größer. Deshalb ist und bleibt es wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, welch unvorstellbares Leid durch solch verheerende Waffen erzeugt werden kann, so der Lahnsteiner GRÜNE Schmidt in seinem Schreiben an Oberbürgermeister Peter Labonte. Fest steht, und das muss sich jeder von uns immer wieder vor Augen führen, nicht nur die Regierungen tragen die Verantwortung, sondern jede und jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, dass auch unsere Nachkommen noch eine friedliche, lebenswerte Welt vorfinden. Nun kann man natürlich sagen: „Was haben wir denn damit zu tun? Deutschland ist doch gar keine Atommacht!“ Trotzdem lagern in Deutschland Atomwaffen.

Büchel, gerade einmal 40 km Luftlinie von Lahnstein entfernt, beherbergt in seinen Bunkern 20 US-Atomwaffen des Typs B61. Dieser Bombentyp hat eine maximale Sprengkraft von 340 Kilotonnen TNT, das entspricht etwa dem 26-fachen der Hiroshima-Bombe. Die USA wollen bis 2023 etwa vier Milliarden Dollar aufwenden, um die Atombomben vom Typ B61 sicherer zu machen. Bisher handelt es sich um reine Abwurfbomben; die neue Version soll ein Steuerungssystem erhalten. Kritiker sagen, damit würden sie zu präzisionsgesteuerten Fernwaffen umgebaut.


Steigende Bedrohung


Die Bedrohung scheint noch zu steigen, denn die deponierten Atomwaffen müssen im Kriegsfall vom Präsidenten der Vereinigten Staaten freigegeben werden. „Wenn man nun bedenkt, dass ein Mann wie Donald Trump am 8. November diesen Jahres in dieses Amt gewählt werden könnte, potenzieren sich zumindest meine Bedenken“, erläutert der Fraktionsvorsitzende und ergänzt: „Vor diesem Hintergrund, wäre es sicherlich eine kluge Entscheidung, wenn die Stadt Lahnstein der Organisation „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden) beitreten würde.“


„Mayors for Peace“


„Mayors for Peace“ hat sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben. Die Organisation wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet. Am 8. Juli setzen bundesweit Bürgermeister und Bürgermeisterinnen vor ihren Rathäusern ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen. Mit dem Hissen der Flagge des weltweiten Bündnisses der „Mayors for Peace“ appellierten die Bürgermeister für den Frieden an die Staaten der Welt, Atomwaffen endgültig abzuschaffen. „Es wäre schön gewesen, wenn man in Lahnstein diese Chance sich für eine friedliche Welt einzusetzen nicht verpasst hätte“, so der GRÜNE Stadtrat. „Unsere Partnerstadt Montesilvano hat die Wichtigkeit des friedlichen Protestes bereits erkannt. Montesilvano ist bereits seit Jahren Mitgliedstadt in der Organisation „Mayors for Peace““ ergänzt Jutta Niel GRÜNE Stadträtin in Lahnstein. Schmidt sieht auch noch einen weiteren für Lahnstein wichtigen Nebeneffekt: „Die Stadt Lahnstein hat sich im Hauptausschuss dafür ausgesprochen, ein Museum für Waffen in Lahnstein zu beherbergen. Daher ist es besonders wichtig, zu dokumentieren, dass dies zur Abschreckung und nicht zur Verherrlichung von Waffen dienen soll. Die Mitgliedschaft in einer Organisation wie „Mayors for Peace“ würde da einen entsprechenden Kontra-Punkt setzen.“ Pressemitteilung Bündnis 90/

Die GRÜNEN Lahnstein

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