Swisttaler Verkehrsausschuss ließ sich zur Ortsumgehung Miel informieren

Planfeststellungsverfahren soll 2019 starten

Bei der Planung muss allerdings der künftige sechsspurige Ausbau der Autobahn A61 mit einkalkuliert werden – Einbahnregelung wird abgelehnt

21.03.2018 - 15:09

Miel. Die Verwirklichung der Ortsumgehung Miel rückt langsam, aber sicher, näher. Das war den Ausführungen von Regierungsbaudirektor Bernd Egenter, dem Abteilungsleiter Planung der Regionalniederlassung Ville-Eifel des Landesbetriebes Straßenbau NRW, zu entnehmen. Vor dem Swisttaler Planungs- und Verkehrsausschuss gab er eine Darstellung des aktuellen Verfahrensstandes ab. Demnach sollen die Vorplanungen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, so dass das eigentliche Planfeststellungsverfahren 2019 beginnen könne. Im Normalfall könne das nach zwei Jahren beendet sein, wenn es keine Klagen oder sonstigen unvorhergesehenen Probleme gebe.

Das Projekt sei im Bundesfernstraßenbedarfsplan als „vordringlicher Bedarf“ aufgeführt, allerdings habe der ebenfalls als „vordringlicher Bedarf“ klassifizierte sechsspurige Ausbau der Autobahn A 61 durchaus Einfluss auf die Umsetzung. Dieser Ausbau solle nämlich laut Weisung des Bundesverkehrsministeriums im Bereich der Anschlussstelle Miel bei den Auf- und Abfahrtsrampen schon mit eingeplant werden. „Dies bedeutet, dass der Straßendamm der A 61 in diesem Bereich breiter aufgebaut und zwei Brückenbauwerke für den zukünftigen Querschnitt von insgesamt 36 Metern ausgeführt werden sollen.“


Vorentwurf muss überarbeitet werden


Der Vorentwurf aus 2010 sei zwar mit Prüfbemerkungen genehmigt worden. Aufgrund der Weisungen des Bundesverkehrsministeriums zur Berücksichtigung des sechsspurigen Ausbaus der A 61 müssten allerdings alle Planunterlagen überarbeitet werden. Außerdem seien verschiedene Fachgutachten zu aktualisieren, beispielsweise das Verkehrsgutachten, das Artenschutzgutachten und das Baugrundgutachten, erläuterte Egenter. Der überarbeitete Vorentwurf soll noch in diesem oder spätestens Anfang kommenden Jahres dem Bundesverkehrsministerium zur erneuten Genehmigung vorgelegt werden, so dass die Planfeststellung in den Jahren 2019 bis 2021 vonstattengehen könne. Federführend für das Planfeststellungsverfahren werde die Bezirksregierung Köln sein, in der Regel rechne man mit zwei Jahren Verfahrensdauer.

Um die Erreichbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Parzellen künftig zu gewährleisten, hätten die Landwirte ein Flurbereinigungsverfahren gefordert, berichtete Egenter. Das Bundesverkehrsministerium sei damit einverstanden, die Kosten für ein solches Flurbereinigungsverfahren zu tragen. Frühestens nach dem Erörterungstermin könne dieses vom Landesbetrieb Straßenbau beantragt werden. Mindestens ein Jahr vor Baubeginn werde dann die Bezirksregierung Köln mit der Abwicklung nach dem Flurbereinigungsgesetz beginnen. Egenter verneinte, dass durch das Flurbereinigungsverfahren die Planfeststellung verlängert werden könne.


Radweg wird angebunden, aber kein Park-&-Ride-Platz


Berücksichtigt und eingeplant sei die Anbindung des an der Swist entlanglaufenden Radweges an die jetzt noch bestehende Ortsdurchfahrt Miel. Ein Park-&-Ride-Platz sei allerdings nicht geplant, weil hierfür keine Eigentumsflächen der Straßenbauverwaltung zur Verfügung stünden. Sofern die Gemeinde allerdings Flächen zur Verfügung stelle oder im Ergebnis des Flurbereinigungsverfahrens ein passender Flächentausch erfolgen könne, werde der Landesbetrieb außerhalb des Planfeststellungsverfahrens einen solchen planen und baulich umsetzen.

In Sachen Hochwasserschutz für die Anlieger am Küppersweg könnten in Zusammenhang mit der Planung für die Ortsumgehung Synergien genutzt werden, informierte Egenter. Das „Bächelchen“ solle nämlich dabei in seinem Verlauf verändert werden. Wassertechnische Untersuchungen seien bereits erstellt worden. Einen Lärmschutz für die neue Ortsumgehung werde es allerdings nicht geben, da die Trasse so weit weg vom Ort sei, dass nach jetzigem Stand kein aktiver Lärmschutz notwendig werde.


Teilstück wird zum Wirtschaftsweg abgestuft


Die „alte Ortsdurchfahrt“ auf der „Bonner Straße“ werde westlich der Autobahn zur Gemeindestraße und östlich, also von der Autobahnbrücke bis zur Einfahrt der Müllumladestation, sogar zum Wirtschaftsweg mit nur noch drei Metern Breite abgestuft.

Ein unerwünschter Durchgangsverkehr werde damit so unattraktiv wie möglich gemacht.

Eine von den Bürgern vorgeschlagene Einbahnregelung für die „Bonner Straße“ nach Fertigstellung der Umgehung werde es wohl nicht geben, so Egenter. Man habe die Idee aufgegriffen und eine Skizze davon angefertigt, doch in Bundesverkehrsministerium hat man diese Idee abgelehnt. „Vom Bund gibt es ein ganz klares Nein zu irgendeiner Anbindung an der Ostseite“, machte er deutlich. „Das nehmen wir zur Kenntnis, setzen uns aber trotzdem für eine andere Lösung ein“, entgegnete Tobias Leunig (SPD). Vielleicht bekomme man dies auf politischer Ebene noch geändert. Notfalls müsse man warten, bis die Ortsumgehung fertig sei, und dann einen neuen Vorstoß wagen.

JOST

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Wer kann Angaben zum Unfallgeschehen machen?

Zeugen nach Verkehrsunfallflucht gesucht

Ehlscheid. Am 26. April, zwischen 06:55 Uhr und 15:50 Uhr, befand sich der PKW der Geschädigten auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis in der Gommerscheider Straße. Bei der Rückkehr zum Fahrzeug bemerkte die Geschädigte eine großflächige Beschädigung im Bereich der linken Fahrzeugseite ihres PKW. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Ermittlungen nach sexueller Belästigung in Regionalbahn auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz

19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Koblenz. Am Donnerstagmittag, 25. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr soll es in der Regionalbahn 4256, auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz, zu einer sexuellen Belästigung einer 19-Jährigen gekommen sein. mehr...

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Hubschraubereinsatz bei schwerem Verkehrsunfall auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Ruppichteroth. Am Donnerstagnachmittag, 25. April 2024 um 16.20 Uhr wurde der Leitstelle der Polizei durch die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth gemeldet. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Erika Hoffmann :
Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hunde bitte anleinen

Veronika Brieda :
Es wäre wünschenswert wenn die Stadt Bad-Neuenahr-Ahrweiler ein Hundeplatz zur Verfügung stellen würde. Hunde wollen gerne mal frei ohne Leine laufen. Haben Sie Verständnis? Mit freundlichen Grüßen Veronika Brieda ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service