Konzert und Ehrung verdienter Sänger beim MGV Sängerbund
Frischer Wind wehte durch die Sängerhalle
Bad Breisig. Traditionelles Frühjahrskonzert des MGV „Sängerbund“ Oberbreisig - und die vereinseigene Sängerhalle platzte aus allen Nähten. Nicht selbstverständlich angesichts des Überlebenskampfes vieler Männerchöre. In Oberbreisig hat der Aufschwung einen Namen: Jürgen Rieser, der neue, junge Dirigent. Er hat frischen Wind in den Traditionsreichen Chor gebracht. Ohne die großen Verdienste seines
Vorgängers Werner Lohner schmälern zu wollen - die jugendliche Dynamik des Jürgen Rieser und dessen Hinwendung zu populärer, auch zeitgemäßer Chorliteratur hat dem Sängerbund gut getan. Die Neuzeit dokumentiert sich sogar im Outfit der Sänger: Im ersten Teil im festlichen schwarzen Smoking mit Fliege, im zweiten Teil mit schwarzen Hemden und roter Krawatte. Grundsätzlich beherrschte die Leichte Muse den Abend. Im ersten Teil ließ das Programm alte Wiener Operetten-
Seligkeit auferstehen. Neben dem mit viel Verve singenden Chor waren die attraktive Sopranistin Beatrice Fischer-Stracke, der strahlende Tenor Horst Schäfer und - erst recht die toll begleitende Pianistin Beate Michel ein musikalisches Erlebnis. Hübsch der Ausklang des ersten Teils mit der vom Chor schmissig intonierten „Zigeunerhochzeit“ von Hans Blum. Zum Beginn des zweiten Programmabschnitts hatte der Kreischorleiter Wilfried Schäfer die Ehrung von zwei verdienten Sängern vorzunehmen: Dieter Adams erhielt durch ihn und den Vorsitzenden Paul van Duinen Urkunde und Silbernadel für 25-jährige Treue, Paul Theobald ist, wie die Urkunde bestätigt, schon 50 Jahre Chormitglied. Der zweite Teil des Programms begann mit vier lustigen Arrangements von Volksliedern. Dann war „Musical-Time“. Die sonst im Fach der Soubrette beheimatete Beatrice Fischer-Stracke schlug eine Seite ihrer dramatischen Begabung auf mit der unter die Haut gehenden Interpretation von „Don’t cry for me, Argentina“ aus dem musical „Evita“. Diese und weitere Kompositionen von Andrew Lloyd Webber (z.B.“Phantom der Oper“) entfachten ob ihrer tollen Interpretation durch Chor und Solisten Begeisterungsstürme im Publikum.
Der Tenor Horst Schäfer hatte zum Abschluss - begleitet vom Chor - einen fulminanten Auftritt mit dem Titel „Music“ von John Miles. Stehende Ovationen führten zu einer Zugabe: „Musik ist unsere Welt“ - diese tolle Hymne wurde von Chor, den Solisten Beatrice Fischer-Stracke und Horst Schäfer und der nicht minder großartigen Pianistin Beate Michel interpretiert. Ihnen allen wurde neben lang anhaltendem Beifall der offizielle Dank der Quellenstadt für ein tolles Konzert übermittelt - durch den mit netten Worten und Blumengebinden aufwartenden Ersten Stadt- Beigeordneten Norbert Heidgen.