Vinxtbach-Säuberung einmal anders

Waldorfer Petrijünger gingen am Dreck-weg-Tag witterungsbedingt „fremd“

18.03.2013 - 17:07

Waldorf. Am vergangenen Samstag trafen sich Mitglieder des Waldorfer Angelsportvereins traditionell zur sogenannten „Vinxtbachreinigung“. Einmal im Jahr befreien sie nämlich schon seit ihrer Gründung vor über dreißig Jahren die Ufer des durch Waldorf fließenden Vinxtbachs zwischen den Gemarkungen Gönnersdorf und Königsfeld von Unrat jeglicher Art. Seit einigen Jahren tun die Naturfreunde dies im Rahmen des „Dreck-weg-Tages“ der Kreisverwaltung Ahrweiler. Dieses Mal machte der überraschende Wintereinbruch im März ein effektives Säubern der Uferzonen des Vinxtbachs jedoch unmöglich. Die geschlossene Schneedecke verdeckte die Umweltsünden der vergangenen Monate leider komplett.

Das hielt die Perijünger aber nicht davon ab, sich an anderer Stelle nach Wohlstandsmüll umzuschauen. Und sie mussten gar nicht lange suchen. Direkt am Ortsrand, versteckt neben einem der imposanten Pfeiler der Vinxtbachtalbrücke, entdeckten sie eine komplette Leder-Sitzgarnitur, womit ein gedankenloser Zeitgenosse die Umwelt verschandelt hatte. Wie gesagt, die Waldorfer Angelfreunde haben in den letzten Jahrzehnten schon so manche Überraschung bei ihren Reinigungsaktionen erlebt. Und sie sind, so ASV-Vorsitzender Hermann Schmitt, auch Jahr für Jahr wieder überrascht, mit welcher Gedanken- und Skrupellosigkeit die Mitmenschen auch heute noch ihren Müll in der Natur entsorgen. Was sie aber dann in einem Waldstück in der Gemarkung „Auf Kirchendriesch“ vorfanden, dass sprengte denn doch jede Vorstellungskraft. Von einem Vereinsmitglied hatten die ASV-Verantwortlichen erfahren, dass dort „ein paar Reifen“ illegal im Wald abgelegt worden seien. Kurzerhand machte man sich auf den Weg. Was die Helferinnen und Helfer zwischen 14 und 83 Jahren dann dort im Wald aber tatsächlich vorfanden, und zwar teils unter Ästen und Laub versteckt und über eine Fläche von etwa 200 qm verteilt, das lässt sich nur als komplettes Reifenlager bezeichnen. Sage und schreibe 58 Pkw-Reifen verschiedener Marken und Größen, teils mit, teils ohne Felgen, einzelne Stahlfelgen und sieben große Traktorhinterreifen, ebenfalls mit und ohne Felgen, hatte ein krimineller Umweltsünder dort widerrechtlich entsorgt. Die ASV-Verantwortlichen zeigten diesen Fund umgehend bei Ortsbürgermeister Hans Dieter Felten an, der seinerseits entsprechende Schritte einleiten wird. Und dem Vernehmen nach lässt die spezifische Kennzeichnung der gefundenen Traktorfelgen sogar Rückschlüsse auf den ehemaligen Eigentümer zu. So bleibt zu hoffen, dass dies letztlich zur Ermittlung und Ergreifung des Umweltsünders führen wird. Mit diesem Fund waren die Transportkapazitäten der ASVler mit einem Schlag erschöpft. Deshalb blieb ihnen nichts anderes übrig, als den Ortsbürgermeister über eine weitere illegale Müllkippe am sogenannten Wasserhäuschen zu informieren, wo offensichtlich erst kürzlich jede Menge beschichtete Holzbretter und der Holzboden eines großen Schlauchboots illegal entsorgt wurden. Ob sich der Umweltsünder wohl darauf verlassen hat, dass sein Unrat anlässlich des „Dreck-weg-Tages“ schon von anderen kostenlos entsorgt würde? Jedenfalls waren die Waldorfer Petrijünger nach stundenlanger Arbeit wieder um eine Erfahrung reicher. Und beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Vereinsheim gab es demzufolge reichlich Gesprächsstoff. Der ASV -Vorstand sprach sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Mitgliedern, die trotz der widrigen Wetterverhältnisse an der Reinigungsaktion teilgenommen haben. Ein besonderes Lob gilt Nichtmitglied Bernd Hoffmann, der die gesamte Aktion mit seinem Traktor erst möglich machte und seiner Tochter Ann-Kathrin, die ebenfalls kräftig mit anpackte, als es galt, das illegale Reifenlager im Wald aufzulösen. Übrigens: Die Ufer des Vinxtbachs müssen wegen dieser Aktion natürlich nicht auf ihre Säuberung verzichten. ASV-Gewässerwart Peter Göbels wird sicherstellen, dass die Vereinsmitglieder die Bachreinigung nachholen, sobald das Wetter dies zulässt.

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