Hochwasserpartnerschaft Mayen-Koblenz geht in die nächste Runde

Wasser kennt keine Gemeindegrenzen

Umweltministerin Ulrike Höfken lobte die Initiative bei ihrem Besuch in Nickenich

26.01.2015 - 09:03

Nickenich. Hochwasser bedeutet nicht immer nur, dass Flüsse über die Ufer treten. Auch Starkregen, Schneeschmelze und Dauerregen können Ursachen für Hochwasser sein, wie erst im September 2014 in Nickenich geschehen, als eine Schlammlawine hohe Schäden im Ort verursachte.


Schäden auch durch kleinere Flüsse


Neben den großen Flüssen Rhein und Mosel können im Landkreis Mayen-Koblenz auch die kleineren Flüsse, wie beispielsweise die Nette, der Krufter Bach und der Elzbach, insbesondere in den Ortschaften Mayen, Plaidt, Andernach und Miesenheim, erhebliche Hochwasserschäden verursachen. Um sich an diesen Flüssen besser gegen Hochwasser zu wappnen, haben sich der Landkreis Mayen-Koblenz, die Verbandsgemeinden Maifeld, Vordereifel, Pellenz und Weißenthurm sowie die Städte Mayen und Andernach im Oktober 2011 zur Hochwasserpartnerschaft „Mayen-Koblenz“ zusammengeschlossen. Gemeinsam mit Fachbehörden und Interessenverbänden haben sie seither in verschiedenen Workshops beraten, welche Vorsorgemaßnahmen auf den Weg gebracht werden müssen, um gegen Hochwasser so gut wie möglich gerüstet zu sein.


Urkunde unterzeichnet


Kürzlich besiegelten die Vertreter der Gemeinden gemeinsam mit Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) ihre weitere Partnerschaft mit der Unterzeichnung einer Urkunde in der Burgklause in Nickenich. „Da wir Hochwasser nicht abschaffen können, müssen wir die Voraussetzungen schaffen, um damit besser leben zu können“, lobte die Ministerin die Initiative „Hochwasserpartnerschaft Mayen-Koblenz“. Sie sei vorbildlich für Kommunen im ganzen Land. Denn Hochwasserkatastrophen seien auch in Rheinland-Pfalz jederzeit möglich. Die Auswirkungen des Klimawandels hätten das Risiko verschärft. Auch im Kreis Mayen-Koblenz gebe es immer wieder Hochwasser mit erheblichen Schäden.

Auch Landrat Dr. Alexander Saftig, Vorsitzender der Hochwasserpartnerschaft, lobte die Arbeit der kommunalen Mitarbeiter und Behördenvertreter: „Die Aufstellung von Alarm- und Einsatzplänen für extreme Hochwasser, die Informationen der möglicherweise betroffenen Einwohner über Verhaltensweisen und Versicherungsmöglichkeiten sowie die bessere Vorbereitung auf örtliche Starkregenereignisse werden helfen, Hochwasserschäden zu vermindern. Wir werden für solche Ereignisse in Zukunft besser aufgestellt sein.“

„Inzwischen gebe es 24 dieser kommunalen Zusammenschlüsse im Land“, verwies die Ministerin darauf, dass sich die Hochwasserpartnerschaften in Rheinland-Pfalz zu einem wirksamen Instrument des Risikomanagements entwickelt hätten. „Denn Hochwasser macht vor Gemeindegrenzen nicht Halt.“ Sie wies darauf hin, dass Hochwasserschutz eine Gemeinschaftsaufgabe von Land, Kommunen und der betroffenen Bürger sei. Das Land habe in den vergangenen Jahren rund 900 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert und die Kommunen bei der Vorsorge unterstützt. „Für die Zukunft ist auch der Bund gefordert, die Länder bei ihren Schutzbemühungen ausreichend zu unterstützen“, betonte Höfken.


Hochwasserschutz als Aufgabe eines jeden Einzelnen


„Hochwasserschutz ist jedoch nicht nur Aufgabe des Staates, sondern die eines jeden Einzelnen.“ Die Grundlage, auf der realistische Pläne entwickelt werden können, seien Informationen, Erfahrungen und Anregungen, aufgrund derer man erarbeiten kann, was umsetzbar ist.“ So seien beispielsweise vorsorgende Regional- und Bauleitplanung, sowie hochwasserangepasstes Planen, Bauen und Sanieren einige von zahlreichen Maßnahmen, um die Schäden, die durch ein Hochwasser entstehen können, zu vermindern. Dazu gehöre auch, mehr als 100 Jahre alte Pläne in hochwassergefährdeten Gebieten zu überarbeiten und zu aktualisieren. „Darüber sind natürlich nicht immer alle glücklich“, weiß Dr. Alexander Saftig.

Weitere Themen, die in den Workshops diskutiert werden, sind auch Alarm- und Einsatzpläne. So hält Detlev Leersch, Wehrleiter der VG Pellenz, die bereits gestarteten Maßnahmen für wichtig. „Wenn der Bürger weiß, dass in wenigen Stunden das Wasser kommt, hat er noch Zeit, seinen Keller zu schützen“, so Leersch. Dennoch liegt vor den Kommunen noch viel Arbeit. Nicht alles, was sie in ihrer Partnerschaft besprochen haben, konnte bereits umgesetzt werden.

„Ein Schwerpunkt unserer jetzigen sowie der künftigen Arbeit bleibt es, die Bevölkerung immer wieder auf die Gefahren hinzuweisen. Auch auf Ereignisse, die man zwar nicht kennt, die aber eintreffen können“, betont Landrat Saftig (CDU).

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