Eifelverein Remagen
Auf der zweiten Sprosse der Eifelleiter
Teilnehmer der Wanderung erlebten ereignisreiche Tour nach Kempenich
Remagen. Stimmt es, dass Kormorane nur fliegen können, wenn sie zuvor ihre weiten Schwingen in der Luft ausgebreitet und getrocknet haben? Gleich oberhalb Niederzissen kamen die Remagener Eifelfreunde auf der zweiten Etappe des Wanderweges „Eifelleiter“ wieder einmal an dem ihnen vertrauten Naturparadies Roddermaar vorbei. Und wieder saßen die fast gänsegroßen Kormorane dort auf ihren angestammten Pfählen im See. Diesmal aber hatten sie ihre nassen Flügel im Nieselregen eng an den Körper geschmiegt. Würden sie also gar nicht fliegen können? Und ob: Wie auf ein Kommando führten alle sechs plötzlich ihre Flugkünste vor. Mitten im Wald entdeckten die Wanderer ein steinernes Flurkreuz von 1668. Sicher stand es bei seiner Errichtung auf freiem Feld. Jahrhundertelang wollte die Eifeler Bevölkerung nicht energieautark sein, sie musste es vielmehr und Holz war der einzige Energielieferant. Schließlich war fast die ganze Eifel kahl und die kargen Böden brachten nur kümmerliche Erträge. Die Wiederaufforstung der Eifel begann erst vor 200 Jahren. Eine Waldlichtung entpuppte sich bei näherer Betrachtung als Trasse der vor Jahrzehnten dort in mehreren Metern Tiefe verlegten Pipeline für Mineralölprodukte. Von Köln-Godorf führt sie nach Ludwigshafen. Die Natur hat längst Frieden geschlossen mit diesem Eingriff, ein abwechslungsreiches Biotop ist dort entstanden. Nur der Aufwuchs großer Bäume wird nicht geduldet.
Der Erlebniswald Steinrausch wurde durchquert. Kinder können auf einem 2-km-Rundweg spielend lernen, wie sich das Alter von Bäumen oder deren Höhe bestimmen lässt, welche Tiere und Pflanzen zu beobachten sind und was sich aus den Steinen eines ehemaligen Steinbruchs ablesen lässt. Am Waldausgang lag Kempenich vor den Wanderern. Erstmals wird der Ort 1093 urkundlich erwähnt, doch ist er sicher noch viel älter.