Vorlesewettbewerb im Kreis Ahrweiler

Carla Haeder ist Siegerin des Kreisentscheids

Leseleistungen dicht beieinander

23.02.2018 - 13:13

Bad Neuenahr. „Die Steigerung des Lesens ist natürlich das Vorlesen“, sagte Leonhard Janta. Mit diesem passenden Bonmot empfing der Kreisarchivar 13 Lese-Sieger der 6. Klassen und Besten ihrer Schulen im Kreis Ahrweiler zum Kreisentscheid im 59. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Eine klingende Begrüßung widmete ihnen in der Stadtbibliothek Anna Hinson, indem sie zwei Stücke auf der Harfe spielte. Bibliotheksleiterin Elisabeth Feuser-Schwickert bestärkte die Teilnehmer in ihrer Liebe zum Buch: „Lesen eröffnet einem die Welt des Wissens, Fantasie und Kreativität“. Noch ein Mikrofontest, dann startete der Wettstreit mit Büchern, die die Schüler selbst ausgewählt hatten, wenngleich sie später auch einen Fremdtext bewältigen mussten.

Was dem Lesealter der Zehn- bis Zwölfjährigen zusagt, bekamen Eltern und Lehrer im Publikum als auch eine aufmerksame Jury zu hören. Zu ihr zählten unter dem Vorsitz von Feuser-Schwickert Vorjahressiegerin Alina Münz, die Pädagogen Ursula Bell und Rudolf Menacher sowie Journalistin Hildegard Ginzler.


Geheimnis und Abenteuer


„Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ von Michael Ende hatte es Laura Genn angetan. Leser Nico Schäfer hielt sich überzeugend an „Die drei ???“ im Band „Feuer in Rocky Beach“. Melia Johanna Holl schlug Seiten des Drachenreiters Eragon auf und konfrontierte die Zuhörer mit seinem grausamen Gegner Razak, während Maja Jovic mit Ursula Posznanskis „Aquila“ nach Siena führte, zu Nika, die nach einer Partynacht verstört und ohne Erinnerung an die letzten Ereignisse erwacht.

Es ging querbeet durch Fantasy und Abenteuer, auch bei Carla Haeder, die „Das Geheimnis von Ashton Place“, Band 3, (Mayrose Wood) vorstellte. Sie las bis zur Stelle, wo ein furchterregender Wolf auftaucht. Was der Schüler Hamish erlebt, als die „Weltstopper“ die Zeit anhalten, wusste Jannick Luca Wallner trefflich vorzutragen. Ein Grusel ganz anderer Art, bei dem die Ekel-Anteile überwogen, entsprang Annika Harpers Buch über das Nobelinternat „Cornwall College“, das Nele Metzen ausgesucht hatte: Entsetzt bemerkt Buchfigur Cara am ersten College-Tag, dass eine Ratte an ihrem Schuh klebt und nicht abgeht.

Das weite Feld der Bücher schloss ebenso ernste Themen ein: Florentina Veselaj erinnerte mit Jay Ashers „Tote Mädchen lügen nicht“ daran, dass auch junge Menschen Suizidgedanken umtreiben. Für den heiteren Gegenpol sorgte Liv Sonja Schüle mit Gudrun Pausewangs reizendem Buch vom Räuber Grapsch: Er gibt vor, die Blaubeerenfrau einschüchtern zu wollen, bewährt sich aber als ihr Retter im Gewitter.


Die Zuhörer fesseln


Doch kam es nicht auf die Buchtitel an, sondern darauf, fehlerfrei und akzentuiert zu lesen, damit die Geschichten ganz gleich welcher Art, lebendig werden, zeigen, was in ihnen steckt und den Zuhörer fesseln.

Klare Aussprache, ein angemessenes Redetempo und eine Betonung, die den Text interpretiert, ohne aufdringlich zu sein, sind unverzichtbar, aber keine geringe Herausforderung, wie die Lesebeiträge zeigten. Viele, die im ersten Durchgang überzeugten, taten sich mit dem unbekannten Text schwer und umgekehrt. Den Pflichttext hatte Bibliotheksleiterin Feuser-Schwickert dem Buch „Der Theoretiker Club“ von Anja Janotta entnommen. Darin kam als Stolperfalle zum Beispiel das Eigenschaftswort „vehement“ vor, das offenkundig vielen Vorlesern nicht geläufig war.

Nach dem Pflichttext lagen drei Kandidaten mit ihren Leistungen besonders nah beieinander, sodass sich die Jury länger beraten musste, bis Carla Haeder aus Bad Honnef, Schülerin des Gymnasiums Nonnenwerth, als Siegerin feststand. Für alle Teilnehmer gab es eine Urkunde und ein Buchgeschenk. Carla Haeder freut sich auf die nächste Wettbewerbsrunde beim Bezirksentscheid in Koblenz. HG

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Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
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