Bonn. In Sachen Talsperren ist Nordrhein-Westfalen absoluter Weltmeister. Hier sind so viele Stauseen auf engem Raum wie sonst nirgendwo auf der Welt zu finden. Sie dienen nicht nur als Trinkwasserreservoirs, sondern bieten darüber hinaus auch zahlreiche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Viele der künstlichen Seen haben sich zu wahren Naturparadiesen entwickelt. Obwohl Talsperren vom Menschen geprägte Lebensräume sind, haben sie für Tiere und Pflanzen viel zu bieten. Der Möhnesee zum Beispiel gilt als eines der wichtigsten Brut- und Rückzugsgebiete für Wasservögel in Nordrhein-Westfalen. Neben interessanten aquatischen Refugien in den Zuflüssen zeigen die Stauseen ein Mosaik unterschiedlichster Lebensräume. Die enge Nachbarschaft von Brachflächen, Feuchtgebieten sowie Nadel- und Laubwäldern bewirkt, dass von der Libelle bis zum Hochwild und von der wilden Narzisse bis zur Hainbuche hier alles prächtig gedeiht. Nordrhein-Westfalens Stauseen

mit ihren geografischen Eigenheiten bieten grandiose Kulissen für das Beobachten seltener Tier- und Pflanzenarten, unter denen viele gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Spezies wie Eisvogel und Schwarzstorch zu sehen sind. Neben ausgewählten naturnahen Talsperren im Bergischen Land und Sauerland fliegt die Kamera ganz im Westen der Republik über die Stauseen der Eifel. Über den Rursee, der wegen seiner atemberaubenden Landschaft zurecht als „Amazonas der Eifel“ bezeichnet wird. 60 Jahre lang gehörten die Wälder rund um den Urftsee zu einem englisch-belgischen Truppenübungsplatz. Diese lange Phase der „Ruhe“ ermöglichte es der Natur, sich ungestört zu entfalten. Heute bildet die Urft-Talsperre das Herzstück des Nationalparks Eifel. Uhu, Rotmilan, Biber, Wildkatze und Luchs sind nur einige Arten, die hier Rückzugsorte und Lebensräume gefunden haben. Rolf J. Möltgen dokumentiert aus der Luft, von Land und unter Wasser die reizvollsten Lebensräume von Nordrhein-Westfalens Talsperren. „Nordrhein-Westfalen - Land der Talsperren“ heißt der Film von Möltgen, der am Dienstag, 17. April, um 20.15 Uhr im WDR in der Reihe „Abenteuer Erde“ ausgestrahlt wird.