Jubiläumsausstellung bei der Volksbank RheinAhrEifel eG

Die Gründung der Volksbank machte den Menschen Mut

Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz wies darauf hin, dass die Bankgeschichte fest mit der Geschichte der Region verbunden sei

Die Gründung der Volksbank
machte den Menschen Mut

Mit dabei bei der Jubiläumsausstellung der Volksbank RheinAhrEifel eG waren (von links): Sascha Monschauer, Rudolf Mies, Elmar Schmitz, Julia Bertram, Markus Müller, Werner Böhnke, Guido Orthen, Christoph Kniel und Thomas Theisen.Foto: -JOST-

30.05.2016 - 16:30

Bad Neuenahr-Ahrweiler. 150 Jahre alt wird die Volksbank RheinAhrEifel eG in diesem Jahr. Ihre bewegte Geschichte stellt das Genossenschaftsinstitut derzeit in einer Jubiläumsausstellung auf sechs zweieinhalb Meter hohen, beleuchteten „Generationensäulen“ im Schalterraum der Hauptstelle Bad Neuenahr aus. „Unsere Bankgeschichte ist fest mit der Geschichte der Region Rhein-Ahr-Eifel verbunden, und auf diese enge Verbundenheit sind wir sehr stolz“, sagte Vorstandsvorsitzender Elmar Schmitz bei der Ausstellungseröffnung vor 150 Gästen. Stolz sei er aber auch auf die Leistung der Gründer, denn den 49 Gründungsmitgliedern – darunter sogar eine Frau – sei es in erster Linie ums nackte Überleben in bitterer Armut und ohne Perspektive gegangen. Sie hätten sich damals die Worte des Gründers der Genossenschaftsbewegung, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, zu eigen gemacht: „Was der Einzelne nicht vermag, vermögen viele zusammen.“ Wille zur aktiven Selbsthilfe gereift. So habe man am 16. Dezember 1866 den „Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler“ gegründet mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe. Vom Tagelöhner, Gendarm, Ackerer, Maurer oder Schuster bis zum Pfarrer und Bürgermeister sei über alle Berufssparten hinweg der gemeinsame Wille zur aktiven Selbsthilfe gereift. Mittlerweile seien aus 72 einst selbstständigen Volksbanken die heutige Volksbank RheinAhrEifel entstanden, die auch weiterhin nach dem Motto arbeiten werde: „Wir sind Heimat!“, versprach Schmitz. Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen zeigte sich „dankbar, dass wir eine so starke Bank an unserer Seite haben“ – und das nicht nur geografisch, weil die Hauptstelle der Volksbank direkt gegenüber dem Rathaus liegt. 150 Jahre Volksbank sei sicherlich eine lange Tradition, doch begonnen habe die Geschichte eigentlich mit einem Traditionsbruch: „Manchmal muss man etwas ändern, um es zu bewahren, und sich auf etwas Neues einlassen, um zu überleben.“


Eigenverantwortlichkeit war noch nicht eingeübt


Mit der mutigen Gründung einer Genossenschaftsbank vor 150 Jahren habe man damals die Menschen in der Region wachgerüttelt und ihnen Mut gemacht, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Dabei sei damals Eigenverantwortlichkeit noch überhaupt nicht eingeübt gewesen, so Orthen. Denn bis dahin habe immer entweder der Feudalherrscher gesagt, wo es lang geht, oder aber die Kirche. Hervorzuheben sei auch die Philosophie der Volksbank: Nicht das Ich, sondern das Wir sei der Motor des Genossenschaftswesens, das sich damit auch gegen die anonyme globalisierte Wirtschaftswelt stelle. Von daher passe auch heute noch ein Ausspruch des Vorstandsvorsitzenden Elmar Schmitz zum Jubilar: „Wir machen Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen.“


Eine der mitgliederstärksten Organisationen


Werner Böhnke, Vorsitzender des Aufsichtsrates der WGZ-Bank AG, ging in seinem Vortrag noch einmal auf die Meilensteine der Bankhistorie in den vergangenen 150 Jahren ein. Heute sei die Volksbank RheinAhrEifel eG mit ihren 32 Geschäftsstellen ein leistungsstarker Finanzpartner für über 135.000 Kunden. Die Regionalbank gehöre den mehr als 85.000 Bank Eigentümer, die das genossenschaftliche Kreditinstitut zu einer der mitgliederstärksten Organisationen in ganz Rheinland-Pfalz machten. Dadurch komme ihr jedoch auch eine besondere Verantwortung für die Wirtschaftsregion zu. Anspruch der Bank sei es, unter dem Motto „Wir sind Heimat“ die regionale Wirtschaft im Sinne ihrer Mitglieder kontinuierlich zu stärken. Bei einer Bilanzsumme von über zwei Milliarden Euro beschäftige das Geburtstagskind derzeit 447 Mitarbeiter, davon 39 Auszubildende. Als Besonderheit anlässlich des Jubiläums bietet die Volksbank unter dem Motto „150 Ja! Volksbank – ein historischer Spaziergang durch Bad Neuenahr“ drei kostenlose Stadtführungen durch die Kurstadt an. Dabei werden die wichtigsten Stationen und Örtlichkeiten der Bank damals und heute gezeigt, stets verknüpft mit der Geschichte von Bad Neuenahr. Zum Abschluss des einstündigen Rundgangs besteht die Möglichkeit, die Jubiläumsausstellung in der Hauptstelle zu besichtigen. Eine Anmeldung für die Führungen ist nicht erforderlich, Treffpunkt ist jeweils vor dem Gebäude des Ahrtal-Tourismus, Hauptstraße 80 in Bad Neuenahr.

Die Stadtführungen finden statt am Donnerstag, 2. Juni, am Mittwoch, 15. Juni und am Dienstag, 21. Juli, jeweils um 15 Uhr. JOST

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