Zum Abschied für General Renner gab es einen großen Appell in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach

Ein Botschafter der Bundeswehr

14.03.2018 - 14:49

Rheinbach. Das Musikcorps der Bundeswehr aus Koblenz war auf dem Appellplatz der Kaserne angetreten, um den Abschied des Brigadegenerals der Luftwaffe und Kommandeur der Tomburg Kaserne Rheinbach Wolfgang E. Renner, musikalisch zu begleiten. Über sechshundert Soldaten und Bedienstete der Dienststellen hatten Aufstellung genommen und boten den Rahmen für die Verabschiedung. Die geladenen einhundert Ehrengäste hatten unter einem Zelt ihre Plätze eingenommen, unter ihnen auch der Bürgermeister der Stadt Rheinbach, Stefan Raetz.

Der Kommandeur der Kommando Informationstechnik der Bundeswehr (KdolTBw), Generalmajor Heinrich Steiner, übergab die Führung des Betriebszentrums IT-System der Bundeswehr (BtrbZ IT-SYSBw) Brigadegeneral Wolfgang E. Renner, an den Stellvertreter des Kommandeurs und Chef des Stabes BtrbZ IT-SysBW Oberst Rainer Beeck.

„General Renner hat in seiner Zeit in Rheinbach maßgeblich den Aufbau des Betriebszentrums IT-System der Bundeswehr (BITS) vorangebracht und geleitet. 24 Stunden, an 365 Tagen ist das BITS für die IT Sicherheit der Bundeswehr zuständig. Die Fäden in die entlegensten Winkel der Erde bei allen Bundeswehreinsätzen laufen hier in Rheinbach zusammen. Mit täglich neuen Herausforderungen im Fortschritt der Technik um Kommunikation in einer digitalen Welt“, betonte Generalmajor Steiner in seiner Ansprache vor der Truppe und den Gästen. Oberst Beeck wird das Kommando nur vorübergehend innehaben, da der Nachfolger von Brigadegeneral Renner, Brigadegeneral Ralf Hoffmann, noch bis Herbst im Kosovo im Einsatz ist und nicht bei der Übergabe des Kommandos dabei sein konnte.


Aufgaben an Oberst Beeck übertragen


Gleichzeitig wurden auch die Aufgaben des Standortältesten an Oberst Beeck übertragen. Der Standortälteste hat zusätzlich die Aufgabe, ein Bindeglied zwischen den Dienststellen Bundeswehr und den Gemeinden zu sein und ist im Normalfall der Dienstgradhöchste eines Standortes.

Nach dem Abschreiten der Front von Brigadegeneral Renner und Generalmajor Steiner gab es einen Empfang im Casino der Kaserne mit den Ehrengästen.

Bürgermeister Stefan Raetz betonte in seiner Ansprache die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit mit General Renner.

„Diese bestand nicht nur in der Zusammenarbeit in der Patenschaft der Stadt Rheinbach mit der Bundeswehr hier in Rheinbach. Vielmehr war auch die Beziehung von General Renner zu den Vereinen und der Bevölkerung ein einzigartiges Bindeglied zu unserer Kaserne. Er war ein Botschafter der Bundeswehr“, sagte Raetz in seiner Ansprache. Er überreichte dem scheidenden General ein Glasgeschenk als Erinnerung an die fünf Jahre Dienstzeit in Rheinbach.

Brigadegeneral Renner bedankte sich bei seinen Soldaten und Mitarbeitern für die effiziente Zusammenarbeit beim Aufbau dieser neuen Dienststelle in den letzten fünf Jahren mitgewirkt zu haben. „Rheinbach braucht sich um seinen Standort keine Sorgen zu machen. Die Herausforderungen in der Digitalisierung werden mit Sicherheit nicht weniger. Und an diesem Standort laufen alle Informationen zusammen. Rheinbach ist strategisch auch in den nächsten Jahren von hoher Bedeutung“, sagte der Brigadegeneral in seiner Ansprache.

Besonders die „fünfte Jahreszeit“ hat General Renner zu schätzen gewusst. Zum letzten Mal fand am Karnevalsfreitag der 52. Kasernensturm mit ihm statt. Und er war mitten drin. Bereits am frühen Morgen hatte man ihn auf dem Weg zur Arbeit „entführt“. Einige Karnevalisten hatten ihn unter einem fadenscheinigen Grund gestoppt und in einem VW-Bus eines Beerdigungsunternehmens mitgenommen. Dann begann für den Brigadegeneral eine lange Tour durch alle Dörfer und Gemeinden rund um Rheinbach, um dann doch pünktlich zum Kasernensturm in Handschellen am Kasernentor zu sein. Vorher gab es ein „Bekenner-Video“ am Radioteleskop in Effelsberg, das an die Kaserne gesendet wurde. Gefrühstückt wurde im Scheunen Café Sampels in Hilberath. „Einiges von der Gegend rund um Rheinbach war mir so nicht bekannt“ gestand der General.

Auch im Karnevalszug auf dem Wagen von NCR Blau Gold fuhr er in diesem Jahr zum dritten Mal mit.

Diesmal mit seinem achtjährigen Sohn. „Ich habe mich bei den Vereinen in Rheinbach immer wohl gefühlt. Es ergaben sich viele Freundschaften“, resümierte der aus Kulmbach stammende Brigadegeneral, der die Verbundenheit mit dem Standort Rheinbach und den Bürgern bekräftigte. Er war dem rheinischen Brauchtum sehr zugetan, umso mehr, als dass er mit Bürgermeister Stefan Raetz auf fast allen Karnevalsveranstaltungen der Kernstadt-Vereine an zutreffen war. Den Abschied von Rheinbach hatte er schon länger erwartet, da seine Dienstzeit an einem Standort normalerweise bereits nach drei Jahren endet.

Brigadegeneral Renner, der sein Studium „Elektrotechnik und Nachrichtentechnik“ als Dipl. Ingenieur abgeschlossen hat, verlässt Rheinbach, um seine neue Dienststelle im NATO-Hauptquartier im belgischen Mons, ca. 70 km von Brüssel, zu übernehmen. Die Stelle, die er dort bekleiden wird, muss mit dem Dienstgrad eines Generalmajors besetzt werden. Was zur Folge hat, dass Renner ein zweiter Generalsstern verliehen wird.

Viele Ortswechsel musste der 58-jährige General in seiner 41- jährigen Dienstzeiten vornehmen.

Roth, Fürstenfeldbruck, München, Lauda bei Würzburg, Meßstetten auf der Schwäbischen Alb, Eckernförde, Geilenkirchen, Hamburg, Aurich, Bonn, Brunsum in den Niederlande, Mainz, Köln-Wahn, Berlin, nochmal Bonn, und jetzt Rheinbach waren Stationen seiner Laufbahn.

Für den Auslandseinsatz erhielt der Brigadegeneral die Einsatzmedaille KFOR und die Non Article 5 Einsatzmedaille der NATO 2006 und 2007. Seine Dienstzeit endet am 31. März 2024.

Am späteren Nachmittag kam dann für den scheidenden Kommandeur der Rheinbacher Kaserne der Zeitpunkt, endgültig auf Wiedersehen zusagen.

Zum Abschied hatten sich rechts und links neben der Zufahrt zum Kasernentor sechshundert Soldaten und Mitarbeiter des BITS zum Spalier aufgestellt. Brigadegeneral Wolfgang E. Renner fuhr stehend in einem Mercedes-Geländewagen, zum „Marsch des Soldaten“ von Robert Bruce als Begleitmusik, an seiner Truppe im Schritttempo, letztmalig militärisch grüßend, vorbei. „Der Abschied wird für mich bestimmt nicht leicht werden“, hatte zuvor der Brigadegeneral bei seiner Rede im Casino gesagt.


Ein bewegender Moment


Und so war es ein bewegender Moment auch für die Soldaten und Mitarbeiter von ihrem General Abschied zu nehmen, als er an ihnen vorbei fuhr.

Mit ihm hatten sie in den letzten Jahren die strategisch wichtige Dienststelle BITS und das Zentrum Cyberoperation (ZOB) des Kommandos für strategische Aufklärung von Anfang an aufgebaut.

Und als ob der Himmels es gewusst hätte begann es auch noch kräftig zu regnen, sodass die feuchten Augen des Brigadegenerals nicht so deutlich zu sehen waren.

Ein Abschied der viele der Beteiligten nicht so schnell vergessen werden.

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Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
Sabine Daniels:
Hallo, ja Kontrollen zum Schutz der Tiere sind wichtig. Aber der Gnadenhof Eifel hat jahrelang ohne Beanstandungen jede Kontrolle bestanden. Falls die. Behauptungen stimmen sollten, warum wird nicht nach einer für jede. Seite verantwortungsvoll, zum Wohl der Tiere eine gemeinsame Lösung gefunden? Ist...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Ralph-Lothar Keller:
Wegen mir muss man in der Öffentlichkeit nicht kiffen dürfen. Wenn man das draußen tut, dann am Besten wo niemand ist. Wenn am Pavillon gerade niemand ist (sagen wir um Mitternacht), dann kann man da ja kiffen. Sonst würde ich es wo anders machen. Viel wichtiger ist, dass der Grenzwert angepasst wird....
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