9. Christopher Street Day für Koblenz und die Region
Ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt, Hass und Intoleranz
Koblenz. Er hat bereits seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der Stadt: Zum 9. Mal fand in Koblenz der Christopher Street Day (CSD) für Koblenz und die Region statt. Hierbei handelt es sich um eine Aktion, die sich für Gleichberechtigung und Akzeptanz einsetzt sowie sich gegen jede Form von Diskriminierung ausspricht. Veranstaltungsort des CSD, der in Koblenz alljährlich am dritten August-Wochenende durchgeführt wird, war wieder der Münzplatz. Dem eigentlichen Veranstaltungstag ging zum zweiten Mal eine sogenannte „PrideWeek“ voraus: Ein buntes und vielfältiges Rahmenprogramm aus Party, Vorträgen, Diskussionsrunden und Stadtrundgängen.
Eröffnet wurde der diesjährige CSD durch den Koblenzer Oberbürgermeister Professor Dr. Joachim Hofmann-Göttig. „Warum unterstützt die Stadt diese Aktion? Ganz einfach: Nicht aus Eigeninteresse, sondern deswegen, weil es uns wichtig ist, dass in der Stadt jedermann weiß, dass wir eine liberale und tolerante Stadt sind. Jeder soll in dieser Stadt leben können, wie er will, solange er die Rechte Dritter wahrt“, so der Oberbürgermeister, der wie auch in den Vorjahren, wieder Schirmherr der Veranstaltung war.
Arnd Krohmann, seines Zeichens Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Koblenzer Christopher Street Days, dankte gemeinsam mit den Vorstandskollegen Stefan Reifferscheid und Ingo Rutschmann der Stadt für die Unterstützung der Veranstaltung und zog ein positives Resümee der zurückliegenden „PrideWeek“. Als wichtige äußere Zeichen erwähnte er die Hissung der Regenbogenfahne am Fort Constantin sowie am Balkon des Rathauses der Stadt Koblenz. „Es gab in der ganzen Woche ein tolles Networking“, so Arnd Krohmann, der sich auch über die Beteiligung von vielen Organisationen, Verbänden und Parteien freute, die auf dem Münzplatz mit Informationsständen vertreten waren.
Traditionell nutzt der Verein den Tag auch, um auf seine Anliegen aufmerksam zu machen. Dies wurde insbesondere bei der Podiumsdiskussion mit den Repräsentanten der Koblenzer Stadtratsfraktionen deutlich. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, zu vier Kernforderungen des 9. Koblenzer CSD Stellung zu nehmen. Im Einzelnen waren dies die Ehe für alle, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, die Rehabilitierung und Entschädigung der § 175-Opfer sowie die Forderung nach keiner Abschiebung in sogenannte „LGBTI-Verfolgerstaaten“. Die vier Forderungen drückten sich auch im Motto des 9. Koblenzer Christopher Street Days aus, welches „Recht schaffen!“ lautete.
Nicht nur der politische, sondern auch der musikalische Aspekt kam beim diesjährigen CSD nicht zu kurz. Den Anfang machte die Sängerin „Emanuelle“. Mit tollem Deutsch-Pop begeisterte Leslie Moryson & Band das Publikum. Es folgten u.a. Auftritte der Musical Company Rise Up, von Marcella Rockefeller, May Weyers, Jona Davis, Deborah Woodson und der Gruppe „Asian Passion“. Nicht fehlen durfte natürlich der Koblenzer Narrenbunt mit Dörthe Dutt, die sich in der „PrideWeek“ auch als Stadtführer engagiert hatten. Der Narrenbunt hatte an seinem mit unzähligen Luftballons geschmückten Informationsstand während des ganzen Tages besonders viele Zuschauer. Doch nicht nur die dortigen Ansprechpartner, sondern auch die Organisatoren zogen am späten Abend ein positives Fazit. Die Veranstaltung war so bunt wie die Regenbogenfahne, die ihrerseits so farbenfroh und vielfältig wie die Menschen ist. Das Ziel, ein gemeinsames Zeichen gegen Gewalt, Hass und Intoleranz zu setzen, sei erfüllt worden. GH