Wachtberg. Die Mitglieder des Arbeitskreises „Naturnaher Schaugarten“ in Wachtberg freuen sich: Alle im Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Wachtberg vertretenen Fraktionen und Gruppen befürworteten in der jüngsten Sitzung des Gremiums einstimmig einen Antrag zur „Insektenfördernden Anlage und Pflege gemeindeeigener Grünflächen in Wachtberg“.

Damit wird das Anliegen des Schaugarten-Teams, in der Bevölkerung Interesse an naturnaher Gartengestaltung zu wecken, von lokal-politischer Seite einhellig unterstützt, denn: Naturnah angelegte und gepflegte Grünflächen, seien es private Gärten, öffentliche Anlagen, Wegränder, Verkehrsinseln oder Gewerbeflächen, bieten durch vielfältigen Bewuchs heimischer Pflanzen Insekten optimale Lebensbedingungen. Und wo es Insekten gut geht, finden auch Vögel und Kleintiere ausreichend Nahrung. Mit dem Naturnahen Schaugarten hinter dem Berkumer Rathaus zeigt die Gemeinde Wachtberg schon seit über 20 Jahren, wie „Natur im Garten geht“. Er entstand infolge der 1992 auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro formulierten „Agenda 21“: Sie wies den Kommunen eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen und umweltverträglichen Entwicklung auf den Gebieten Wirtschaft, Soziales und Ökologie zu. Daraufhin gründeten sich die „Lokalen Agenden 21“ auf kommunaler Ebene.

In Wachtberg führte 1998 die dortige Auftaktveranstaltung für den Agenda-Prozess zur Bildung des Agenda-Arbeitskreises „Naturnahe Gärten in Wachtberg“: Engagierte Bürgerinnen und Bürger schlossen sich mit dem Ziel zusammen, eine nachhaltige Entwicklung durch Naturschutz im besiedelten Bereich zu fördern. Wo etwa durch Bautätigkeit natürliche Ressourcen zerstört werden, kann dies durch Schaffung naturnaher Ersatzlebensräume abgemildert werden.

2001/02 wurde in ehrenamtlicher Arbeit, unterstützt durch zahlreiche Sponsoren, der öffentlich zugängliche Naturnahe Schaugarten hinter dem Berkumer Rathaus angelegt. Bis heute kann sich dort jeder ansehen, wie schön und vielfältig Naturgärten sind und wie sich Naturschutz selbst auf kleinstem Raum verwirklichen lässt.

Der Schaugarten wird einmal monatlich ehrenamtlich von Bürgerinnen und Bürgern gepflegt – dem Agenda-Arbeitskreis Naturnaher Schaugarten. Die Termine werden öffentlich angekündigt, um jedem Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich bei den anwesenden Helfern fachkundigen Rat zum naturnahen Gärtnern zu holen oder aktiv mitzuhelfen.

2016 schloss sie sich durch Beschluss des Rhein-Sieg-Kreises der „2015 Agenda - Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ an und bestärkte damit erneut ihren Willen zu nachhaltigem Wirtschaften. Mit der Umsetzung des jetzt erfolgten politischen Auftrags, gemeindeeigene Flächen insektenfreundlich anzulegen und zu pflegen, geht die Gemeindeverwaltung einen großen und wichtigen Schritt in diese Richtung: Nachhaltig Wirtschaften auf kommunaler Ebene.