Aufgrund der ergiebigen Regenfälle ist der Wasserstand stark gestiegen
Hochwasser: So ist die Lage an der Mosel
Mosel. Aufgrund der großflächig sehr hohen Regenmengen zwischen 60 und 110 l/qm, die seit dem frühen Freitagmorgen insbesondere im Einzugsgebiet der Saar sowie im französichen Moseleinzugsgebiet gefallen sind, sind die Wasserstände in der Mosel stark angestiegen. Am Pegel Trier wird der Höchststand voraussichtlich im Laufe des heutigen Samstags in einem Bereich um 950 cm, also zwischen einem 2- und einem 10-jährlichen Hochwasser, erreicht. Am Pegel Cochem wird der Höchststand gemäß aktueller Vorhersage in der Nacht zum Sonntag bei etwa 830 cm erwartet.
Oberhalb der Saarmündung (Pegel Wasserbillig), hat sich ebenfalls ein 2-jährliches Hochwasser ausgebildet, was unter anderem auf den Rückstau infolge des Saarhochwassers zurückzuführen ist. Aufgrund der sich beruhigenden Wetterlage werden die Wasserstände nach Erreichen der Höchststände über das Pfingstwochenende fallen.
An der Ruwer ist der Wasserstand am Pegel Kasel am frühen Samstagmorgen auf 315 cm angestiegen, knapp oberhalb eines 50-jährlichen Hochwassers. Auch in den restlichen Einzugsgebieten von Ruwer und Leuk haben sich 10- bis 50-jährliche Hochwasser ausgebildet. Die Höchststände an diesen kleinen Moselzuflüssen wurden bereits überall erreicht und die Wasserstände fallen inzwischen wieder. Eventuell auftretende Gewitter können an den kleinen Flüssen zu einem kurzzeitigen Wiederanstieg führen.
Wichtiger Hinweis des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn:
An der Mosel stehen an den Staustufen Koblenz, Müden und Detzem bedingt durch Baumaßnahmen nicht alle Wehrfelder für den Hochwasserabfluss zur Verfügung. An den genannten Anlagen ist jeweils ein Wehrfeld durch Revisionsverschluss blockiert (sogenannter (n-1)-Fall). Das Ziehen der Revisionsverschlüsse ist ein arbeitstechnisch aufwändiger Prozess und nur mit großem schwimmenden Gerät durchzuführen. Dazu sind niedrige Abflüsse und Wasserstände erforderlich. Aus diesem Grund muss aktuell das Wasser über die jeweils verbleibenden zwei Sektoren abgeführt werden.
Durch diese Revisionsverschlüsse kann es im Oberwasser der genannten Staustufen zu einem größeren Pegelanstieg kommen, als es in den letzten Jahren bei vergleichbaren Hochwässern der Fall war. Bei einem zu erwartenden Wasserstand am Pegel Trier von ca. 9,40 m kann dies eine geschätzte Erhöhung bis ca. 1,40 m am Wehr selbst bedeuten. Mit zunehmender Entfernung nach oberstrom reduziert sich dieser zusätzliche Aufstau. Als Referenz kann das Hochwasser vom Januar 2024 angesetzt werden, da die gleichen Anlagen betroffen sind. Allerdings hatte das Januarhochwasser „nur“ einen Pegelwert in Trier von 8,73 m und in Cochem von 7,87 m. Dies ist zu berücksichtigen.
Betroffen vom zusätzlichen Aufstau sind voraussichtlich die nachfolgenden Bereiche der Mosel:
- Stadtgebiet Koblenz
- Gemeinde Müden
- Gemeinde Treis - Karden
- Gemeinde Pommern
- Gemeinde Klotten
- Gemeinde Pölich
- Gemeinde Mehring
- Gemeinde Longuich
Es sind entsprechende Vorkehrungen zu treffen um Menschen und Güter zu schützen
Quelle: Hochwasservorhersagezentrale RLP