Künstlerforum Remagen

KÜNSTLER-PAARE zeigen Erstaunliches

22.11.2017 - 17:02

Remagen. Wie ist es eigentlich möglich, dass zwei Künstler – und dann noch als Paar – gemeinsam an einem Werk arbeiten? Hat der Eine die Oberhand und ordnet sich die Andere unter? Oder sagt Sie wo es lang geht, und er gibt um des lieben Friedens Willen Klein-Bei? Die drei Künstler-Paare, die derzeit ihre Werke im Künstlerforum Remagen präsentieren, haben derlei Probleme jedenfalls nicht. Mit ähnlich „ketzerischen“ Eingangskommentaren und markanten Zitaten führte Kunsthistorikerin Dr. Denise Steger das zahlreich erschienene Kunst-Publikum am vergangenen Sonntag humorvoll in die Thematik ein. Ein Jeder versteht sofort die Unmöglichkeit, zwei individuell denkende und handelnde Künstler-Persönlichkeiten einfach unter einen Hut zu bringen... Doch, wie schon gesagt: Den drei Künstler-Paaren Anna & Roman Küffner, Annette Reichardt & Stewens Ragone und Eva M. Töpfer & Janko Arzenšek gelingt dies scheinbar mühelos.

Denise Steger stellte die drei Künstlerpaare und ihre jeweilige Herangehensweisen und Schaffensprozesse in einem kurzweiligen Vortrag vor: Anna und Roman Küffner gründeten 2012 gemeinsam das Projekt Blackbird Street. Den Schwerpunkt ihrer Arbeiten legen sie auf die Dokumentations-Fotografie verlassener und längst vergessener Orte. Weltweit arbeitet das Künstlerpaar in Ruinen oder verlassenen Objekten, die einst das Alltagsleben bereicherten. Bei der Arbeit der beiden Fotografen spielen vor allem auch die Geschichten der besuchten Orte eine große Rolle. So setzen sich Anna und Roman Küffner stets mit den Besitzern oder Verwaltern der Objekte in Verbindung, um die Hintergründe der vergessenen Orte aus erster Hand zu erfahren. Aus Respekt vor den alten Gemäuern und deren Geschichte betritt das Ehepaar alle Orte ausschließlich mit Erlaubnis der zuständigen Besitzer. Als Besonderheit präsentiert das Künstlerpaar seinen neuen Foto-Kalender 2018, der vor Ort erworben werden kann. Zu zweit ein Bild malen – auf diese Idee kommen wohl nur wenige Künstler: Zum Beispiel Annette Reichardt und Stewens Ragone aus Köln. Sie kennen sich aus der Schulzeit und haben gemeinsam an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig studiert. Nach erfolgreichen Solokarrieren arbeiten sie seit 2005 unter dem Projektnamen „fifty-fifty“ gemeinsam an Zeichnungen, Radierungen und Malerei. „Jeder kann alles, das ist die Grundvoraussetzung“, betont Stewens Ragone. Dadurch, dass sie ihre Talente gebündelt haben, haben sie „quasi eine dritte Person erschaffen.“ Reichardt und Ragone untersuchen den Übergangsbereich zwischen Realität und Überhöhung, zwischen Trash, Konsum-Ästhetik und Kunstgeschichte. In ihrem Werk finden sich Hunde mit Steckdosennase, boxende Frauen, singende Monster, Menschen mit Krokodilsköpfen und die wunderlichsten Wesen, die man sich nur vorstellen kann. Janko Arzenšek zeigt hier Paarungen, jedoch nicht unbedingt Künstlerpaare, sondern viel mehr bunt gemischte Konstellationen aus Literatur-, Film- und Religionsgeschichte oder der deutschen Folklore. Dabei wir manches verdreht, umgedeutet, zugespitzt; diese oder jene Geschichte wird neu erzählt. Oft gibt es bizarre Wendungen und manchmal gehen seine Darstellungen bis an die Grenze zur Karikatur. Die Form, in die all diese Geschichten verpackt sind, variiert zwischen der reinen Graphit-Zeichnung und Radierung in der Kombination mit Drucktechniken oder Collagen. Eva M. Töpfer widmet sich Paar-Portraits und setzt diese in expressive Malerei um. Ihr Arbeitstitel lautet dabei „Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig“. Ihr Werk mit dem Titel „Gemeinsam einsam“ zeigt ein Paar, das zwar eng beieinander sitzt, dessen Blick jedoch in völlig verschiedene Richtungen in die Ferne schweift. Auch in unmittelbarer Nähe lässt sich das Rätsel Mensch offenbar niemals so ganz lösen; und es bleibt uns selbst der Nächste so manches Mal ein unergründliches Geheimnis. Die unbedingt sehenswerte Ausstellung „KÜNSTLER-PAARE“ im Künstlerforum Remagen läuft noch bis einschließlich 10. Dezember, sie ist samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter: www.kuefo-remagen.de.

Pressemitteilung

des Künstlerforums Remagen

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