„Ein besonderer Ort des Innehaltens und der Begegnung“
Offizieller Baubeginn für neue Aussegnungshalle auf dem Ahrtor-Friedhof
Neue Gebäude sollen im März 2025 fertiggestellt sein
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auf dem schwer von der Flutkatastrophe vor zweieinhalb Jahren heimgesuchten Ahrtorfriedhof tut sich einiges – und es hat sich schon einiges getan. Viele Gräber sind wieder liebevoll gestaltet, Gehwege entstehen, Bau- und Gartenhandwerker mit und ohne Maschinen sind täglich in vielen Bereichen des altehrwürdigen Friedhofs aktiv. Ein Friedhof, der für die Menschen in Ahrweiler und Bachem auch eine große emotionale Bedeutung hat – als Ort des Gedenkens, der Erinnerung und der Begegnung. Mit dem kürzlich erfolgten, offiziellen Spatenstich zum Baubeginn der neuen Aussegnungshalle samt dem Ersatzneubau des Betriebsgebäudes, ging ein weiteres, wichtiges Projekt des Ahrtor-Friedhof-Wiederaufbaus an den Start.
Fördersumme von 3,2 Millionen Euro beantragt
Vor zwei Jahren hatte der Stadtrat die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft mit der Projektverantwortung für die drei Hochbauten Aussegnungshalle, Betriebsgebäude und Friedhofskapelle beauftragt. Dem folgte eine beantragte Fördersumme von rund 3,2 Millionen Euro brutto. Nutzergruppen wie Bestatter, Betriebshof und Kirchenvertreter wurden in die Detailplanungen eingebunden, so dass schließlich Aussegnungshalle und Betriebsgebäude den Standort tauschen. Durch die Lage wird eine klare Wege-/Blickbeziehung in Form einer Achse zwischen dem Haupteingangstor und der Aussegnungshalle hergestellt. Das gleichfalls so ausgerichtete Satteldach wird die zentrale Funktion der Halle zusätzlich unterstreichen. Dank einer entsprechenden Fensteranordnung in der Dachfläche, wird ein sakraler Lichteinfall auf den aufgebahrten Sarg oder die Urne gewährleistet. Auf insgesamt 156 Quadratmetern bietet die neue Trauerhalle rund 80 Sitzplätze, in den Nebenräumen werden unter anderem zwei Kühlzellen sowie eine Totenhalle plus WC untergebracht sein. Die westliche Ausrichtung der Räumlichkeiten samt rückseitiger Zuwegung für Fahrzeuge erlaubt eine optimale Nutzung. Das Betriebsgebäude wird auf 54 Quadratmetern Grundfläche Betriebsräume mit Garderobe, Sanitäranlage und Abstellraum ebenso bieten, wie genügend Platz für Gerätschaften und Materialien. In Sachen Friedhofskapelle wird in ursprünglicher, denkmalgeschützter Form saniert, nicht denkmalgeschützte Anbauten werden abgerissen. Bereits saniert sind Dachstuhl und Dachgebälk, die historischen Fenster und Türen befinden sich noch in der Restauration.
„Dankbar für die gelungene Architektur“
„Dieser Friedhof hat etwas Besonderes und ist etwas Besonderes. Wir wollen an diesem Ort nicht ausschließlich über Vergangenheit sprechen. Wir erhielten bei der Abfrage der Mitbürgerinnen und Mitbürger eine Rückmeldung, die lautete, dass es klar sei, dass wir uns zuallererst um den Friedhof, und nicht um die Kindergärten kümmern würden. Unabhängig davon, dass das nicht zutrifft – wir sind mit unseren Kindergärten schon sehr weit – reden wir bei einem Friedhof eben nicht von etwas Leblosem, sondern es ist ein Ort des Trauerns um Menschen, mit denen wir gelebt haben, aber auch ein Ort der Begegnung. Deshalb war und ist es gut, auch direkt an diesen Friedhof zu gehen und eben nicht wieder alles so zu machen, wie es war – baulich und architektonisch. Ich bin dankbar für diese gelungene Architektur, die an diesem besonderen Ort des Innehaltens und der Begegnung jetzt wachsen darf“, so Bürgermeister Guido Orthen. Den ökumenischen Impuls nahmen Pfarrer Friedemann Bach und Pastor Dr. Arno-Lutz Henkel vor. Aussegnungshalle und Betriebsgebäude sollen im März 2025 fertiggestellt sein, mit dem Abschluss der Friedhofskapellen-Sanierung wird Ende dieses Jahres gerechnet. -DU-