Besuch der Partnerschule der BBS Lahnstein in Ruanda

Reise in die Südprovinz Ruandas - ein unvergessliches Erlebnis

24.11.2015 - 17:22

Lahnstein. Vor Kurzem nahm Manuela Altenkamp als Vertreterin und Ruandabeauftragte der BBS Lahnstein an der fünfzehnköpfigen Delegationsreise des Ministeriums des Innern, für Sport und Infrastruktur nach Ruanda teil. Die neuntägige Reise diente in erster Linie der Pflege der partnerschaftlichen Beziehungen und dem Besuch von Projekten von Rheinland-Pfalz. Daneben standen die Themen „Austausch im Bereich von Kunst und Kultur“ sowie „Kommunale Strukturen in den Partnerländern“ im Fokus. Geleitet wurde die Delegation von Staatssekretär Günter Kern.

Im Rahmen der Delegationsreise war auch ein Besuch an der Partnerschule der BBS Lahnstein eingeplant. Das Saint Joseph Nzuki Vacational Training Center (VTC) ist eine katholische private Berufsbildende Schule, liegt in der Südprovinz Ruandas und ist seit 2013 offiziell mit der Berufsbildenden Schule verpartnert. Angeregt wurde die Partnerschaft vom Ehepaar Erwin und Lieselotte Rahe, das schon viele Jahre mit der BBS Lahnstein Projekte in Nzuki unterstützt und auch häufig vor Ort ist. In der Partnerschule werden derzeit 250 Schülerinnen und Schüler von 14 Lehrerinnen und Lehrern in den Berufszweigen Automechaniker, Maurer, Schneider und Schreiner ausgebildet. Von den 250 Schülerinnen und Schülern bleiben 70 in der Schule, da der Schulweg zu lang ist. Viele müssen bis zu 15 Kilometer zu Fuß zur Schule laufen. Deshalb wünscht sich die Schule einen Schlafsaal, damit die Schülerinnen und Schüler nicht im Klassenzimmer übernachten müssen.

Im letzten Jahr besuchte Schulleiter Father Gérard Hakazimana mit einem Begleitlehrer die BBS Lahnstein, um die Schulpartnerschaft offiziell zu begründen (die RLZ berichtete darüber). Zur Intensivierung der Beziehungen diente nun der Gegenbesuch durch Frau Altenkamp. Derzeit stehen beide Schulen in engem Kontakt, da an der Partnerschule eine dezentrale Solaranlage zur thermischen Wasseraufbereitung für Trinkwasser errichtet werden soll. Die Anlage haben Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule für Systemtechnik/-Marketing mit Schwerpunkt Solartechnik der BBS Lahnstein zusammen mit ihrem Fachlehrer Hermann Pfeifer für die Partnerschule entwickelt. Erst kürzlich war Roger Lewentz an der BBS Lahnstein und hat sich über das Projekt informiert und die Unterstützung durch sein Ministerium zugesagt.

Frau Altenkamp wurde mit den Delegationsteilnehmern sehr herzlich vom Schulleiter der Partnerschule, den Lehrerinnen und Lehrern, von den Schülerinnen und Schülern, dem Bischof, weiteren Kirchen- und Gemeindevertretern der umliegenden Dörfer, einer Vertreterin des Bürgermeisters des Distriktes Ruhango und dem Polizeichef empfangen. Anschließend erfolgte ein Schulrundgang durch alle vier Sektionen der Schule. Der zuständige Fachlehrer der jeweiligen Sektion erklärte seinen Bereich, stellte die Inhalte des Unterrichts und die Schülerinnen und Schüler vor und beantwortete Fragen. Im letzten Jahr erhielt das VTC die für die Ausbildung notwendigen Werkzeuge, Geräte, Computer und Software sowie ein fahrtüchtiges Auto. Die Lehrerinnen und Lehrer erhielten auch eine Fortbildung für den Umgang mit dem neu erworbenen Material. In der Holzwerkstatt, der Kfz-Werkstatt, der Näherei und der Bauwerkstatt konnte sich die Delegation über die sehr gut organisierte und von Father Gérard ausgezeichnet geführte Schule überzeugen. Die Schülerinnen und Schüler waren konzentriert und sehr motiviert bei der Sache und freuten sich sichtlich über den Besuch.

Der Höhepunkt des Besuchs fand in der Aula der Schule statt. Hier feierten alle zusammen ein großes Fest. Reden wurden gehalten und Geschenke überreicht. Die Schülerinnen und Schüler des VTC freuten sich über Fußballtrikots und zehn Fußbälle, die durch Spendenaktionen der BBS Lahnstein finanziert und von Sport Sperk und der TUS aus Koblenz gesponsert wurden. Außerdem erhielten sie eine Geldspende und zwei weitere Fußbälle vom Land Rheinland-Pfalz. Die BBS Lahnstein freute sich über ein von den Schülerinnen der Näherei gesticktes Bild und über eine Bildercollage der Schulpartnerschaft.

Danach tanzten, sangen und trommelten die Schülerinnen und Schüler begeistert. In der Choreographie hatten sie die vier Sektionen ihrer Schule kreativ in ihren Tanz eingebaut. Der Bischof ließ es sich nicht nehmen, die Delegationsteilnehmer im Anschluss an den Besuch in seine Diözese zum Essen einzuladen. Danach ging es zurück nach Kigali zu einem großen Empfang im Koordinierungsbüro von Rheinland-Pfalz, zu dem auch der Schulleiter des VTC eingeladen war.

Für alle Beteiligten wurde dieser Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Besonders die freundlichen Menschen und die herzliche Art waren überwältigend. Als Nächstes steht an der BBS Lahnstein die Ruandawoche für Verkaufsaktionen in der letzten Woche vor den Weihnachtsferien an. Im März 2016 wird Herr Pfeifer dann für eine Woche zur Partnerschule fliegen und die Solaranlage aufbauen und die Lehrerinnen und Lehrer in der Handhabung schulen. Denn gerade die Berufsbildung stellt für das junge dynamisch sich entwickelnde Ruanda einen wichtigen Baustein in der weiteren Entwicklung dar. Der neue Botschafter aus Ruanda Igor Cesar will dem Staatspräsidenten Paul Kagame empfehlen, das duale System auch in Ruanda einzuführen.

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25.11.2015 11:58 Uhr
Volker Seitz

Entwicklungsminister Müller sollte öfter nach Ruanda reisen. Das Land wird nicht wie so viele in Afrika armregiert.Nur einige notorisch-kritische Kolumnisten versuchen die Politik des „aufgeklärten Autokraten“ Paul Kagame international herabzuwürdigen und relativieren die wirtschaftlichen und sozialen Erfolge in Ruanda. Das Land wird ordentlich regiert und deshalb kommen auch keine Flüchtlinge aus Ruanda. Der Zugang zu primärer Schulbildung ist für Jungen und Mädchen gewährleistet. Die Anstrengungen lohnen sich. Das Bildungsniveau ist ein zuverlässiger Gradmesser für die langfristige Wohlstandsentwicklung und Stabilität des Landes. Es spielt eine Vorreiterrolle bei gutem Regierungsmanagement. Es hat eine qualitativ hohe Bildungsinfrastruktur. Ausstattung als auch Qualitätssicherung sind sehr gut und die Bevölkerung profitiert davon.
Volker Seitz, Bonner-Aufruf.eu



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