Rhein-Energie-Stadion des 1. FC Köln in Ockenfels nachgebaut
Stefan Kurenbach verbaut 500.000 Lego-Steine und setzt 3.500 Mini-Figuren ein
Ockenfels. „Eigentlich wollte ich nur eine Wette gewinnen – das kostet mich inzwischen fast drei Jahre Arbeit“, lacht der 43-jährige Stefan Kurenbach, genannt „Kuri“, aus Ockenfels. Davon, dass sich diese Arbeit aber mehr als gelohnt hat, dürfen sich Interessierte bald selbst überzeugen: Denn am Samstag, 8. Juni wird Kurenbach das Stadion in seinem Haus in Ockenfels jedem, der darauf Lust hat, präsentieren.
500.000 Lego-Steine, 3.500 Mini-Figuren, 85 Shops, Logen, Räume, 180 USB-Anschlüsse, Pyrotechnik, Sound-Effekte und drehende Dönerspieße, Unterschriften von Fußballprofis wie Wolfgang Overath, Thomas Häßler und Pierre Littbarski, der Geißbock selbst als Sonderanfertigung – hier wurde keine Superlative ausgelassen. „Wir waren 2021 vom Handball auf Mannschaftstour und sprachen so über unsere Jugendsünden“, lächelt Kurenbach. Da habe er von seinem Dritten Platz bei der Deutschen Lego Meisterschaft 1992 erzählt. Bei seinen Kumpel war längst seine Leidenschaft für den 1. FC Köln bekannt. Schon mit sieben Jahren war Stefan Kurenbach zum ersten Mal im Kölner Stadion und seitdem sei es um ihn geschehen gewesen. Seine Mutter war die Klassenlehrerin des späteren Fußball-Profis und Torwarts Bodo Illgner gewesen. Dieser hatte ihnen Karten geschenkt. „Dann bau‘ doch das Rhein-Energie-Stadion nach“, forderte sein Freund, Christian Solle, ihn auf der Fahrt mit einer Wette heraus. Gesagt – getan. Und so begann Stefan Kurenbach 2021, das besagte Stadion nachzubauen.
Kinder halfen mit
Die Kinder waren auch begeistert – zunächst. „Nach einiger Zeit wird das einfach langweilig für Kinder“, weiß der selbständige Pädagoge. „Etwa ein halbes Jahr haben sie durchgehalten und nun, nach zweieinhalb Jahren, sind sie wieder ganz begeistert beim Stecken der Elektronik dabei“, so Kurenbach. „Jetzt blinkt und blitzt es auf einmal, dazu kommt ‘n cooler Sound, das ist natürlich spannend.“
Die meiste Arbeit sei gewesen, die unendlich vielen Steine auszusortieren, gleichzeitig im Kopf zu haben, was man davon noch für ein nächstes Bild gebrauchen könne, dann nicht Verwertbares wieder zu verkaufen. „Das Schöne war, dass ich das mit den Kindern zusammen gemacht habe“, freut sich der Oberbaumeister.
„Den Geißbock gibt es bei Lego nicht. Den habe ich mir dann selber pressen lassen“, erzählt Kurenbach von dem Vereins-Logo, das zwei Jahre nach Gründung des Vereins (1948) vom Zirkus Williams in Form eines einjährigen Bocks als Geschenk überreicht wurde und seit den frühen 50er Jahren auch auf den Trikots des 1. FC Köln prangt.
Detailreiches Bauwerk
Dieser ist nicht das einzige feine Detail im Stadion: Da gibt es Pizzabäcker, Pommes- und Dönerbuden, Getränkeausschänke und vieles mehr. Aber auch kleine Geschichten sind dargestellt, so die berittene Polizei versus Hooligans oder ein Glücksspieldrehrad wie auf einer Kirmes. Selbst eine Geisterbahn ist vorhanden. „Das kommt alles von meinen Kindern. Die wollten ihre Geschichten dabei haben und brachten immer neue Ideen“, so Kurenbach. Das müsse dann nicht originalgetreu sein, lächelt er.
„Mein besonderes Highlight war der Anruf von Wolfgang Overath“, berichtet Kurenbach gerührt. Der ehemalige Fußballprofi und Nationalspieler habe es sich nicht nehmen lassen, auf einem Legostein zu unterschreiben. „Er findet die Idee super, das ehrt einen wirklich, schließlich war er einer der größten Spieler Deutschlands“, weiß Kurenbach.
Wie der 1. FC Köln hat auch Kurenbach REWE als Sponsor mit im Spiel, für die er extra Männchen mit Gravur hat anfertigen lassen. So liefert REWE Bock aus Thomasberg zur Eröffnung am 8. Juni dann auch kostenfrei Getränke und Würstchen. „Die Kinder werden sich dann die sechs Stunden um die Bewirtung kümmern.“, erläutert Kurenbach seine für den Besucher kostenfreie Ausstellungsfeier.
Jeder Interessent ist herzlich eingeladen, die Präsentation des fertigen Stadions am 8. Juni von 14 bis 20 Uhr in der Weinbergstraße 21a in 53545 Ockenfels anzuschauen.
„Am 8. Juni werde ich die Wette gewonnen haben“, ist sich Kurenbach sicher. „Dann bekomme ich von Christian ‘ne Kiste Bier!“, strahlt der Stadionbauer.