Tausende Besucher strömten zum viertägigen Weinfest nach Dernau

Weinkönigin Christina strahlte mit der Sonne um die Wette

27.09.2016 - 09:58

Dernau. Tausende Besucher aus allen Himmelsrichtungen, Majestäten, die mit der Sonne um die Wette strahlten und viel edler Wein: Auch in diesem Jahr war das Dernauer Winzerfest wieder ein Event der Superlative.

Vier Tage lang herrschte in dem Weinkulturdorf kollektiver Ausnahmezustand im Zeichen des Rebensaftes. An allen Tagen, besonders jedoch zum sonntäglichen Festumzug, strömten die Massen nach Dernau. Wer mit dem PKW angereist war, bekam nur mit Glück einen Parkplatz. Begonnen hatte das Winzerfest mit der traditionellen Abschiedstour der scheidenden Weinkönigin durch die Dernauer Gaststätten und Straußwirtschaften, musikalisch flankiert von der Blaskapelle Hönningen. Abends gab es auf dem neu gestalteten Festplatz stimmungsvolle Klänge der Band „Los Cuador“, bevor mit dem Empfang der scheidenden Weinkönigin Jennifer Surges und dem Auftritt des MGV Loreley Dernau die offizielle Eröffnung des Festes vollzogen wurde. Auch wenn der Festplatz der Mittelpunkt des Winzerfestes ist, so besticht die Veranstaltung durch ihren Facettenreichtum und die vielen „Nischen“, die sich den Besuchern bieten. Ob urige Straußwirtschaften, fetzige Weinpartys in der Dagernova Eventhalle, Federweißerstände in den Weinbergen oder der Weinbrunnen samt Musikbühne im Gerätehaus der Feuerwehr – da ist im wahrsten Sinne des Wortes für jeden Geschmack etwas dabei.


Jennifer Surges übergibt die Krone an ihre Nachfolgerin


Samstags stand die Verabschiedung von Weinkönigin Jennifer Surges sowie ihren Prinzessinnen Maxi Ley und Alisa Heimermann auf dem Programm. Geleitet von den Blaskapellen Fronhofen und Reinstetten zogen die drei Noch-Regentinnen auf die Festplatz-Bühne.

In einer emotionalen Abschiedsrede hatte Jennifer Surges jedem Buchstaben des Wortes „Dernau“ eine für sie und ihre Amtszeit stellvertretende Bedeutung gegeben.

Darunter „D“ für Dankbarkeit dieses tolle Amt ausüben zu dürfen, aber auch an ihre Prinzessinnen Maxi und Alisa; „E“ für die Einzigartigkeit von Dernau und der Region und „U“ für die einzigartige Unterstützung durch die Dernauer Winzer und den Verein „Weinkulturdorf Dernau“. Als bleibende Erinnerung erhielt die scheidende Majestät von Bürgermeister Alfred Sebastian den goldenen Ehrenring.

Als Nachfolgerin von Jennifer Surges wurde danach Christina Kurth, flankiert von ihren Prinzessinnen Elisabeth Kastenholz und Corinna Gilles, feierlich proklamiert. Die neue Königin stammt aus einer alteingesessenen Winzerfamilie, Mutter Sonja fungiert in Dernau nicht nur als „Obermöhn“, sondern amtierte vor 28 Jahren selbst als Weinkönigin. „Mit der Wahl zur Dernauer Weinkönigin wurde in meinem Leben ein neuer Weinstock gepflanzt. Ich freue mich auf die kommende Zeit und darüber, als erste Weinkönigin auf dieser schönen neuen Bühne proklamiert zu werden“, erklärte Christina Kurth in ihrer Antrittsrede. Auf der Bühne wurde es indes immer voller, galt es doch mit Anneliese Schrading (Gold), Irmgard Bertram (Diamant), Anja Josten (Silber) und Erna Nelles (Eisern) gleich vier Jubilar-Königinnen zu ehren.

Bis in die Nacht wurde in ganz Dernau als Einstimmung auf den bevorstehenden Festumzug durch den Ort weitergefeiert. Und dieser sollte erneut ein Zug der Superlative werden.

Mehr als 60 Festwagen und Fußgruppen sowie zahlreiche Musikkapellen schlängelten sich in einer bunten Hommage an den Wein durch Dernau, dicht umsäumt von den zahlreichen Besuchern. Der Fantasie waren in Sachen Motivwagen und Fußgruppen keinerlei Grenzen gesetzt. Ob Loblieder auf den Wein oder aktuelle Themen – nichts wurde ausgelassen. Einen Blick auf kommende Ereignisse wagte der Kindergarten Dernau in Person von „Weinkönigin und Bacchus der Zukunft“. Der SV Dernau samt Damenriege freute sich mit leckerem „Roten“ auf das Ende des Tagwerks, die „Dagernova Weinmanufaktur“ warnte mit einem Augenzwinkern vor dünnen Köchen. Dass Sonne, Reben und Wein glücklich machen, wussten die Mitglieder des Eifelvereins zu berichten, während es sich die Sänger vom MGV Loreley im „fröhlichen Weinkeller“ gemütlich gemacht hatten. Natürlich durfte auch das Dernauer Wappentier, der von „Dieter“ geleitete Esel, nicht fehlen.


Asyl für die „Brexit-Briten“


Ihm folgten herbstliche Wanderer und durstige Mexikaner. Die Dorfgemeinschaft Dernau nahm unterdessen den „Brexit“ der Briten aufs Korn und bot den abtrünnigen „Beatles“ gleich Asyl im Ahrtal an. Dass Dernauer Wein universell einsetzbar ist, bewiesen die Skisportler und der Karate-Club: Sie verinnerlichten den Rebensaft sowohl im Weltraum als auch bei der Goldwäsche. Hoch oben vom festlich geschmückten Wagen grüßte Weinkönigin Christina ihre Untertanen und strahlte wie die vom Himmel scheinende Sonne. „Der JGV feiert mit Dernauer Wein, so soll es und so wird es auch immer Wein“ versprachen die Junggesellen, die Fußballer des SV Blau-Gelb ließen sich auch vom verheerenden Ahr-Hochwasser nicht aufhalten: „Trotz Überflutung geht der Spielbetrieb weiter, mit Spätburgunder froh und heiter“, war das Motto der Kicker, auf die Weingott Bacchus von seinem Fass einen besonders guten Blick hatte.

Seinen bewährten Ausklang nahm das Winzerfest dann montags mit dem Empfang der Weinkönigin und dem beeindruckenden Höhenfeuerwerk über den Weinbergen von Dernau.

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Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
Sabine Daniels:
Hallo, ja Kontrollen zum Schutz der Tiere sind wichtig. Aber der Gnadenhof Eifel hat jahrelang ohne Beanstandungen jede Kontrolle bestanden. Falls die. Behauptungen stimmen sollten, warum wird nicht nach einer für jede. Seite verantwortungsvoll, zum Wohl der Tiere eine gemeinsame Lösung gefunden? Ist...
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HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Ralph-Lothar Keller:
Wegen mir muss man in der Öffentlichkeit nicht kiffen dürfen. Wenn man das draußen tut, dann am Besten wo niemand ist. Wenn am Pavillon gerade niemand ist (sagen wir um Mitternacht), dann kann man da ja kiffen. Sonst würde ich es wo anders machen. Viel wichtiger ist, dass der Grenzwert angepasst wird....
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