Kreis Ahrweiler. Die Schwalben sind aus ihren Winterquartieren zurück und erfreuen die Herzen vieler Menschen, die jährlich auf die Ankunft der Frühlingsboten warten. Hier soll den eleganten Frühlingsboten, deren Bestand sich im andauernden Tiefflug befindet, unter die Flügel gegriffen werden. Leider gibt es immer wieder Menschen, die Schwalben als Fassadenbeschmutzer ansehen und ihnen keine Möglichkeit zum Nestbau geben wollen. Dabei kann ein einfaches, unter dem Nest angebrachtes Holzbrett schon den größten Teil des Vogelkots auffangen. Manchmal werden sogar besetzte Nester von Hauswänden geschlagen, obwohl das Zerstören der Schwalbenbrutstätten gesetzlich verboten ist. Beides ist ursächlich für den Rückgang der Art. Dem möchte der NABU Kreisverband Ahrweiler e.V. entgegen steuern.

Ausgezeichnet werden Häuser und ihre Eigentümer mit einer Urkunde und einer Schwalbenplakette, wenn sich dort eine Mehlschwalbenkolonie von mindestens drei besetzten Nestern befindet.

Dies soll eine Anerkennung für das Dulden und vielleicht sogar Fördern dieser sympathischen Vögel sein. Zusätzlich zur Auszeichnung wird noch ein Doppelkunstnest (sind begrenzt vorrätig), wenn gewünscht, ausgehändigt. Im Kreis Ahrweiler wurden in den Jahren 2008 bis 2015 155 Schwalbenfreunde vom NABU ausgezeichnet und 90 Kunstnester ausgehändigt .

Ein weiterer wichtiger Grund für den Rückgang der Mehlschwalben ist, dass in der aufgeräumten Landschaft durch Versiegelung von Freiflächen und Feldwegen kaum mehr Pfützen und lehmig-matschige Stellen vorhanden sind. Lehm und Erde vermischen die Schwalben aber mit ihrem Speichel, um daraus ihre halbkugelförmigen Nester bevorzugt unter Dachvorsprünge zu bauen. Folge ist, dass die Nester nicht stabil genug sind oder der Bau sich so lange hinzieht, dass nicht mal eine erfolgreiche Brut pro Jahr stattfinden kann. Kunstnester können hier Abhilfe schaffen und den Bruterfolg deutlich erhöhen. Dazu kommt, dass viele moderne Fassaden so glatt sind, dass eine Befestigung von selbstgebauten Nestern für Schwalben schlicht unmöglich ist. Kunstnester haben gegenüber Naturnestern viele Vorteile. Sie sind beispielsweise viel länger haltbar, bei Kälteeinbruch wärmekonstanter und bei Hitze kühler. Zudem sind sie abnehmbar und daher einfach zu kontrollieren und von toten Jungvögeln sowie Schädlingen zu befreien. Schließlich sind sie unempfindlich gegenüber Witterungseinflüssen, fallen bei Erschütterungen nicht ab und lassen sich gezielt an Plätzen montieren, wo der herabfallende Kot nicht stört.

Jeder, der eine kleine Mehlschwalbenkolonie mit mindestens drei besetzten Nestern an seinem Haus besitzt, ist aufgerufen sich beim NABU Kreisverband Ahrweiler unter Tel. (0 26 41) 79 84 9 oder per eMail info@NABU-AW.de zu melden. Anschließend werden im Laufe des Sommers die Auszeichnungen vor Ort durchgeführt.