Linz. Hoher Besuch hatte sich am Palmsonntag in Linz am Rhein angesagt. Die stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, die in Bad Bodendorf lebende Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, kam mit der Fähre über den Rhein, um Stadtbürgermeister Adi Buchwald im Namen von Ministerpräsidentin Maul Dreyer die Landesverdienstmedaille zu verleihen. Begrüßt wurde sie im Sitzungssaal des historischen Rathauses der Stadt vom 1. Beigeordneten Hans-Georg Faust. Der konnte zudem neben langjährigen Weggefährten und der Familie von Adi Buchwald, allen voran Ehefrau Monika und Mutter Maria, Staatssekretär Salvatore Barbaro, die Landtagsabgeordneten Ellen Demuth und Fredi Winter sowie den Kreisbeigeordneten Udo Franz willkommen heißen, der die Glückwünsche von Landrat Rainer Kaul überbrachte.

„Adi Buchwald ist seit 25 Jahren ehrenamtlicher Stadtbürgermeister von Linz am Rhein. Von 1989 bis 1998 gehörte er außerdem dem Verbandsgemeinderat Linz am Rhein an und war von 1994 bis 2009 Mitglied des Kreistags Neuwied sowie im Kreisausschuss und Umweltausschuss aktiv“, fasste Eveline Lemke Buchwalds kommunalpolitische Karriere zusammen. Dabei hatte ursprünglich wohl niemand gedacht, dass der am 8. Mai 1946 in Bornheim-Roisdorf geborene Diplom-Ingenieur 25 Jahre lang ehrenamtlich die Geschicke der Bunten Stadt am Rhein lenken würde, als der politische Newcomer völlig überraschend den Linzer Polit-Fuchs Theo Lück als Stadtbürgermeister beerbte. Erst 1982 war Buchwald mit seiner Frau nach Linz gekommen, wo er drei Jahre später der CDU beitrat.

„Sie sind eine Persönlichkeit, die viel für die Allgemeinheit getan hat. Unter ihrer Ägide haben sich die 6000 Einwohner des Mittel- und Fremdenverkehrszentrums Linz wohlgefühlt und wohl-geführt gefunden“, so die Ministerin weiter. Sie erinnerte an Buchwalds Einsatz für die Städtepartnerschaften mit Linz an der Donau (Österreich), Marietta/Georgia (USA) und Pornic (Frankreich). Die amerikanische Partnerstadt ernannte den Linzer Stadtchef 2006 zum Ehrenbürger.

Der 67-Jährige war außerdem ab 1989 Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse Linz und ist seit 2004 Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Neuwied. „Für seinen außergewöhnlichen Einsatz in diesen Gremien erhielt Herr Buchwald 1994 mit der Doktor-Johann-Christian-Eberle-Medaille die höchste Auszeichnung der deutschen Sparkassen-Organisation“, so Lemke. Ihm sei es sehr zu verdanken, dass 2004 die Stiftung „Stadtsparkasse Linz am Rhein - der Stadt Linz am Rhein“ ins Leben gerufen wurde, deren Vorstandsvorsitzender Buchwald seit Bestehen ist. Er ist seit 1989 außerdem Vorsitzender des Verwaltungsrats der Rheinfähre Linz-Kripp GmbH und seit 2002 Mitglied im Beirat der Energieversorgung Mittelrhein GmbH. Seit dem Jahr 2009 ist Buchwald zudem als ehrenamtlicher Richter am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz tätig.

„Seit sind Sie 1998 Vorsitzender des Ortsverbands Linz des Sozialverbands Linz“, würdigt die stellvertretende Ministerpräsidentin Buchwalds weiteres Engagement, der sich auch für die Freiwillige Feuerwehr Linz einsetzt, die ihn 1994 zum Ehrenmitglied ernannte. Adi Buchwald außerdem aktiv in der Schützengesellschaft Linzer Jünglinge und in der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft; er ist Ehrensenator des Funkencorps Blau-Wiess und Ehrenmitglied des Linzer Elferrats; er gehört der Großen Linzer Karnevalsgesellschaft und dem Scooter Team Linz an, ebenso dem Tanzcorps Rote Husaren Linz am Rhein, und er ist Ehrensenator des Fanfarencorps des Turnvereins 1882 Linz.

„Adi Buchwalds Präsenz, seinen kraftvollen Einfluss auf Abläufe und Geschehnisse spürt man in Linz allerorten“, hob Hans-Georg Faust hervor. Die Entwicklung von Linz werde noch für Jahrzehnte mit dem Namen des Bürgermeisters verbunden sein, war sich der 1. Beigeordnete und voraussichtliche Nachfolger Buchwalds sicher. „Auch wenn du gebürtig kein Linzer bist, für mich repräsentierst du nach 25 Jahren im Ehrenamt das Linzer Wesen im allerbesten Sinne. Du hast dich um die Stadt Linz, aber auch um das Ansehen von Kommunalpolitik in Rheinland-Pfalz in höchstem Maße verdient gemacht“, so Faust.

„Du warst immer der engagierte und gut vorbereitete Chef, der sich selbstlos in den Dienst der Gemeinde stellt und der aus Linz eine tolle Mittelpunktstadt in der Region gemacht hat“, erklärte Ellen Demuth für die CDU-Ratsfraktion und die Linzer Christdemokraten.

Sichtlich gerührt und überwältigt gestand Adi Buchwald: „Angesichts so großer Lobeshymnen bin ich schon etwas verlegen, aber ich freue mich sehr über diese Auszeichnung.“

„Die Arbeit hat mir Spaß gemacht, die Zeit hat sich gelohnt“, so der Geehrte. Beendet werde sie durch seine Krankheit, die ihn dazu bewegt habe, zwar nicht aufzugeben, aber doch andere Schwerpunkte zu setzen. Durchgestanden habe er die schwere Zeit nur dank der Hilfe seiner Freunde, über deren Anwesenheit bei der Verleihung er sich sehr freue, erklärte Buchwald weiter und hob hervor: „Dank gebührt aber vor allem meiner Frau Monika.“ Ohne deren Rückhalt und Verständnis habe er sich selbst in guten Zeiten nicht so für Linz und seine Mitbürger einsetzen können, so der scheidende Stadtchef abschließend, um dann seine Gäste zum fröhlichen Feiern zu animieren.