Frauentreff Meckenheim erfuhr Interessantes

Ein Spaziergang zu den Gräbern der Sinti und Roma

Ein Spaziergang zu
den Gräbern der Sinti und Roma

13 Frauen des Frauentreffs Meckenheim trafen sich mit dem Historiker Rainer Selmann zu einem Spaziergang über den alten und neuen Beueler Friedhof am Plantanenweg.Foto: privat

02.09.2015 - 11:11

Meckenheim. 13 Frauen des Frauentreffs Meckenheim trafen sich mit dem Historiker Rainer Selmann zu einem Spaziergang über den alten und neuen Beueler Friedhof am Plantanenweg. Die Damen wurden bereits an der Haltestelle erwartet. Entlang der barocken Grabanlage der Familie Prechtel von 1968 führte der Weg zum Grab von Gura Gomann, einem Korbflechter auf Pützchens Markt. Da bei den Sinti und Roma die Taufe immer von der Großmutter oder bei deren Tod von der Mutter durchgeführt wird, finden deshalb keine offiziellen Beisetzungen auf den Friedhöfen statt, ausnahmsweise hat sich ein Pfarrer aus Villich bereit erklärt, diese Menschen in Beuel zu beerdigen. Daher werden ihre Toten auch von weiter entfernt zu dem Friedhof von Beuel gebracht. Die Menschen haben also in der Regel zuvor nicht in Beuel gewohnt.


Großartige Mausoleen und prächtige Gräber


Ihre Gräber unterscheiden sich ganz deutlich von den übrigen Gräbern auf dem Friedhof. Einige sind mit einer naturgetreuen Darstellung der Verstorbenen in Lebensgröße versehen, einige Grabsteine sind mit einer goldenen Krone, als Zeichen der Königsfamilie, verziert.

Auch findet man viel Blumenschmuck, große Kerzen, Madonnenskulpturen und vielerlei Beigaben vor. Die Straße der Kalderash, der Kesselflicker, hat Grabstätten aus schwarzem Granit, während an der Straße der Lovara, der Pferdehändler, die Gräber aus hellem Marmor sind. Da eine Gruft ganz aus Marmor gemauert ist, braucht sie auf der Rückseite ein kurzes, krummes Rohr, durch das der „Geist der Verstorbenen“ noch rechtzeitig entweichen kann. Neben diesen großartigen Mausoleen finden sich auch die prächtigen Gräber von Zirkusleuten und Schaustellern, wie etwa das Grab der Familie Barth oder das Grab der Karussellbetreiberfamilie Kipp. Auch am japanischen Grab eines Taekwondo-Lehrers führte der Weg vorbei. Er hatte eine Taekwondo-Schule in Beuel betrieben, die es auch weiterhin dort gibt. Von der Familie Czori gibt es einige Gräber.

Sie kamen aus Polen und leben heute in Essen. Ferko Czori, der König der Roma, wurde 1992 in einer faszinierenden Tempelanlage aus tonnenschwerem indischem Granit, mit einer goldverzierten Krone aus schwarzem Marmor beigesetzt. Er selbst wacht als Standbild aus weißem Marmor gleich nebenan. Die Frauen waren wieder einmal von der sehr interessanten Führung durch Rainer Selmann begeistert und hatten viel Neues erfahren. Zu diesem Ergebnis kamen sie bei einer anschließenden Tasse Kaffee in einer Bonner Konditorei.

Pressemitteilung des

Frauentreff Meckenheim e. V.

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02.09.2015 21:28 Uhr
Lolana

Ferko Czori wurde nicht 1992 beigesetzt. Er ist erst 5 Jahre später (1997) verstorben.



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