Der Verkehrsbericht der Polizeiinspektion Remagen für das Jahr 2022 liegt vor

Anzahl der Verkehrsunfälle hat sich leicht erhöht

Anzahl der Verkehrsunfälle hat sich leicht erhöht

Die Beamten der Polizei Remagen sind für eine Region mit etwa 60.000 Einwohnern zuständig. Foto: ROB

01.03.2024 - 15:38

Remagen.Das Dienstgebiet der Polizeiinspektion (PI) Remagen umfasst die Städte Remagen und Sinzig, sowie die Verbandsgemeinde Bad Breisig und einen Großteil der Verbandsgemeinde Brohltal. Somit ergibt sich eine zu betreuende Gesamtfläche von rund 200 Quadratkilometern mit gut 60.000 Einwohnern. Das betreffende Straßennetz umfasst neben einer Vielzahl innerörtlicher Straßen auch ca. 60 Kilometer Bundesstraßen, mehr als 100 Kilometer Landesstraßen und rund 60 Kilometer Kreisstraßen.


Unfallentwicklung


Im Jahr 2023 ereigneten sich auf dem oben aufgeführten Straßennetz insgesamt 1.713 Verkehrsunfälle. Im Vorjahr lag der Gesamtwert der Verkehrsunfälle etwas erhöht - auf 1795. Der Mittelwert aus den Jahren 2016-2022 beziffert sich auf 1.850 Unfälle. Von der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle 2023 ereigneten sich 1.240 innerhalb geschlossener Ortschaften und 473 außerhalb geschlossener Ortschaften.

Die daraus resultierenden Unfallhäufungsstellen werden statistisch herausgearbeitet und anschließend im Rahmen der jährlichen Unfallkommission (mit LBM, Kreisverwaltung, Kommune und Polizei) fortlaufend analysiert und in der Folge durch geeignete Maßnahmen optimiert, um potentielle Unfallhäufungsstellen für die Verkehrsteilnehmer zu beheben und die Sicherheit zu steigern. Die Hauptunfallursachen lagen wie bereits in den Vorjahren in den Tatbeständen des zu geringen Abstandes (ca. 41,3 %), gefolgt von Fehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren (18,7 %). Eine zu hohe beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit belegt mit 4,8 % den 4. Platz in der Statistik, hinter Vorfahrtsunfällen mit 6,1 % auf Platz 3. Häufig treffen auch mehrere Ursachen zusammen, aber die Hauptunfallursache ist fast ausschließlich menschlichem Fehlverhalten zuzuschreiben. Ein technischer Mangel oder Defekt am Fahrzeug wird von Polizei und Kfz-Sachverständigen in nur bei weniger als einem Prozent als unfallursächlich ausgemacht.


Verletzte Personen im Straßenverkehr


Bei 1.560 Verkehrsunfällen blieb es 2023 in der Folge bei einem Sachschaden (ca. 91 % der Gesamtunfälle). Hingegen wurden 153 Unfälle mit Personenschaden verzeichnet. Mittelfristig betrachtet nimmt die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Dienstgebiet der PI Remagen erfreulicherweise kontinuierlich und vor allem deutlich ab: Im Vergleich zum errechneten Mittelwert der Jahre

2016-2022 (= 209 Unfälle) ist deren Zahl in 2023 um ganze 27 % rückläufig. Bei diesen 153 Unfällen mit Personenschäden in 2023 verletzten sich 195 Menschen, davon 153 leicht und 41 Personen schwer. Bedauerlicherweise kam es im Dienstgebiet der PI Remagen 2023 zu zwei Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang.


Verkehrsunfälle mit Flucht


Bei 385 Verkehrsunfällen entfernten sich die Unfallverursacher unerlaubt vom Unfallort. In 43,1 % der Verkehrsunfälle mit Flucht konnte der Verursacher durch die Polizei ermittelt werden; durch eine gute Zusammenarbeit mit Unfallzeugen und der Ermittlungsarbeit konnte die Aufklärungsquote im Vergleich zum Jahr 2022 um 6,2 % gesteigert werden. Die Polizei ist auch weiterhin auf die Zusammenarbeit der Bevölkerung angewiesen. Die Verkehrsunfallflucht ist kein Kavaliersdelikt und kann im Höchstfall mit bis zu 3 Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden. Zudem wird bei vielen der im Nachgang ermittelten Fahrzeugführer der Führerschein entzogen. Vermeidbar bleibt dies, wenn man den Unfall der Polizei und im weiteren Verlauf seiner KFZ-Versicherung meldet, damit niemand auf seinem Schaden „sitzen“ bleibt.


Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen


Die Polizeiinspektion Remagen hatte im Jahr 2023 insgesamt 27 Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol und/oder Drogen zu verzeichnen, wobei die Anzahl an Unfällen unter Alkoholeinfluss überwiegt. Insgesamt liegt der Mehrjahrestrend bei 36 Verkehrsunfällen und daher im Jahr 2023 deutlich darunter. Im Vorjahr wurden noch 43 solcher Unfälle von der Polizeiinspektion Remagen zur Anzeige gebracht. Die Polizei steigert kontinuierlich die Aus-und Fortbildung im Erkennen einer vorliegenden Fahruntüchtigkeit während der Unfallaufnahme. Zudem wird der Kontrolldruck in allen Teilen vom Dienstgebiet weiterhin hochgehalten, um präventiv auf Fahrzeugführer einzuwirken. Bei etwaigen festgestellten Unfällen ist mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Ebenfalls kommt hierbei ein Entzug der Fahrerlaubnis in Betracht.


Risikogruppen Junge Fahrer (18 bis 24-Jährige) und Senioren (über 65 Jahre)


In beiden Risikogruppen registrierte die Polizeiinspektion Remagen im Jahr 2023 erfreulicherweise einen Rückgang, wobei die Gruppe der jungen Fahrer eine deutlichere Abnahme an Verkehrsunfallbeteiligungen zu verzeichnen hat. Im Jahr

2023 waren insgesamt 311 junge Fahrer an Verkehrsunfällen beteiligt. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei 364. Hierbei wird ein Rückgang von insgesamt 14,6 % verzeichnet. Bei den Senioren liegt der Wert bei 403 im Jahr 2023 und verringerte sich immerhin noch um 4 % im Vergleich zu den 420 Unfallbeteiligungen im Vorjahr.


Wildunfälle


Für das Jahr 2023 verzeichnete die Polizeiinspektion Remagen insgesamt 217 Unfälle mit Wild oder anderen Tieren. Ein Verkehrsteilnehmer erlitt aufgrund dessen eine Verletzung. Insgesamt liegt der Wert aus dem Jahr 2023 unter dem mehrjährigen Mittelwert von 229.


Straßenverkehrsüberwachung und präventive Maßnahmen


Die aktuelle Unfallentwicklung kann durch präventive Maßnahmen positiv beeinflusst werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Präventivmaßnahmen ist die Verkehrserziehung innerhalb der Jugendverkehrsschule, sowie themenbezogene Veranstaltungen in Schulen. In 2023 konnten 494 Kinder ihre Radfahrprüfungen ablegen. Von den Beamten der PI Remagen wurden im Jahr 2023 eigenständig insgesamt 85 Geschwindigkeitsmessungen mittels Laserpistole durchgeführt.

Ergänzt wurden diese Messungen durch den Einsatz der Radarfahrzeuge aus dem Pool der Verkehrsdirektion Koblenz. Diese Einsatzmittel standen der Polizei Remagen im abgelaufenen Jahr an 31 Terminen bzw. Messstellen zur Verfügung. Neben den verschiedenen Methoden der Geschwindigkeitsmessung sind vor allem stationäre und mobile Verkehrskontrollen ein bewährtes und unverzichtbares Mittel der Polizei, wenn es darum geht, sich ein Bild von der Verkehrstüchtigkeit und -tauglichkeit der Fahrzeugführer und dem technisch einwandfreien Zustand der Fahrzeuge zu verschaffen oder die Einhaltung von Verkehrsregeln z.B. im Umfeld von Kindergärten, Schulen oder anderen gefahrenträchtigen Stellen zu überwachen. Im Rahmen aller Kontrollmaßnahmen wurden 3720 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen und in 1380 Fällen mussten Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Daneben wurden 589 Mängelberichte ausgestellt, weil Fahrzeuge technische Mängel hatten oder erforderliche Dokumente nicht mitgeführt wurden. Zudem wurde bei 34 Fahrzeugführern während Verkehrskontrollen eine erhebliche Alkoholisierung von 1,1 Promille oder mehr festgestellt, sodass ein Strafverfahren eingeleitet und der Führerschein entzogen wurde. Bei 15 Fahrern wurde ein Verstoß gegen die 0,5-Promille-Grenze festgestellt. In 57 Fällen wurde eine Fahrt unter Drogeneinwirkung festgestellt, was gegenüber dem Vorjahr (86) ein deutlicher Rückgang ist. Die Fahrzeugführer erwartete sowohl beim Verstoß gegen die 0,5-Promille-Grenze, als auch bei der Fahrt unter Drogeneinwirkung beim Erstverstoß: 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte und 1 Monat Fahrverbot. Auch die Zahl sonstiger Verkehrsstraftaten ist mit 280 Fällen im Vorjahr zu 197 im Jahr 2023 erkennbar rückläufig. Hierunter fallen hauptsächlich Straftaten wie Fahren ohne Fahrerlaubnis oder ohne Versicherungsschutz, Nötigung bzw. Beleidigung im Straßenverkehr sowie Kennzeichenmissbrauch und Urkundenfälschung.


Ausblick


Die Beamtinnen und Beamten der PI Remagen werden auch in 2024 ihr Bestes geben, damit das in vielen Bereichen hohe Sicherheitsniveau im Straßenverkehr gehalten und dieses in den wenigen Problemfeldern weiter verbessert werden kann. Hierbei ist die Polizei auf die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Mitbürger angewiesen, sei es als Ersthelfer oder bei der Absicherung an Unfallstellen oder durch die Bereitschaft, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Unser gemeinsames Ziel liegt darin, dass wir alle jeden Tag gesund nach Hause kommen und die Zahl der Verletzten und Verunglückten im Straßenverkehr stetig zu dezimieren.

Pressemitteilung der

Polizeiinspektion Remagen

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