CDU Bad Breisig
Braucht Bad Breisig eine Therme?
CDU Bad Breisig diskutiert über das Gutachten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Römer-Thermen
Bad Breisig. Das hatten sich die Auftraggeber anders vorgestellt. Nach dem Gutachten der dwif-Consulting GmbH sollen sich die positiven Auswirkungen der Römer-Thermen auf das Bad Breisiger Wirtschaftsleben in einem überschaubaren Rahmen halten. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Sanierung des Bades in Höhe von 3,5 Millionen Euro stellt sich nun die Frage des Wertes einer solchen Einrichtung.
Dazu gab es in der letzten Vorstandssitzung des CDU-Ortsverbands reichlich Diskussionsbedarf.
Letztlich waren sich alle Mandatsträger darüber einig, dass das Gutachten nur einen Aspekt zunächst beleuchtet hat, nämlich das Einkaufsverhalten der Gäste in der Stadt. Leider wurde die gesamtwirtschaftliche Auswirkung dieses Wirtschaftsbetriebes noch gar nicht untersucht, ist sich die Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch sicher. Auch nach Auffassung des Ortsverbandsvorsitzenden der CDU, Norbert Heidgen, sind die Römer-Thermen nach wie vor ein unverzichtbarer Bestandteil der touristischen Infrastruktur der Quellenstadt und für viele Neubürger ein ausschlaggebendes Argument bei der Wohnsitzwahl.
Gutachten hin oder her, fest steht, dass sich eine Therme heutzutage nicht kostendeckend betreiben lässt. Eine singuläre Betrachtung führt hier nicht weiter, denn der Mehrwert einer solchen Einrichtung muss sich aus einer Gesamtbetrachtung der Infrastruktur einer Gemeinde ergeben, um die wirtschaftlichen Auswirkungen realistisch einschätzen zu können.
Die Attraktivität der Gemeinde ergibt sich aus der Gesamtschau der Standortfaktoren. Dazu zählt neben der Verkehrsinfrastruktur auch die Lebensqualität durch Freizeit – und Kulturangebote und Erholungseinrichtungen.
Da hat Bad Breisig, so die einhellige Meinung der Mandatsträger, unzweifelhaft einiges zu bieten:
Nicht nur, dass Bad Breisig ohne ein (Thermal-) Bad schlicht undenkbar scheint, ergibt sich die Lebensqualität unserer Quellenstadt zudem durch den frisch renovierten Kurpark, die neu gestaltete Bachstraße mit einer repräsentativen Unterführung, der Rheinpromenade, deren Attraktivität durch die baldige Neugestaltung aufgewertet wird, die beliebten Wanderwege durchs Breisiger Ländchen, den historischen Ortskern in Oberbreisig, die modernisierten Spielplätze und Sportstätten und das vitale Vereinsleben, um nur einige der wichtigen positiven Standortfaktoren zu nennen.
Das alles, zusammen mit den Römer-Thermen, macht Bad Breisig für Familien und Senioren gleichermaßen lebenswert.
Die CDU Bad Breisig steht zu den Römer-Thermen und ist davon überzeugt, dass, unabhängig vom Ergebnis des vorliegenden Gutachtens, die Römer-Thermen ein Aushängeschild für unsere Stadt sind und in Verbindung mit weiteren Standortfaktoren eine erhebliche Bedeutung für ihre Attraktivität haben. Verbesserungspotential sieht die Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch hingegen in der Überarbeitung des Marketingkonzepts, indem die Werbung z.B. bei Hotelgästen für den Besuch der Römerthermen intensiviert werden müsse.
Pressemitteilung des
CDU-Ortsverband Bad Breisig
Familien sind doch nicht die Zielgruppe dieses Bades. Das war es nie und wird es auch in Zukunft nicht sein. Kinder sind eher ein Ärgernis für das wirkliche Klientel. Früher waren es die Kurgäste, heute sind es salopp geschrieben, die überwiegend zahlungskräftigen Rentner und ein paar Hotelgäste aus dem Quellenhof. Welche Familie mit einem oder mehreren Kindern kann oder will sich denn den Eintritt überhaupt noch leisten? Der Tageseintritt für zwei Erwachsene mit zwei Kindern liegt bei fast 40 EUR. Für mich ein Grund da nicht hinzugehen.
Es ist wirklich unfassbar! Jetzt wo das bestellte Gutachten nicht das erhoffte Ergebnis zeigt, ist es plötzlich nicht aussagekräftig bzw. war nicht umfangreich genug. Da man sich ja offenbar so in die alternativlose Einschätzung verrannt hat, dass Bad Breisig ohne Therme nicht vorstellbar ist, fragt man sich doch, warum man dann Geld (ich meine mal etwas von 30.000€ gelesen zu haben) für ein Gutachten verschwendet. Offenbar sind nur Gutachten, die die eigene Weltsicht unterstützen, ordentliche Gutachten. Und wenn die Ergebnisse erst dann vorliegen, nachdem die Weichen für eine Sanierung schon gestellt sind, spricht das auch für sich. Eine merkwürdige Einstellung und sicherlich eine gute Erklärung für die vielen Probleme der Stadt. Wenn man auf die hohe Lebensqualität in der Stadt abstellt, so sollte man vielleicht auch mal darlegen, wie man diese auf lange Sicht zu finanzieren gedenkt. Leider ist die Enteignung der Bürger über immer höhere Steuern und Abgaben ja zu einfach.