Oberbürgermeister Jan Einig vereidigt und ins Amt eingeführt

Stadt Neuwied hat ein neues Oberhaupt

19.11.2017 - 19:00

Neuwied. Neuwied hat einen neuen Oberbürgermeister. Nach dem Gewinn der Stichwahl am 15. Oktober wurde Jan Einig am vergangenen Dienstag in einer öffentlichen Stadtratssitzung zum Neuwieder Oberbürgermeister ernannt. Jan Einig ist erst der fünfte Oberbürgermeister in der neuen Stadt Neuwied, die seit der Eingemeindung der Stadtteile in den 1970er Jahre die siebtgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz ist. Der erste Beigeordnete Michael Mang übernahm die feierliche Amtseinführung und die Vereidigung. Rund dreihundert Gäste, darunter ehemalige Stadtvorstände und die Führungskräfte aus der Verwaltung, deren oberster Dienstherr der Oberbürgermeister ist, wohnten dem Festakt bei. Aber auch die Familie von Jan Einig und die Vertreter der benachbarten Kommunen waren darunter. Auf Wunsch von Jan Einig zählten ebenfalls die SWN-Ehrenamtspreisträger, als Repräsentanten der Neuwieder Vereine, zu den Gästen. Michael Mang erinnerte an die Wurzeln Neuwieds. Daran, dass Neuwied bereits als Stadt gegründet wurde und dass hier am Rhein seit Römerzeiten ein zentraler Punkt liegt. Seit 1653 habe sich Neuwied zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt entwickelt. Der 1. Beigeordnete sagte, dass globale Fragen heute in den Städten entschieden werden und dass globale und lokale Probleme über die Oberbürgermeister gelöst werden. Michael Mang wünschte Jan Einig dafür Mut und Inspiration, Weitsicht und Erfolg sowie Fortune, viel Kraft und Gottes Segen. Abschließend versicherte er dem Stadtvorstandskollegen seine Unterstützung. Ein sehr lebendiges und lebhaftes Grußwort sprach Michael Mahlert.


„Ein anständiger Kerl“


„Das ist ein anständiger Kerl. Ein Mensch mit dem Herz am rechten Fleck“, meinte der Kreisvorsitzende des Städte- und Gemeindebunds Michael Mahlert. Zu dieser Erkenntnis gelangte der Festredner nach dem Studium der Vita von Jan Einig. Nach dem Abitur in Andernach folgte der Zivildienst im sozialen Bereich. Dann eine handwerkliche Ausbildung und ein Ingenieurstudium. Stets hat sich der neue Oberbürgermeister ehrenamtlich engagiert. Selbst im Wahlkampf, wie all die Jahre zuvor, als Küchenfee in der Ferienfreizeit der katholischen Jugend. „Als ich dann noch hörte, dass er in seiner Jugend deutscher Vize-Meister im Turnen wurde und auch noch Karnevalist ist, hat es bei mir Klick gemacht“, gab sich Michael Mahlert euphorisch.

Auch fachlich ist er von Jan Einig überzeugt. Noch in dessen Zeit als Abteilungsleiter habe er mehrfach von dem kompetenten Mann aus dem Bauamt gehört. Den weitesten Weg zum Gratulieren nahm Kathy Bance mit ihrer Delegation in Kauf. Die Bürgermeisterin der englischen Partnerstadt Bromley verband ihre Glückwünsche mit der Hoffnung auf weitere gute dreißig Jahre Freundschaft in der Städtepartnerschaft. Als gemeinsamer Redner für alle Stadtratsfraktionen rief Martin Hahn den tragischen Tod von Nikolaus Roth ins Gedächtnis. Nikolaus Roth habe die Stadt Neuwied mit seiner herausragenden Persönlichkeit über den Tod hinaus geprägt. Den politischen Akteuren sei es schwergefallen, zur Normalität zurückzufinden, um die vom Gesetzgeber geforderte Neuwahl innerhalb der gesetzlichen Frist einzuhalten. Für Jan Einig stelle der Amtsantritt nur anderthalb Jahre nach der Wahl zum Bürgermeister eine weitere Zäsur dar. Nun sei dessen ganze Kraft und Einsatz gefordert. Das Wahlergebnis zeige jedenfalls, dass die Menschen hinter dem neuen Oberbürgermeister stehen. „Bleib so, wie du bist“, sagte Martin Hahn. Er ist überzeugt von der richtigen Wahl.


Neuwied nach vorne bringen


Jan Einig sei zupackend und ein mutiger Gestalter, der die Anliegen der Menschen ernst nimmt. „Er wird Neuwied nach vorne bringen“, sagte der Festredner um gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass Jan Einig kein Messias sei. Er müsse die Chance und Zeit bekommen, seinen eigenen Weg zu gehen und die eigene Handschrift zu entwickeln. Viel Zeit scheint sich Jan Einig gar nicht nehmen zu wollen. In seiner Antrittsrede sprach er von kurzfristigen Investitionen für die Verschönerung der Innenstadt und von einem Masterplan Zukunft City, der innerhalb von sechs Monaten stehen soll und dann sukzessive abgearbeitet wird. Mit einer gemeinsamen Dienststelle von Polizei und Ordnungsamt, dazu ein Servicepoint als Bürgerbüro zur Erledigung von Angelegenheiten mit der Verwaltung, ließ er aufhorchen. Sicherheit und eine höhere Attraktivität stehen im Mittelpunkt seines Handlungsfelds „Herz der Innenstadt“. Als weitere zwei Handlungsfelder nannte er die Schaffung gut bezahlter Arbeitsplätze sowie lebendige und liebenswerte Stadtteile. In seiner Rede unterstützte er den jüngsten Vorstoß von CDU und SPD hinsichtlich der Umstrukturierungen in der Stadtverwaltung. Gleichzeitig versicherte Jan Einig, dass dieser Prozess unter umfassender Beteiligung der Beschäftigten stattfinden wird. Generell will der neue Oberbürgermeister die Menschen in der Stadt stärker beteiligen.


„Jan Einig vor Ort“


Durch regelmäßige Stadtteilbesuche unter dem Motto „Jan Einig vor Ort“ wird er persönlich ansprechbar sein. Besonders großen Wert legt er auf das Ehrenamt. „Sie sind die Seele und Keimzelle guten Miteinanders vor Ort und in unserer Stadt“, sagte der Oberbürgermeister. Mit einem Ehrenamtsbeauftragten möchte er den Engagierten helfen. Unter Nikolaus Roth seien in den letzten Jahren viele Weichen richtiggestellt worden. Jan Einig nannte die Planung mehrerer hundert neuer Wohnungen. Wenn Jan Einig in den nächsten Jahren die Geschicke der Stadt lenkt, ist auch ein Stück Nikolaus Roth dabei. „Ich habe ihn als Menschen geschätzt und geachtet. Er war mir mit seiner Zielstrebigkeit, seinem Fleiß und seiner Disziplin Vorbild und Ratgeber zugleich“, sagte Jan Einig. Abschließend kündigte er an, dass er in erster Linie die Interessen der Stadt und nicht die der Partei vertreten werde. Die mit seiner Wahl verbundene Aufbruchsstimmung will er in sicht- und spürbare Erfolge verwandeln. FF

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