Aus für Remagener Drogenentzugsklinik Ende Juli diesen Jahres

Haus Hohenlinden schließt nach 32 Jahren seine Pforten

Haus Hohenlinden schließt
nach 32 Jahren seine Pforten

Die Drogenentzugsklinik Hohenlinden wird in Kürze schließen.Foto: AB

31.03.2014 - 18:01

Remagen. Nach 32 Jahren schließt die renommierte Drogenentzugsklinik Hohenlinden in Remagen, auch als Phönix-Haus bekannt, Ende Juli ihre Pforten. Dies hatte Bürgermeister Herbert Georgi in der jüngsten Haupt- und Finanzausschusssitzung mitgeteilt.

Wie auf Anfrage Mirjana Sarac-Petric von der Leitung der Unternehmenskommunikation des Deutschen Ordens Ordenswerke mitteilte, steht die stationäre Rehabilitationseinrichtung vor dem Aus. Ein Überhang an Drogentherapieplätzen in Rheinland-Pfalz lasse eine weitere Belegung der Einrichtung nicht mehr zu, sodass Haus Hohenlinden Ende Juli geschlossen werden müsse.

Haus Hohenlinden wurde als stationäre Rehabilitationseinrichtung für suchtkranke Menschen gegründet. In den 32 Jahren seines Bestehens sei das Konzept, so Mirjana Sarac-Petric, stetig weiterentwickelt und den sich verändernden gesellschaftspolitischen Bedingungen angepasst worden. Neben der regulären Drogenentwöhnungstherapie hatten die suchtbetroffenen Jugendlichen seit dem Start eines bundesweit einmaligen Pilotprojektes im Jahr 2007 außerdem die Möglichkeit, hier ihren Hauptschulabschluss nachzuholen.


Überangebot an Drogenentwöhnungsplätzen


Veränderungen in der Angebotspalette von Suchthilfeträgern hätten in den letzten Jahren zu einem Überangebot von Drogenentwöhnungsplätzen in Rheinland-Pfalz geführt. Der zuständige Leistungsträger, die DRV Rheinland-Pfalz, habe signalisiert, dass aufgrund dieses Überhangs eine bestandssichere Belegung für Haus Hohenlinden nicht mehr gewährleistet werden könne. Vor diesem Hintergrund sei der Deutsche Orden gezwungen, die Einrichtung zum 31. Juli zu schließen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien hierüber in einer Betriebsversammlung informiert worden. Die betriebsbedingten Kündigungen würden so sozialverträglich wie möglich vorgenommen.

Als katholischer Träger fühle sich der Deutsche Orden den Belangen und Wünschen der ihm anvertrauten Menschen ebenso verpflichtet wie seinen Mitarbeitern und der Region. Gerade deshalb würde derzeit geprüft, gemeinsam mit anderen Kostenträgern eine neue Konzeption für das Haus Hohenlinden zu verwirklichen.

Die stationäre Suchteinrichtung Haus Hohenlinden gibt es seit 1982 in Remagen. Das Haus hat heute 26 Drogenentzugsplätze im Haupthaus und sechs weitere Plätze in der Außenwohngruppe. Zwölf Mitarbeiter stehen den cannabissüchtigen jungen Männern zur Seite. Darunter sind eine Ärztin, zwei Psychologen, eine Sozialarbeiterin, ein Sporttherapeut, ein Ergotherapeut, eine Hauswirtschaftsmeisterin, eine Sekretärin und ein ehemaliger Abhängiger. Die Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Gerlinde Baban ist bereits seit 24 Jahren im Haus Hohenlinden, seit 1993 als Leiterin. Das Haus Hohenlinden kooperiert eng mit der Bundesagentur für Arbeit in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seit über 20 Jahren kam der zuständige Berufsberater ins Haus, um die Patienten über ihre beruflichen Möglichkeiten zu informieren. Eine gute Zusammenarbeit bestand auch mit einigen Firmen, die Ausbildungs- und Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt haben. In den Remagener Schulen wurde regelmäßig durch die Einrichtung Präventionsarbeit geleistet. Eng verbunden war die Einrichtung auch mit Remagener Vereinen, wo die Patienten aktiv eingebunden waren. Auch an gemeinnützigen Aktivitäten der Stadt und der Kirchengemeinden nahm die Einrichtung mit ihren Patienten teil.


Der Deutsche Orden und seine Ordenswerke:


Der traditionsreiche Deutsche Orden wurde vor über 800 Jahren in Akkon gegründet. Seit dem Jahr 1990 bietet er entsprechend seinem Gründungsauftrag „Helfen und Heilen“ mit seinen Ordenswerken täglich über 3000 Menschen Heimat, Orientierung und Zukunftsperspektive. In 64 Altenhilfe-, Behindertenhilfe-, Jugendhilfe- und Suchthilfeeinrichtungen engagieren sich rund 2400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Wünsche und Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Menschen. Weitere Informationen zum Deutschen Orden und seinen Ordenswerken gibt es unter www.deutscher-orden.de oder www.ordenswerke.de

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