Koblenzer meistert Extrem-Triathlon in der Steiermark

„Es war ein großartiger Tag!“

„Es war ein großartiger Tag!“

Reizvoller Ausblick auf anspruchsvollen Strecken: Dr. Klaus Erlinghagen unterwegs in Österreich.Foto: privat

29.06.2017 - 13:34

Koblenz. „It will change your life“ - unter diesem Motto fand vor kurzem in Österreich eine Extrem-Triathlonveranstaltung statt, bei der der Koblenzer Orthopäde Dr. Klaus Erlinghagen als einer von nur 43 Teilnehmern erfolgreich gefinisht hat.

4.30 Uhr am Morgen bei tiefer Dunkelheit an der Mur bei Graz, einem kleinen Fluss in der Steiermark, der meist nicht mehr als 14 Grad misst: Hier sollte die lange Reise von 110 gemeldeten Sportlern aus aller Welt beginnen. 3,8 Kilometer Schwimmen mit und gegen die Strömung - das ist für viele Menschen schon eine Herausforderung. Vor Kälte schützen die Athleten Neoprenanzüge und spezielle Socken. Ein kleines Leuchtband am Handgelenk der Starter sollte in der Dunkelheit für mehr Orientierung sorgen. Der Respekt vor dem, was noch kommen sollte, war merklich spürbar. Es war ein wenig hektisch, aufregend und emotional. Dann fiel der Startschuss.


Anspruchsvolle Strecken


Obwohl Klaus Erlinghagen aus Koblenz seine Stärke eher in der zweiten Triathlondisziplin „Radfahren“ sieht, konnte er problemlos nach einer Stunde und sieben Minuten das Wasser im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes verlassen. Die Zeit scheinte aber für ihn und die anderen Teilnehmern im Vergleich zu anderen Triathlon-Langdistanzen überhaupt nicht zu interessieren. Die Strecken auf dem Rad und anschließend beim Laufen haben es alleine vom Höhenprofil wirklich in sich. Das gesetzte Ziel hieß also: Ankommen. Und gesund überleben.

Was nun als zweite Disziplin folgte, ist für viele Hobbysportler schon isoliert unvorstellbar: 186 Kilometer Radfahren über vier Alpenpässe bei 3.900 Höhenmetern, unter anderem wurden die Starter über den Gaberl- und Sölkpass geführt. Schnell wurde es heiß, der Tag wartete mit satten 34 Grad Außentemperatur auf und verlangte den Sportlern alles ab. Bei einer Aktivität, die für Klaus Erlinghagen nunmehr schon weitere acht Stunden andauerte, war eine permanente Versorgung mit Getränken und Nahrung essenziell. Und ein Ende? War noch lange nicht in Sicht.

„Vor dem Laufen hatte ich den größten Respekt“, erzählt uns der Koblenzer. Die dritte Disziplin umfasste 44 Kilometer ist damit mehr als ein Marathon, das Ganze gefühlt permanent bergauf bei 1.900 Höhenmetern. Über Kuh- und Pferdekoppeln, im Wald oder über weitläufige Almwiesen war alles dabei, was die touristenverwöhnte Region in Österreich ausmacht: Ein einzigartiges Alpenpanorama und traumhafte Naturkulissen, wo das Auge hinschaut. Um die Sicherheit der Athleten zu steigern, hat der Veranstalter des Austria Extreme Triathlon ab Laufkilometer 28 die Begleitung eines Supporters vorgeschrieben. Ebenso war die Ausrüstung festgelegt, die mitgeführt werden musste: Stirnleuchte, Kältedecke, Handy, lange Kleidung und ausreichend Nahrung sowie Flüssigkeit. „Auf den ersten Blick erscheint dieses zusätzliche Gewicht unnötig,“ erzählt Erlinghagen, der mit seiner Lebenspartnerin die letzten Kilometer gemeinsam bewältigt hat.“ Es hat sich gezeigt, dass das Mitführen der Utensilien unerlässlich ist, denn bei schnell einbrechender, tiefer Dunkelheit im Berg wich die Hitze am vergangenen Samstag in kürzester Zeit Regen samt Blitz- und Donnergewitter.“

Andere Teilnehmer haben die beiden kaum noch gesehen, da sich das Feld aufgrund der Gesamtdistanz von knapp 234 Kilometern stark auseinander gezogen hat. Laut Angaben des Veranstalters haben mehr als ein Drittel der Athleten das Rennen vorzeitig beendet. Nach dem Erreichen des höchsten Punktes an der Südwandhütte des Dachsteins bei Ramsau wartete eigentlich nur noch eine Herausforderung auf Erlinghagen: das Überqueren von zwei Schneefeldern hinunter zum Ziel.


Warum tut man sich so etwas freiwillig an?


Bleibt die Frage: Warum tut man sich so etwas freiwillig an? Klaus Erlinghagen haben es die Berge und Extrem-Events schon lange angetan. Bereits zehn mal hat er den Ötztaler Radmarathon (240 km mit 5.500 Höhenmeter) gefinisht, vor zwei Jahren haben Freunde ihn zum Triathlon angestiftet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ihn das Konzept des Austria Extrem-Triathlon angetan hat. Hinzu kommt die Tatsache, dass ihn im Rahmen seiner Tätigkeit als Orthopäde und Sportmediziner seine eigene körperliche Leistungsfähigkeit besonders interessiert und er immer wieder diverse Trainingsmethoden erprobt. Begeistert lässt er uns an seiner Erfahrung teilhaben und schließt ab: „Es war ein großartiger, ereignisreicher Tag mit Höhen und Tiefen. Ich habe überlebt und werde dieses Gefühl, die Ziellinie zu überqueren, niemals vergessen.“

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Update 11:23 Uhr
Am Mittelrhein steigen die Wasserstände aktuell an

Mäßige Hochwassergefahr zwischen Koblenz und Oberwinter

Koblenz. Am Mittelrhein steigen die Wasserstände aktuell bereits an bzw. werden in den kommenden Stunden deutlich ansteigen. Bis Koblenz werden Höchststände nach derzeitigen Vorhersagen etwas unterhalb eines 10-jährlichen Hochwassers erwartet. Laut aktueller Vorhersage ist am Pegel Kaub mit einem Höchststand zwischen 670 bis 690 cm in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu rechnen. Die Meldehöhe in Koblenz von 500 cm wird nach derzeitigen Vorhersagen erst Montagfrüh überschritten. mehr...

Exkurs

24h-Rennen: Was geschieht nach einer Unterbrechung?

Nürburgring. Das Procedere nach einer roten Flagge ist bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring klar geregelt. Für viele Teams ein unverhofftes Geschenk ist die gewonnene Reparaturzeit, denn es gelten keine Parc-Fermé-Bestimmungen. Das Rennen wird gewissermaßen auf Null zurückgestellt und dann wieder gestartet, wenn es die Bedingungen erlauben. Der Start erfolgt in drei Gruppen, wobei die erste Gruppe... mehr...

Regional+
 

Geschichte

Tourenwagen-Legenden am Nürburgring

Nürburgring. Mit mehr als 40 Fahrzeugen im Feld präsentierten sich die „Tourenwagen Legenden“ im Rahmen der ADAC RAVENOL 24h Nürburgring. Drei Sprintrennen absolvierten die Teams auf dem Grand—Prix Kurs mit einer Fahrzeug-Bandbreite, welche von den Gruppe A Boliden der 1980er Jahre über die Klasse 1 Tourenwagen der 90er bis hin zu den DTM-Fahrzeugen der 2000er Jahre reichte. mehr...

Mülheim-Kärlich

Resümee: verletzte Personen und ein erheblicher Sachschaden nach Verkehrsunfall

Mülheim-Kärlich. Am 31.05.2024, gegen 13:15 Uhr, wurde die hiesige Dienststelle über einen Verkehrsunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen im Bereich der o.g. Örtlichkeit informiert. Vor Ort konnten mehrere beteiligte Fahrzeuge sowie mehrere Personen Personen festgestellt werden, von denen augenscheinlich drei leicht verletzt waren. Ersten Ermittlungen zufolge wollte der 34-jährige Beschuldigte,... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Dreister Metalldieb stiehlt Starkstromkabel

Diebstahl

Dreister Metalldieb stiehlt Starkstromkabel

Zülpich-Schwerfen. Bei der Tatörtlichkeit handelt es sich um eine Baustelle zur Beseitigung von Flutschäden an einem Bachlauf. Bereits in der Nacht zum Freitag machte sich eine unbekannte Person an dem... mehr...

Polizei beendet Schlägerei am Bahnhof

Bad Hönningen

Polizei beendet Schlägerei am Bahnhof

Bad Hönningen. Am Samstag, den 01.06.2024 um 17:57 Uhr, erhielt die Polizeiinspektion Linz Mitteilung über eine Schlägerei mit mehreren beteiligten Personen am Bahnhof Bad Hönningen. Vor Ort konnten zwei... mehr...

Stadtbild Deutschland Regionalverband Unteres Mittelrheintal

Burg Steineck als Kinderburg nutzen

Rheinbreitbach. Aufmerksam verfolgt der Regionalverband Unteres Mittelrheintal von Stadtbild Deutschland e.V. die Entwicklung rund um die ehemalige Burg Steineck, auch genannt Elisenhof, in Rheinbreitbach. mehr...

23 Kandidaten für den Stadtrat

Ich tu’s – Die Bürgerinitiative e.V.

23 Kandidaten für den Stadtrat

Neuwied. Ich tu’s – Die Bürgerinitiative e.V. wird mit 23 Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl des Stadtrates am 9. Juni antreten. „Ich tu’s“ ist eine offene, parteiunabhängige Bürgerliste und bereits seit zehn Jahren im Stadtrat Neuwied vertreten. mehr...

SPD Neuwied

Fahrservice am Wahltag

Neuwied. Die Neuwieder SPD bietet am Wahltag der Kommunal- und Europawahlen, Sonntag, 9. Juni, wieder einen Fahrservice für Menschen an, die sonst Schwierigkeiten haben, in ihr Wahllokal zu gelangen und nicht an der Briefwahl teilnehmen. mehr...

Ehrung zur Meisterschaft
der Leistungsklasse

C1-Jugend der JSG Stadtdörfer Hausen vom Fußballverband Rheinland geehrt

Ehrung zur Meisterschaft der Leistungsklasse

Hausen. Die C1-Jugend der JSG Stadtdörfer Hausen wurde am 15. Mai vom Fußballverband Rheinland für die Meisterschaft in der Leistungsklasse C-Jugend Rhein-Ahr 23/24 vom Staffelleiter und Jugendleiter Ronny Jäckel geehrt. mehr...

Lahneck-Live,
ein voller Erfolg

BBV Lahnstein

Lahneck-Live, ein voller Erfolg

Lahnstein. Pünktlich zum Familientag gab es die Regenpause, schon am morgendlichen Aufbau Sonne. Das war das Motto des ganzen Tages, überall nur strahlende Gesichter. Zum ersten Mal dabei, das Glücksrad, zur Verfügung gestellt von EMS-Athletics und Robin Kwitt. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

2,7 Mio. Euro für den Klimaschutz

juergen mueller:
Zuviel Eigenlob, Herr Hallerbach. Auch damit ist der Bedeutung des Klimaschutzes noch lange nicht Rechnung getragen. Und besagte "personelle" Rechnung. Eine Klimaschutzmanagerin u. eine Klimawandelanpassungsmanagerin. Neben den "vielen Klimaschutzkräften" hat man hier 2 neue Stellen geschaffen für...
Birgit Frau Braun:
Oder aber man nimmt den gesamten Betrag und pflanzt damit Bäume, Sträucher, sät Blumenwiesen aus und begrünt einfach intensiver die Innenstädte, damit sich dort bei hohen Temperaturen das innerstädtische Klima verbessert. Ich glaube nicht, dass LED Lämpchen oder neue Fassaden irgendeinen Einfluss auf...
juergen mueller:
Clauser ist nicht der erste Physiknobelpreisträger, der den weitestgehenden wissenschaftlichen Konsens in der internationalen Klimaforschung leugnet. Schon Jahre vorher ließ Ivar Giaever mit ähnlich steilen oder besser, mehr als umstrittenen Thesen aufhorchen. Beide verbindet die Zugehörigkeit als Experten...
Amir Samed:
Dazu ein Kommentar aus fachkundigem Bereich, hier John Causer (Physik-Nobelpreisgewinner 2022): „Ich kann mit großer Zuversicht behaupten, dass es KEINEN Klimanotstand gibt. So sehr es viele Menschen auch verärgern mag, meine Botschaft ist, dass der Planet NICHT in Gefahr ist ... atmosphärisches CO²...
Alexander :
Eichen bitte fällen als dauerhafte Lösung. Klima-Bäume neu pflanzen, z.B. Ess-Kastanie. Vielleicht noch Neugestaltung der Fläche mit einem XL-Schachfeld... Der EPS gefährdet jedes Jahr die Gesundheit von Kindern und Sportlern, es kann keine Lösung sein, immer wieder die Sportstätten zu sperren....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service