Wirtschaft | 02.06.2014

- Anzeige - Container Geller sammelt 10.000 Tonnen Altglas im Jahr ein

Erfolgsmodell „Drecksack“

Die offene Dacheisenbahn.

Ahrweiler. Am Kanonenwall 12 in Ahrweiler ist er zu Hause, dort lebt und arbeitet er. Der 74-jährige Unternehmer Peter Josef Geller hat sich eine erfolgreiche Firma aufgebaut, die weit über die Grenzen des Kreises Ahrweiler einen guten Namen hat. Denn sein Einzugsbereich ist sehr groß, im Umkreis von etwa 100 Kilometern sammelt er mit seinen drei Mitarbeitern Altglas, leert kommunale und private Glascontainer, bringt den wertvollen Rohstoff zur Weiterverarbeitung. Aus Scherben und Splittern werden so wieder Flaschen oder andere Produkte.

Vier Lastwagen fahren für den lebenslustigen und sehr sportlichen Senior, der mit dem Fahrrad schon so manchen hohen Berg erklommen hat und auch heute regelmäßig auf dem Rotweinwanderweg zu Fuß unterwegs ist. Da lässt er locker so manchen Jüngeren stehen.

Modernste Technik

„Ich habe mir fast alles im Leben selbst beigebracht und erarbeitet“, erklärte er stolz – und dennoch bescheiden. Dass er heute 10.000 Tonnen Altglas im Jahr einsammelt, ist eine Leistung, die ohne erfahrene Männer am Steuer nicht zu schaffen wäre. Und nicht ohne modernste Technik.

So verfolgt Peter Josef Geller seine Lastwagen metergenau am Computer, GPS und Luftbilder mit den exakten Standorten seiner Brummis sind für den 74-Jährigen tägliches Geschäft. „So kann ich sehen, wenn ein Fahrer eine Vollbremsung macht, wenn er Pausen einlegt, wo er schon einen Container geleert hat und wo der nächste steht. Bekomme ich einen Anruf, dass irgendwo ein Behälter voll ist, kann der nächste LKW diesen Standort auf seiner Route ansteuern“, erklärte der Unternehmer die Vorteile der Satellitenortung.

An der Ahrweiler Stadtmauer lehnt sich das elterliche Haus zwar idyllisch an das historische Bollwerk, doch für den Fuhrpark wäre der Kanonenwall zu eng, so stehen die großen Fahrzeuge mit den ausgeklügelten Hebevorrichtungen auf einem Lagerplatz in Sinzig.

Was ist ein „Rohproduktehändler“? Peter Josef Geller hat diesen Beruf gelernt, Vater Josef handelte an selber Stelle mit Briketts und Schrott, nach seinem Tod übernahm Mutter Katharina den Betrieb, bis der Junior einstieg und nun seit Jahrzehnten das Familienunternehmen leitet. „Auf dem Bock“ sitzt er heute nicht mehr, ein bewegtes Arbeitsleben liegt hinter ihm.

Mit der VEBA-Glas war ein Großabnehmer gekommen, da kaufte Peter Josef Geller Ende der 70er Jahre 40 große Glascontainer. „Ich musste sie alle auf Pump kaufen. Doch ich hatte keine Stellflächen, stand aber mit 100.000 Mark in der Kreide. Im Laufe der Jahre konnte ich einen Wechsel nach dem andern auslösen. Als der letzte bezahlt war, machte die VEBA zu, und ich musste wieder von vorne anfangen“, erzählte der 74-Jährige.

Da kam ihm vor einigen Jahren eine Idee, inspiriert von der Müllentsorgung auf Mallorca. „Bei einem Urlaub sah ich am Straßenrand übergroße Säcke, in denen die Leute ihren Müll entsorgten, die Säcke wurden abgeholt.

„Drecksäcke sind der Renner“

Das habe ich übernommen.“ Heute sind diese „Drecksäcke“ der „Renner“ von Container Geller. Praktisch können sich Privatleute beim Umbau oder dem großen Frühjahrsausmisten im Garten einen solchen Sack am Kanonenwall 12 abholen und in diesen starken Behälter ihre Abfälle füllen. Bis zu einem Kubikmeter passen in die stabilen Säcke, da kommt zum Beispiel bei Bauschutt schnell mal eine Tonne oder anderthalb an Gewicht zusammen. Fast alle Stoffe können so abgefüllt werden, wenn sie nicht belastet sind. Der Nutzer füllt den Sack zu Hause, Container Geller holt ihn mit Spezialfahrzeugen ab und sorgt für eine fachmännische Entsorgung. Vorteil für den Privatmann: Er braucht sich nicht um den sperrigen und schwierigen Transport zu kümmern, der Abfall wird umweltgerecht entsorgt oder – wenn möglich - wiederverwertet.

Für Privatleute und Handwerker

Das gilt für Privatleute, aber auch viele Handwerker nutzen diesen praktischen Service. Sie füllen den „Drecksack“ und brauchen sich um nichts weiter Gedanken zu machen. Schnell und sauber werden die Abfälle entsorgt. Wer was einfüllen kann, wird genau mitgeteilt, es gibt persönliche Beratung und einen ausführlichen Informationszettel. Container Geller sorgt dafür, dass die Stoffe fachgerecht entsorgt werden, die bis zu 30 Zentner schweren Säcke werden zum Beispiel zur Deponie nach Niederzissen transportiert, Wertstoffe und Holz oder Metall wiederverwertet. „Die Bürger sind froh, dass sie mit der schwierigen Entsorgung Nichts zu tun haben, und alle Abfälle landen an der richtigen Stelle. Das ist auch ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz“, erläuterte Peter Josef Geller. Ein „Drecksack“ als Erfolgsmodell.

Die offene Dacheisenbahn.

Die offene Dacheisenbahn.

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????
Innovatives rund um Andernach
Weihnachten in der Region
Innovatives rund um Andernach
Stellenausschreibung Kennziffer 143/2025
Titel -klein
Stellenanzeige
"Ihr Vertrauen: Bei uns in den besten Händen"
Kooperation Klangwelle 2026 - 1. Anzeige für Start Vorverkauf
Empfohlene Artikel

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die einen merken es beim Treppensteigen, andere schaffen es kaum noch, sich die Schuhe zu binden: Fangen Gelenke an zu schmerzen, wird Alltägliches zur Herausforderung. Häufig steckt Gelenkverschleiß – sprich Arthrose – hinter den Beschwerden, die sich meist mit zunehmendem Alter einstellen und Betroffene massiv beeinträchtigen. „Sind alle konservativen Therapien ausgeschöpft, steht unweigerlich das Thema Gelenkersatz im Raum“, sagt Prof.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Arbeiten an den Entwässerungseinrichtungen

K37 in Wierschem: Verkehrseinschränkungen möglich

Wierschem. In der Zeit vom 8. bis 19. Dezember kann es im Bereich der Pappelstraße in Wierschem im Verlauf der K37 zu Verkehrseinschränkungen kommen. Grund hierfür sind Arbeiten an den Entwässerungseinrichtungen.

Weiterlesen

Auseinandersetzung in Euskirchener Kneipe

Streit um Frau: Fliegendes Bier und fliegende Fäuste

Euskirchen. Ein 42-Jähriger aus Bad Münstereifel besuchte mit seiner Freundin und Freunden eine Kneipe in Euskirchen. Er befand sich auf der Tanzfläche, während seine Freundin an der Bar von einem 44-jähringen Weilerswister angesprochen wurde.

Weiterlesen

Ralf Schweiss
Dauerauftrag
Monatliche Anzeige
Zintemaat
Innovatives rund um Andernach
quartalsweise Abrechnung
Weihnachten _Filiale Dernbach
Weihnachten in der Region
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Anzeigen "Commodity", KW 49
Bestattungshelfer (m/w/d)
Ausstellung
Stellenanzeige Versand