Musikquartett AGA+ konzertierte in Sankt Anna Bachem
Wenn Herz und Seele vor Freude hüpfen
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bachem. Wenn schon nach wenigen Takten das Publikum anfängt mit den Füßen zu wippen und die Köpfe leicht schwingen, dann musiziert das Quartett AGA+. In der Konzertreihe „Immer wieder geht die Sonne auf“ in der Sankt Anna Kapelle in Bachem konzertierten die MusikerInnen zum zweiten Konzert. Ortsvorsteher Ulrich Stieber zitierte in seinen Begrüßungsworten den Philosophen Aristoteles mit den Worten „ Im Wesen der Musik liegt es, Freude zu machen“. Nach der Ankündigung der MusikerInnnen mit Astrid Kröger-Schönbach (Akkordeon, Gesang), Gabriella Acsai (Querflöte, Gesang), Anja Städtler (Violine, Gesang) und Frederic Schönbach (Kontrabass, Gesang) erklärte Stieber: Klezmer - Jazz - Tango - Folk. Laut unserer Programmankündigung mischen sich beim Ensemble AGA+ Tanzrhythmen mit lyrischen Melodien, Improvisationen und Gesang; die Musik führt vom Balkan über Polen und Russland in die USA und bis nach Argentinien. Aus der AGA+- Biografie liest sich, es sei besonders reizvoll, Stile und Techniken unterschiedlicher Herkunft zu mischen, zu kombinieren und mit den eigenen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Das klingt durchaus spannend für uns als Zuhörerinnen und Zuhörer. ... Klezmer war ursprünglich die Begleitmusik von Hochzeiten oder fröhlichen religiösen Veranstaltungen osteuropäischer Juden. Ein Merkmal der Klezmer-Musik ist der „schluchzende“ Klang, der an die menschliche Stimme erinnert. Oft wechselt die Musik auch zwischen Dur und Moll und klingt mal fröhlich, mal traurig. So vielfältig wie Freude und Trauer, Lachen und Leiden. So wie es das Wesen der Musik laut Aristoteles ausmacht.“ Traditionelle Weisen wie „Freilach - Kolomeyke“, „Shloimele liber - Misino Hora“, „Terk in America - Daglar gibi“, „Usti Mamo - Bessarabien Wedding Dance“, „Dimitris Hora“ und „Djelemn djelem“ bestimmten den ersten Teil des Konzertes und entließen das Publikum zu einer Erfrischungspause mit „der hiesigen Gegend führnehmster Nahrung“ zum Weinstand vom Weingut Stefan Kurth im sonst nicht zugänglichen Kapellengarten. „Jewish-Hungarian Wedding Dances“, „Nanis Waltz“, „Kantec - Arader Khosedel -Mazeltov“, „Ederlezi“ und „Gankino Horo“ führten den Reigen der traditionellen Lieder fort. Mit „All of me“ von Gerald Marks und „No roots“ von Alice Merton fanden auch modernere Werke den Weg ins variantenreiche und unterhaltsame Programm. Der tobende und langanhaltende Beifall des Auditoriums ermunterte AGA+ zu zwei Zugaben („Gankino Horo“ und „Zug 7:40“), bevor ein sonniger Frühlingsabend seinen Abschluss im Kapellengarten fand.