Gelungene Vernissage des Mayener Künstlers Michael Geiger
Mayener Impressionen im Alten Arresthaus
Ausstellung noch bis 22. November
Mayen. Vor etwa zwei Jahrzehnten kam Michael Geiger aus Kasachstan nach Deutschland und hat mit seiner Familie nun schon seit einigen Jahren in Mayen eine neue Heimat gefunden. Bereits in frühen Jugendjahren absolvierte der Künstler eine umfassende Ausbildung in Malen und Zeichnen. In die erlernte klassische Ölmalerei fließen heute auch andere Materialien, Techniken und Erkenntnisse ein. Am vergangenen Wochenende eröffnete der Künstler in den Räumen des Alten Arresthauses in Mayen eine Ausstellung eigener Werke, die zwar viele „Mayener Impressionen“ zeigt, aber gleichzeitig einen Eindruck über die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens vermittelt. Selbstverständlich wurde der Künstler zu einem so schönen Anlass von Töchterchen Nastasja begleitet sowie von Ehefrau Elena, die schon seit einigen Jahren als Schneiderin bei den Burgfestspielen und damit ebenfalls künstlerisch tätig ist.
Außergewöhnlich begeistert zeigte sich bei der gut besuchten Vernissage die städtische Beigeordnete Martina Luig-Kaspari von den vielfach vom Künstler verwendeten leuchtenden Farben und dem geschickten Spiel mit Licht und Schatten.
In ihrer kurzen Ansprache dankte die Beigeordnete der Künstlergemeinschaft Augstmühle für die regelmäßig stattfindenden Ausstellungen und besonders für die kürzlich initiierte Aktion „Lust auf Kunst“, bei der gemeinschaftlich mit der Jugendkunstschule, mit finanzieller Unterstützung der RWE, graue Bereiche des Stadtbildes künstlerisch gestaltet werden. Im Rahmen dieser Aktion wird im kommenden Jahr das Trafohäuschen im Wasserpförtchen von dem Künstler Michael Geiger sowie den Kindern und Dozenten der Jugendkunstschule künstlerisch gestaltet. Laudator Heinz-Albert Ellner hob in seinen Worten hervor, dass es gerade die in den östlichen Ländern bekannt harte Ausbildung zur realitätsnahen Abbildung in der Malerei sei, die es dem Künstler später erlaube zu abstrahieren. Abschließend appellierte Laudator Ellner an die zahlreichen Gäste der Vernissage, statt preislich ähnlichem Baumarktkitsch doch lieber mit einem Originalgemälde eines einheimischen Künstlers dessen Arbeit anstelle eines wohlfeilen Lobes wertzuschätzen.
Der Künstler Michael Geiger gehört auch zu der Gruppe von etwa 40 Mitgliedern der Künstlergemeinschaft Augstmühle. Die wurde vor vielen Jahren von Künstlern der Region im gleichnamigen Mühlenanwesen am Elzbach nahe Monreal gegründet und nahm im Jahr 2003 ihr Domizil im Alten Arresthaus in Mayen. In den oberen Etagen des 1880 als Stadtgefängnis erstellten Gebäudes ist zudem das Stadtarchiv der Stadt Mayen untergebracht und weitere Räumlichkeiten werden für die gleichen Zwecke von der Verbandsgemeinde Vordereifel sowie dem Geschichts- und Altertumsverein genutzt. Der Innenhof des Alten Arresthauses dient im Sommer auch als „Kleine Bühne“ für Aufführungen der Burgfestspiele. Unter den zahlreichen Gästen der Vernissage war auch Dechant Matthias Veit zu finden, der sich als durchaus kunstinteressiert bezeichnet. Pfarrer Veit zeigte sich besonders beeindruckt von der vielfach abstrakten Darstellung Mayener Ansichten, die dennoch sofort das realistische Bild begreifen ließen. In keiner seiner bisher kennengelernten Pfarreien habe er so viele Kunststile vereinigt gesehen wie hier in Mayen durch die Künstlergemeinschaft Augstmühle. Die Ausstellung des Künstlers Michael Geiger ist noch bis zum 22. November zu sehen bevor sie von der Winterausstellung der Künstlergemeinschaft Augstmühle abgelöst wird als letzte Ausstellung in diesem Jahr.