Sieben Punkte aus drei Spielen: „Jungs vom Wasserturm“ springen in der Oberliga auf Platz 7
FV Engers vertreibt das Abstiegsgespenst
Neuwied. Noch ist es zwar theoretisch möglich, aber nach Abpfiff war selbst Vereinschef Martin Hahn sicher: „Das ist der Klassenerhalt!“, feierte er. In den 90 Minuten zuvor hatten seine „Jungs vom Wasserturm“ erneut ein Ausrufezeichen gesetzt und die TSG Pfeddersheim mit einem nie ernsthaft gefährdeten 3:0 auf die Heimreise geschickt. Trotz der fast schon absurden Verletztensituation haben die Grün-Weißen damit in den letzten drei Spielen gegen die direkte Konkurrenz sieben Zähler geholt und sich in der Tabelle sogar an RW Koblenz vorbei auf den siebten Rang vorgeschoben. Selbst für die theoretisch ungünstigste Situation, in der acht Mannschaften aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen müssen, hat der FVE nun vier Spieltage vor Schluss ein doch beruhigendes Polster von sieben Punkten. Auf Cosmos Koblenz - derzeit auf dem wahrscheinlicheren ersten Abstiegsrang 14 - sind es noch einmal fünf Zähler mehr.
Und trotzdem: Für Coach Sascha Watzlawik ist es erst vorbei, wenn es vorbei ist. „Ich halte überhaupt nichts von diesem ganzen Schnickschnack um die Fragen, wer aus der Regionalliga in die Oberliga absteigt und wer als Zweiter vielleicht aus der Oberliga noch aufsteigt. Für mich ist es erst geschafft, wenn alle Theorien erledigt sind“, sagte er nach dem Schlusspfiff, zeigte sich aber nichts desto weniger stolz auf seine Spieler: „Dieser Sieg ist natürlich ein ganz wichtiger Schritt. Was meine Jungs in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet haben, ist unter unseren personell herausfordernden personellen Bedingungen überragend“, führte der Trainer aus, der in der Schlussphase einmal mehr zwei Spieler in die Partie geschmissen hatte, deren Fußballschuhe eigentlich schon am Nagel hingen. Während es für Christopher Freisberg schon fast wieder Routine war, feierte Noel Schlesiger seine Saisonpremiere. Eigentlich kümmert er sich beim FVE mittlerweile um die Sponsorengewinnung und -betreuung.
Das Spiel selbst ist vergleichsweise schnell erzählt: Die Engerser übernahmen von Beginn an das Kommando und machten Druck. Deutlich zu merken war dabei, dass es der Mannschaft guttut, dass ihre beiden Flügelflitzer nach Verletzung langsam wieder auf dem Weg zu alter Stärke sind: Manuel Simons scheiterte nach Traumpass von Marcel Stieffenhofer zwar noch am gegnerischen Torwart, Kevin Lahn machte es dann aber in der 20. Minute besser und erzielte das 1:0, mit dem es auch in die Pause ging. Die Gäste aus dem Wormser Stadtteil setzten zwar ihre Nadelstiche, scheiterten jedoch an Keeper Sascha Djordjevic. Die Engerser blieben derweil das klar spielbestimmende Team – und brachen mit dem 2:0 durch Enrico Rößler in der 53. Minute dann endgültig den Widerstand. Fortan spielten nur noch die Grün-Weißen, die das Ergebnis auch deutlich höher hätten gestalten können, wie selbst Gästetrainer Björn Miehe zugab. So jedoch stellte Simons“ mit seinem Elfmetertor in der 73. Minute „nur“ noch auf 3:0. Zuvor war der eingewechselte Louis Klapperich im Strafraum gelegt worden.
Das nächste Heimspiel steht für den FV Engers am Samstag, 11. Mai, gegen den SV Moorlautern an. Anpfiff am Wasserturm ist um 15:30 Uhr. Das letzte Saisosspiel findet dann am Sonntag, 2. Juni, um 14 Uhr gegen Gonsenheim statt. Für die Gäste kann es dann noch um den Aufstieg gehen.