Eishockey

Peinlichkeit auf dem Eis, ohne Führung vor dem Aus

Findet sich kein neuer Vorstand, droht dem EHC Neuwied die Vereinsauflösung

Peinlichkeit auf dem Eis,
ohne Führung vor dem Aus

Eine Szene mit Seltenheitswert: Die Neuwieder haben ihren Gegenspieler im Griff. Allerdings kam Neuss zu leicht an der Neuwieder Abwehr vorbei und siegt verdient mit 6:4.Foto: DEL

25.02.2013 - 11:31

Neuwied. In der Qualifikation zur Eishockey-Oberliga unterstrich der EHC Neuwied seine Rolle als Punktelieferant und verlor gegen den Neusser EV auf eigenem Eis mit 4:6. Während der Abstieg in Neuwied nunmehr als erledigt angesehen werden kann, stellt sich die Frage, ob es in der kommenden Spielzeit noch einen Eishockeyverein in der Deichstadt geben wird. Nicht nur die sportlich desaströse Entwicklung mit ihren finanziellen Folgen hat beim EHC-Vorsitzenden Wolfgang Schneider Spuren hinterlassen. Kurz vor Ende seiner zweijährigen Amtszeit gehen der Vorsitzende und seine Mitstreiter Bettina Kliesrath sowie Christian Klein auf dem Zahnfleisch. Das Engagement zugunsten des Kufensports habe bei den Unermüdlichen Spuren hinterlassen, der Aufwand für die Protagonisten ist schlichtweg zu groß. Deshalb hatte Schneider bereits bei der letztjährigen Mitgliederversammlung angekündigt, dass er in diesem Jahr nicht mehr an der Führungsspitze zur Verfügung steht. Nun stellt sich für das Umfeld des EHC Neuwied die drängende Frage, wer Wolfgang Schneider und seine Mitstreiter beerben wird. Schneider selbst will dazu im März zu einer Informationsveranstaltung einladen. Sollte sich bis zur kommenden Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand finden lassen, wird laut Schneider vom Amtsgericht ein Vorsitzender bestellt, der die einzige Aufgabe haben wird, den Verein aufzulösen. Wird in dieser Frage eine Lösung gefunden, steht dem neuen Vorstand als wichtigste Baustelle der ersten Mannschaft die Trainersuche bevor. Arno Lörsch, im Herbst seit der Trennung von Bernd Arnold im Amt, wollte nur einige Wochen aushelfen, bis eine Lösung gefunden wird. „Mir wurde gesagt, dass sich nichts getan hatte“, sagt Lörsch, der sich bedeckt hält, ob er als Trainer weitermachen will, zugleich aber vom aktuellen Zustand nicht begeistert wirkt. „Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen. Es ist aber nicht der ideale Zeitpunkt, dies jetzt kundzutun“, sagt der Übungsleiter, dessen Schweigen ein deutliches Zeichen für einen Abschied von der Bande der ersten Mannschaft ist. Ungeachtet der Entwicklung in der Führungsetage und des bevorstehenden Abstiegs forderte EHC-Vorsitzender Schneider vor dem Auftritt gegen Neuss mit Blick auf die gähnend leeren Ränge, dass „die Mannschaft endlich Leistung bringt“. Die Hoffnung wurde nicht erfüllt. Zunächst schien es so, als könnte den Bären die Revanche für die 3:6-Hinspiel-Niederlage gewinnen. Doch als Patrick Lomascolo nach zehn Minuten einen Penalty vergab, war es mit der Neuwieder Herrlichkeit vorbei. Das Abwehrverhalten wurde eingestellt, die Defensivbemühungen erinnerten an Slapstick-Übungen. Neuss führte nach dem ersten Abschnitt 0:3. Die kurzzeitige Aufholjagd zum 2:3 machten sich die Gastgeber wieder schnell zunichte, weil die Neusser bei ihren Konterangriffen nicht ernsthaft gestört wurden und mit Leichtigkeit zu weiteren Toren kamen. Die Bären bewegten sich am Rande der Lächerlich- und Lustlosigkeit. „Diese Leistung war eine Offenbarung. Eine bodenlose Frechheit“, wählte Lörsch deutliche Worte zur Leistung - die seine Entscheidung hinsichtlich des Traineramts wohl leichter macht. Auch auf der EHC-Facebook-Seite wurde von offizieller Seite Tacheles kommuniziert: „Fassungslos und sprachlos sind wir. Bleibt nur, sich nach diesem Abend bei den Fans zu entschuldigen. Sorry für dieses schwache Spiel.“


Ausblick


Zu einem Heimspiel-Doppelpack kommt es am kommenden Wochenende in der Bärenhöhle. Am Freitag ist um 20 Uhr Königsborn hoher Favorit im Icehouse.

Seitdem die Bulldogs auf die Bären treffen, konnten die Deichstädter noch nie einen Punkt gegen das in Unna beheimatete Team holen. Folgerichtig unterlag der EHC im Hinspiel deutlich - und das zweistellig mit 3:10.

Etwas größer sind die Chancen im Heimspiel gegen die Kobras aus Dinslaken am Sonntag um 19 Uhr. Mit einem Dreier könnte die Mannschaft von Trainer Arno Lörsch zu den Niederrheinern aufschließen und die Tabelle ein wenig freundlicher erscheinen lassen.

Zumal noch einige Heimspiele ausstehen, die etwas mehr Zuschauerzuspruch gebrauchen können. Es könnten zugleich auch die letzten Heimspiele in der Neuwieder Eishockey-Geschichte sein.

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