Umsetzung von Vorgaben der Bundesnetzagentur

Westnetz GmbH statt RWE jetzt in Saffig

Für Kunden ändert sich nichts

Westnetz GmbH statt RWE jetzt in Saffig

Stellten das neue Unternehmen Westnetz GmbH vor: (v.l.) Heinz Büchel, Thomas Hill (Leiter Regionalzentrum Rauschermühle), Gabriël Clemens. Foto: WPA

08.01.2013 - 15:54

Saffig. Das Unternehmen RWE setzte eine Vorgabe der Bundesnetzagentur um und trennte das Netz von der Stromproduktion. Daher firmiert seit dem 1. Januar das neue, in Dortmund angesiedelte Unternehmen Westnetz - als RWE-Tochterunternehmen - auch von Saffig aus. Mitglieder der neuen Geschäftsführung informierten am 8. Januar im Rahmen einer Pressekonferenz zur Westnetz GmbH.

Es gibt gleich mehrere neue Gesellschaften: Neben der genannten ist RWE Netzservice für den Vertrieb technischer Dienstleistungen verantwortlich, RWE Metering für das gesamte Zählergeschäft von RWE Deutschland. Dr. Gabriël Clemens, Geschäftsführer bei Westnetz für den Bereich Integration und Asset Management, beschrieb das Leitungsgeflecht wie Straßen: Die großen Höchstspannungs-Leitungen (220 und 380 KV) verglich er mit Autobahnen. Das sind die Leitungen, die im Zuge der Energiewende ins Gespräch kamen, da neue Leitungen etwa für den Stromtransport der Offshore Windanlagen benötigt werden. Dafür ist das Unternehmen Amprion als Übertragungsnetzbetreiber in seinem Geschäftsgebiet zuständig. Die Verantwortlichkeit von Westnetz beginnt mit den Abzweigungen dieser „Autobahnen“, dem Verteilnetz (110 KV) bis hin zum gewöhnlichen Hausanschluss.

Verteilung „diskriminierungsfrei“

Neben Strom wird auch Gas verteilt. Das alles wird, so Clemens, „diskrimierungsfrei“ geschehen, also unabhängig vom Erzeuger - aus diesem Grund wurde auch das Geschäft der großen Konzerne getrennt, unterstrich Heinz Büchel Geschäftsführer für den Bereich Personal. Westnetz, der Tochterfirma von RWE, ist es ganz offiziell egal, wer den Strom oder das Gas transportieren lässt: Abgerechnet wird so oder so mit dem Auftraggeber.

Die von Westnetz, dem nach eigenen Angaben größten Verteilnetzbetreiber, versorgte Fläche ist 50.000 Quadratkilometer groß. Das Stromnetz hat eine Länge von 195.000 Kilometern, das Gasnetz ist 26.000 Kilometer lang. Vom Regionalzentrum Rauschermühle aus verantwortet Westnetz Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von 9.400 Kilometern Stromnetz. Betreut werden derzeit insgesamt über 13 Regionalzentren an 165 Standorten in fünf Regionen 4,5 Millionen Stromanschlüsse und 600.000 Gasanschlüsse. Der Umsatz wird mit fünf Milliarden Euro angegeben. Davon ist allerdings etwa die Hälfte ein durchlaufender Posten durch Abgaben wie etwa die vieldiskutierte EEG-Umlage.

Für Kunden soll sich nichts ändern

Der Verteilnetzbetreiber investiert nach Angaben der Geschäftsführer pro Jahr 800 Millionen Euro in das Netz - das Geschäftsgebiet erstreckt sich vom Großraum Osnabrück bis hinab in den Raum Trier. Diese Investitionen werden durch die Energiewende offensichtlich wichtiger denn je. Früher, so Gabriël Clemens, waren Stromleitungen „Einbahnstraßen“, die den Strom zu den Verbrauchern brachten. Heute wird auf vielen Hausdächern über Solaranlagen oder durch Windräder Strom produziert, der auch in die andere Richtung transportiert werden muss. Clemens: „Die Energiewende funktioniert nur, wenn die Netze da sind.“

Zudem müsse das Unternehmen immer wissen, „was die Kunden morgen wollen“. Das werden jedoch erschwert, „wenn die Politik alle halbe Jahr die Regeln ändert“, so der klare Seitenhieb nach Berlin. Um für die Anforderungen einer atomstromfreien Zukunft gerüstet zu sein, werden derzeit Techniken wie „Smart Operator“ (Stichwort intelligentes Stromnetz), Smart Country (Verknüpfung alternativer Energiegewinnung), „Amacity“ (supraleitendes Kabel) sowie ein Hochtemperaturseil erprobt.

Dass es jetzt das Unternehmen Westnetz gibt, wird für die Kunden keine Auswirkungen haben, sagte Heinz Büchel. Lediglich das Erscheinungsbild ändert sich: Die silbernen Servicewagen erhalten einen neuen Schriftzug ebenso wie die Arbeitsanzüge der Mitarbeiter.

wpa

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