St. Suitbertus Pfarrkirche Rheinbrohl

Musikalische Krippenführung

19.01.2016 - 11:01

Rheinbrohl. In der St. Suitbert-Pfarrkirche Rheinbrohl haben die Krippenbauer Rheinbrohl kürzlich ihre Krippenführung mit einer anspruchsvollen musikalischen Veranstaltung verbunden und viele Zuhörer und Krippen-interessierte Zuschauer damit angesprochen, denn das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Verbindung von Krippenbau und Musik hat nicht nur viele Besucher angelockt, sondern bot auch eine „nach-weihnachtliche“ Stimmung. Als Ehrengast war in diesem Jahr auch Dom-Kapitular Herrmann Engel aus Trier anwesend und konnte das Mandolinenorchester der Kolpingfamilie und die Gruppe „Sang und Klang“ mit Sängerin Christine Gauer genießen.. Durch das Konzert führten Ewald Schneider und Günter Gauer.


Die Krippenbauer Rheinbrohl erklären die Krippe


Die Rheinbrohler Wurzelkrippe wurde 1991 von der Krippenvereinigung ArsKrippana in Losheim als größte künstlerisch gestaltete Wurzelkrippe Europas ausgezeichnet. Die Wurzelkrippe in Waldbreitbach ist zwar größer, kam aber erst zehn Jahre später. Ewald Schneider, Chef des Rheinbrohler Krippen-Teams sieht das locker: „Die Ausmaße in Waldbreitbach größer, aber unsere ist schöner“, kommentierte er augenzwinkend.

Die Wurzelkrippe in Rheinbrohl hat eine lange Geschichte. Schon bald nach der Fertigstellung der Kirche in 1856 wurde dort zur Weihnachtszeit eine Krippe aufgebaut. 40 Jahre später erwarb die Pfarrei Kunststeinfiguren, die auch heute noch verwendet werden. Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde ein einfacher mit Stroh gedeckter Stall gezimmert und eine kleine Landschaft darum herum erstellt. Nur die Krippenfiguren überstanden den Krieg im Pfarrhaus. 1946 wurde wieder eine Krippe aus Baumwurzeln, lebenden Pflanzen und 69 Figuren aufgebaut. Der Aufbau füllt das ganze Querschiff der Pfarrkirche aus.


Ehrenamtliche Helfer und Rentner


Eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer engagiert sich jährlich, um in rund sechs Wochen und 1.200 Arbeitsstunden dieses Kunstwerk aufzubauen. Überwiegend Rentner schaffen hier zum Teil auch unter dem Gerippe. Die Krippe ist komplett von hinten begehbar. Im Berg gibt es Lücken, wo man hineintreten kann. Die Figuren stehen auf schrägem Holzkeilen, damit die Schräge ausgeglichen wird. Wie Schneider betont, ist die „Rekrutierung von Nachwuchs schwierig. Wir haben jetzt einen neuen Helfer. Wir sind quasi alle Rentner und das ist gut für uns, denn Rentner haben tagsüber Zeit.“

Der aktuelle Krippenaufbau wurde am 6. November begonnen und wurde am Samstag vor Weihnachten fertig, am Heiligen Abend fiel dann der Vorhang, hinter dem die Wurzelkrippe versteckt war. Am Dreikönigstag werden die Heiligen Drei Könige mit Gefolge aufgestellt. An der höchsten Erhebung der Krippe schwebt der Verkündigungsengel mit dem Weihnachtsstern, in der Nordwestecke steht auf einer Höhe die Burg des Kaiser Herodes.


Eine Krippe mit langer Geschichte


Seit Weihnachten 1939 wird die Krippe nur noch von den Ehrenamtlichen installiert. 1940 half dabei der siebenjährige Messdiener Josef Kurtscheid der nunmehr Jahr für Jahr mit machte. Er übernahm 1950 den Aufbau und baute seitdem jedes Jahr eine Wurzelkrippe, die immer größer wurde. Dabei werden rund 35 Raummeter Naturwurzeln, 120-150 lebende Pflanzen, vier Kubikmeter Grünschnitt und fünf Quadratmeter Moosfläche platziert. Dadurch ist die Krippe jedes Jahr ein neues Unikat 1976 erstreckte sich die Wurzelkrippe erstmals über die Eingangstür bis zum Querschiff , sodass die Besucher durch die Krippe hindurchgehen konnten. Kurtscheid durchkämmte mit seiner Familie das ganze Jahr über den Wald, um das passendes Wurzelwerk zu finden, So wuchs die Krippe von Jahr zu Jahr. 1977 zog Kurtscheid mit seinen Helfern erstmalig die Wurzelkonstruktion über die neue Eingangstür zum Querschiff hinweg, so dass die Besucher nun durch dieses Bauwerk gehen und die Krippenszene von mehreren Seiten bewundern können.

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