Neustart sorgte für neuen Sitzungskarneval in Bad Bodendorf
Hausgemachte Karnevals-Gala in ausverkauftem Saal
Bad Bodendorf. Der Neustart des Saalkarnevals in Bad Bodendorf brachte in dieser Session eine ganze Menge Neuerungen mit sich. Erstmals hatten die KG „Rievkooche“ und die Bad Bodendorfer Möhnen eine Gemeinschaftssitzung als einzige Saalveranstaltung des Jahres auf die Beine gestellt. Zweitens hatte man die Narrhalla getauscht. Denn der Saal im Winzerverein, seit Jahrzehnten ja Garant für jecke Stimmung, ist schon längst ein Opfer der Abrissbagger geworden. Zur neuen Narrhalla wurde die ganz fein herausgeputzt Schützenhalle hoch über dem Dorf. Doch eines war am Samstagnachmittag geblieben: Es war einmal mehr eine große Karnevalsgala mit ganz eigenem hausgemachten Charme. Die große Gemeinschaftssitzung fand in der Schützenhalle natürlich vor ausverkauftem Haus statt.
Moderator Jürgen Werf, dem sein traditionelles Sitzungsjäckchen immer noch wie angegossen passt, hatte da keine Schwierigkeiten das jecke Volk schnell in Stimmung zu bringen. Eines ist im jecken Bad Bodendorf aber auch konstant geblieben. Denn obwohl die Schützenhalle etwas mehr Platz bietet, galten die Karten für die Sitzung auch in diesem Jahr als ganz harte Währung.
So richtig lieb hat das närrische Volk die KG aber wegen ihrer exzellenten Tanzgruppen als Eigengewächse.
Die „Blue Stars“ und natürlich die große Showtanzgruppe „Blue Velvet“ sorgten mit ihren Garde- und ihren Showtänzen für einen absolut sehenswerten roten Faden in der Sitzung. Tänzerische Gäste waren in diesem Jahr die Mädels der Showtanzgruppe der befreundeten KG „Närrische Buben“ aus Sinzig mit ihrer neuen Produktion „Swing“.
Und in Bad Bodendorf gibt es viele hausgemachte kleine und grandiose Bühnennummern. Nicht klassischerweise unbedingt in der Bütt, aber als kleine pikante und überaus knallige Sketche. Klein knallig fein und sehr jeck auch der kleine Sketch „Funken suchen ein Zuhause“. Doris Schnelzauer. Birgit Odenwald und Monika Klar von der „Funkennothilfe Ahrtal“ nahmen da gekonnt bekannte Formate aus der Privatfernseh-Ecke aufs Korn. Schön auch der Gag der Vorstandsmitglieder der beiden ausrichtenden Vereine unter dem Titel „Et prima Kleber Lied“.
Zu Besuch kamen auch die Stadtsoldaten aus Remagen. Die Abteilung „Dicke Backen Musik“ kam in Bad Bodendorf natürlich etwas anders daher.
Die „Barhocker“, eine rheinisch-karnevalistische Stimmungsband mit Dixie-Sound heizte mächtig ein. Die elf Musiker aus Unkel boten einen bunten Mix aus Stimmungsmusik und Dixiestyle und das alles in rein akustischer Besetzung. Mächtig auf den Gashebel in Sachen Stimmung drückte auch Christian „Morgi“ Morgenschweiß. Der Sänger und Entertainer aus dem benachbarten Murreland war ein Stimmungsgarant der ganz besonderen Sorte. In der Bütt glänzte Stammgast Andreas Marquardt mit „En arme Düvel ohne Führerschein“. Und dann gab es noch einen ganz besonderen Büttenauftritt der eigentlich eher in die Abteilung Kabarett der Spitzenklasse gehört. Denn den Bad Bodendorfer Jecken war es gelungen, die Kabarettistin Ingrid Kühne, unter anderem bekannt durch ihre zahlreichen Auftritte etwa bei der „Ladys Night“, zu verpflichten. Ihr Soloprogramm „von Liebe allein wird auch keiner leben“ war - ein wenig auf den Karneval umgemünzt - der absolute Kracher der Sitzung.
Traditionell wird nach der eigentlichen Sitzung in Bad Bodendorfs natürlich noch sehr lange eine große Karnevalsfete gefeiert. Die Jecken gaben sich ob dieser besonderen Form des Saalkarnevals mit seinen langen Traditionen auf jeden Fall restlos gegeistert. Nimmt man die ausgelassene Stimmung im Schützenhaus als Gradmesser, dann sind die Neuerungen im Bad Bodendorfer Saalkarneval bei den Jecken aller bestens angekommen. BL