Lahnstein. Sechs mal 11 Jahre feiert der Niederlahnsteiner Carneval Verein (NCV) in diesem Jahr. Bevor die heiße Phase des närrischen Treibens beginnt, wurden beim Ordensempfang im Café „Jules Verne“ der Bäckerei Kugel rund siebzig Orden und Auszeichnungen an verdiente und langjährige Mitglieder, an Sponsoren und Gönner sowie an Mitglieder des Stadtrats verliehen. Die Standard-Ehrung ist der als Notenschlüssel gestaltete Sessionsorden, der wieder einmal von Michael Sturmes, Vorstandsmitglied und Zugleiter des NCV, kreiert wurde. In dem die silberne „66“ umlaufenden Schriftband ist das Motto der diesjährigen Kampagne eingraviert: „Hurra mir sein noch do!“ Die Auszeichnungen nahmen der erste Vorsitzende des NCV, Uwe Unkelbach, und Elferratspräsident Günter Groß vor.

Zu den regional prominenten neuen Ordensträgern gehören der Lahnsteiner Bürgermeister und ehemalige Karnevalsprinz Adalbert Dornbusch, Beigeordnete Beatrice Schnapke-Schmidt, Ratsmitglied Edi Wolf und Rhein-Lahn-Nixe Saskia I, die zudem aktive Tänzerin der NCV-Traditionsgarde ist. Natürlich wurden auch die Hausherren, Familie Kugel, mit dem Sessionsorden geehrt. Besonders stolz ist der Verein auf Ehrenelferratsmitglied Heinz Kugel, der gerade erst zusammen mit seinen Söhnen Klaus und Max für seine Bäckerei den gemeinsam von ZDF und Johann Lafer ausgelobten Titel „Deutschlands bester Bäcker“ errang. Bäckerei Kugel servierte passend zum Vereinsjubiläum Berliner mit Marzipan-Nougat-Füllung, die eine Zuckerguss-66 zierte. Als besonderen Gag hatte sich die Bäcker-Familie einen Retro-Imbiss im Stil der 1950-er-Jahre zur Stärkung der illustren Gesellschaft ausgedacht. Es gab Toast Hawaii, Käsespießchen und Tomate mit Fleischsalat.

Besonders dankbar ist der NCV all jenen, die den Verein durch jahrelange Mitarbeit unterstützt haben - ob in der Bütt, hinter der Bühne, beim Wagenbau oder bei den administrativen Aufgaben. Ohne ihr Engagement hätte er nicht so lange und so erfolgreich bestehen können. Mitglied in einem Karnevalsverein zu sein, bedeute eben nicht nur Spaß, sondern auch ein wenig Arbeit, sagte Unkelbach. Als kleine Dankesgeste gab es an diesem Tag Ehrungen für runde oder die Narrenzahl „Elf“ beinhaltende Mitgliedschafts-Jubilare. Für fünfzig Jahre Mitgliedschaft erhielten Friedhelm Maxeiner und Theo Landsrath die höchste Auszeichnung des Vereins, die Goldene Ehrennadel. Fünfzig Jahre Mitgliedschaft sind beim NCV allerdings noch nicht die Spitze. Zwei, die seit Vereinsgründung, also seit 1950 dabei sind, sind Theo Offheim und Edi Wolf. Einen Orden, der diese beachtliche Leistung ehrt, muss der NCV allerdings noch erfinden. Bei manchen zu Gruppen zusammengefassten Ehrungen standen tatsächlich mehr als zweihundert Jahre Vereinsgeschichte vor der versammelten Gästeschar. Nicht immer ist jedoch langjährige Mitgliedschaft gleichbedeutend mit vorgerücktem Alter. Das bewies die Ehrung von Anja Unkelbach mit der Goldenen Ehrennadel für vierzigjährige Mitgliedschaft. Ihr Onkel hatte sie tatsächlich schon bei ihrer Geburt im Verein angemeldet. Eine ganz besondere Auszeichnung des Vereins ist der „Baareschesser“. Der NCV verleiht die Medaille einmal im Jahr an eine Person, die sich in besonderer Weise um den Karneval verdient gemacht hat. Eine Miniaturausgabe in Pinform erhielten beim Ordensempfang Martina Güls, die sich um die Mitglieder-Verwaltung kümmert und Melanie Sturmes, die als Trainerin für die Große Tanzgarde des NCV aktiv ist.

Am Ende des „Medaillenregens“ präsentierte sich die geballte Menge der Elferratsmitglieder ihrem Publikum. Mit einem dreifachen Helau für alle Ausgezeichneten und dem Hinweis auf die kommenden Fastnachts-Veranstaltungen des NCV klang der Abend aus.

Die beiden Karnevalssitzungen gehen am Sonntag, 17. Januar um 14 Uhr und am Samstag, 23. Januar um 19 Uhr in der Stadthalle Lahnstein über die Bühne. Am Sonntag, 31. Januar um 11 Uhr verleiht der NCV die Ehrenelferratswürde „Humoris Causa“ im Autohaus Schöntges in Braubach an Hilde Klein, und am Fastnachtsdienstag, 9. Februar, startet die traditionelle Kappenfahrt in Niederlahnstein mit über einhundert Zugnummern in ihr 81. Jahr.