Eifelverein Remagen: Wanderung ins Bärlauchtal

Vom Frühling noch keine Spur

Vom Frühling noch keine Spur

Blick auf Brohl. Foto: Eifelverein Remagen / Klara Rauwald

28.03.2023 - 11:17

Remagen.Vom Frühling noch keine Spur, als sich eine Wandergruppe des Eifelvereins Remagen auf den Weg von Brohl in das sich bei Tönisstein befindliche Gebiet mit ausgedehntem Bärlauchvorkommen machte. Nach Durchquerung von Brohl mit dem liebevoll gestalteten Dorfplatz ging es am Mühlgraben der Brohler Mühle entlang und bald in Serpentinen hinauf auf den nach Tönisstein führenden Bergpfad. Unterwegs boten sich schöne Ausblicke auf die im Brohltal liegende, aus dem 14. Jahrhundert stammende Schweppenburg, die Mitte des 17. Jahrhunderts in ein barockes Schloss umgestaltet wurde. Gleich daneben liegt die früher zur Schweppenburg gehörende Mosenmühle. Sie ist eine der wenigen noch bis heute mit Wasserkraft betrieben Getreidemühlen; das 7m hohe, mit aus dem Brohlbach gespeiste Wasserrad erzeugt 40 PS umweltfreundliche Energie. Bald danach wurden die am Ende des Pöntertals liegenden Betriebsanlagen des Tönissteiner Sprudels erreicht. Funde römischer Münzen belegen, dass bereits die Römer die hier gelegene Quelle genutzt haben. Mit einer erbohrten Fördertiefe von mehr als 600 m ist er die tiefste und älteste Mineralquelle nördlich der Alpen. Kurz hinter den Fabrikgebäuden zweigt das Tal des Giefertsbach ab; hier beginnt das Verbreitungsgebiet des Bärlauchs. Aktuell zeigte sich der Bärlauch aufgrund der zurückliegenden kühlen Witterung noch nicht voll ausgewachsen; auch war der sonst über dem Tal liegende intensive Knoblauchduft nur schwach wahrnehmbar. Nach anstrengendem Aufstieg wurde die oberhalb des Tals sich erstreckende Ebene erreicht. Auf ihr befinden sich zahlreiche, aus dem Mittelalter stammende Gutshöfe, die sich bis zur Säkularisierung in adeligem oder kirchlichem Besitz befanden und die Lebensgrundlage der damaligen umliegenden Klöster und Adelssitze bildete. Vorbei an einem dieser Höfe, dem Knopshof, ging es bald in einen ausgedehnten Buchenwald zur „Hohen Buche“, einem seit der Römerzeit genutzten Steinbruch, in dem der entstandene Basalt aus dem Vulkanausbruch des Fornicher Kopfs abgebaut wurde. Lehrreiche Infotafeln informieren anschaulich über die geologischen und historischen Fakten. Ein kurzes Wegstück weiter tauchte dann der einsam und verlassen liegende Alkerhof auf; märchenhaft verwunschen und dem alles überwuchernden Efeu ausgeliefert. Für Wildschweine jedoch ein beliebter Ort, wie die umgewühlten Wiesen zeigen. Bis zur keltischen Höhensiedlung aus vorrömischer Zeit auf dem Dickberg war es dann nicht mehr weit. Geschützt durch die steilen Hänge zum Rhein und Brohlbach sind die zum restlichen Schutz errichteten Wallanlagen noch gut erkennbar. Vom nördlichsten Punkt erblickt man tief unten liegend Brohl mit Hafen, neugotischer Kirche und Schloss Augustaburg mit seiner wenig ruhmreichen Geschichte aus jüngerer Zeit. Hebt man den Blick, öffnet sich ein beeindruckendes Panorama rheinabwärts bis zum Petersberg. Abschließend wartete noch auf die Wandergruppe der extrem steile Abstieg auf dem „Eselspfad“ nach Brohl; ein alpin anmutendes Erlebnis auf ca. 150 m über NN. Mit dem Bus des Schienenersatzverkehrs ging es dann zurück nach Remagen.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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