Abschluss der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum

„Es geht am Ende nicht um kirchliche Regelungen, sondern um den Menschen“

„Festakademie“ im Studienhaus St. Lambert

06.10.2022 - 08:49

Lantershofen. Sein 50. Jubiläum feiert in diesem Jahr das in Lantershofen ansässige Studienhaus St. Lambert, ein Priesterseminar, in dem spätberufene Männer auf dem dritten Bildungsweg katholische Theologie studieren. 1972 von Bischof Dr. Bernhard Stein gegründet, hat sich das Studienhaus St. Lambert zu einer in seiner Art deutschlandweit einzigartigen Einrichtung entwickelt, an der bislang über 530 Priester ihren Studienabschluss gemacht haben. Den Abschluss der Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr bildete jetzt die „Festakademie“, zu der zahlreiche Ehemalige, Dozenten, Wegbereiter und Freunde des Studienhauses nach Lantershofen gekommen waren – darunter auch der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, der von 1999 bis 2006 als Regens das Studienhaus leitete und den morgendlichen Festgottesdienst zelebrierte.


„Ein Beruf der Zukunft hat etwas mit Menschen zu tun“


In seinem anschließenden Festvortrag ging der Schweizer Benediktiner Martin Werlen, der als Abt zwölf Jahre lang das berühmte Kloster Einsiedeln führte, auf den Priesterberuf als „Beruf der Zukunft“ ein. „Ein Beruf mit Zukunft, hat etwas mit Menschen zu tun. Etwas, das sich nicht automatisieren lässt. Pflege und Seelsorge sind Zukunftsberufe in einer alternden Gesellschaft. Seele und Seelsorge bedeutet, für den ganzen Menschen da zu sein. Wer Gott ins Zentrum stellt, stellt den Menschen ins Zentrum - wer den Menschen ins Zentrum stellt, stellt Gott ins Zentrum. Ein Priester muss nah bei den Menschen sein, so wie Jesus es auch war. Es geht am Ende nicht um kirchliche Regelungen, sondern um den Menschen“, so Martin Werlen, der sich schon in seiner 2012 veröffentlichten Schrift „Miteinander die Glut unter der Asche entdecken“ für mehr Kompetenzen für Klöster, weniger Traditionalismus in der Kirche, mehr Glaubwürdigkeit ohne Anspruch auf Besitz der Wahrheit, Zulassung von mehr Dialog, Erweiterung des Kreises der Entscheidungsträger, klare Beachtung der Menschenrechte, Offenheit für Kritik, neue Regeln für Bischofsernennungen, Revision der Zölibatsvorschriften, Zulassung von Frauen zum Priesteramt, Neuregelung der Kompetenzen der Kardinäle und ein neues Beratungsgremium für den Papst ausgesprochen hat.


Kunstausstellung zum Jubiläums-Auftakt im Mai


Auch die folgende Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Prof. Dr. Jozef Niewiadomski, Martin Werlen und Moderator Pater Dr. Martin Kleer erörterte die Zukunft des Priesterberufs in Zeiten von Priestermangel und immer größer werdenden Pfarreien. Auch hier wurde deutlich, dass der Priester nah an den Menschen sein muss und nicht als „überhöhtes Wesen“ wahrgenommen werden sollte, das „nur“ den Gottesdienst zelebriert. Begonnen hatten die Jubiläumsfeierlichkeiten des Studienhaus St. Lambert bereits im Mai, unter anderem mit einer Kunstausstellung der Bibliothekarin Barbara Boos sowie dem Besuch der Bischöfe Dr. Georg Bätzing, Dr. Felix Genn, Robert Brahm, Jörg Michael Peters und Dr. Stephan Ackermann.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Eine Umleitung wird eingerichtet

Straßenschäden bei Neuwied: L 259 wird voll gesperrt

Neuwied. Im Zeitraum vom 02.04. bis voraussichtlich 19.04.2024 werden Instandsetzungsarbeiten am Überführungsbauwerk der L 259 über die B 42 zwischen Neuwied-Block und Heimbach-Weis durchgeführt. Die Fahrbahnbefestigung im Bereich des Überführungsbauwerks weist erhebliche Schäden in Form von Rissen und Belagsausbrüchen auf. mehr...

Die Betrüger wollten vermeintlich defekte Dachrinnen zu überhöhten Preisen reparieren

Bad Hönningen: Polizei unterbindet illegale Arbeiten

Bad Hönningen. Am gestrigen Nachmittag führten Beamte der Polizei Linz eine Kontrolle an einem Mercedes Vito durch. Dabei stellten sie fest, dass die beiden Insassen im Raum Bad Hönningen Hausbesitzern Reparaturarbeiten an Dachrinnen angeboten hatten, ohne über die erforderliche Reisegewerbekarte zu verfügen. Es kam zu keinem Vertragsabschluss an diesem Tag. mehr...

Regional+
 

- Anzeige -

Ei Ei Ei – Die BLICKaktuell Osterüberraschung

Vom 18. März bis 1. April verstecken sich tolle Gewinnspiele und attraktive Aktionen von Unternehmen aus der Region in unserem Osternest. Seid gespannt, was sich hinter dem nächsten Osterei versteckt. Abonniert auch unsere Kanäle auf Facebook und Instagram, um nichts zu verpassen. mehr...

Alter Vorstand ist neuer Vorstand

Sinzig. In Sinzig fand Ende März die turnusmäßige Jahreshauptversammlung der Theatergruppe im Gasthaus „Zur Post“ statt. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Staus, begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder und ließ das vergangene Theaterjahr Revue passieren. Auch die Chronistin Christine Alfter und der Kassierer Dirk Hansen trugen zum Rückblick bei, indem sie über vergangene Ereignisse und den Kassenstand berichteten. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Neulich im Kiosk

von Gregor Schürer

Gabriele Friedrich:
Ein echt blöder Artikel. ...
Thola2:
Sehr geehrter Herr Schürer, willkommen im Leben, willkommen in 2024! Und jetzt???? Was will mir der "Dichter" damit sagen?? Das Geschilderte ist ganz normal in Deutschland. Wollen Sie uns Belehren? Und: 8 Uhr "früh"?? Das können nur Studenten oder Arbeitslose behaupten. Ich "maloche" schon um...
K. Schmidt:
Danke für das Stichwort Weihnachtsmarkt. Zu diesen wurde, z.B. von der DUH, aber auch einigen Politikern, aufgefordert die Beleuchtung wegzulassen oder zu minimieren. Und am letzten Samstag wurde groß dazu aufgerufen, für eine Stunde soviele Lichter wie möglich abzuschalten, als Zeichen für Klimaschutz...
Julia Frericks:
Die Ramadan-Beleuchtungen in Köln und Frankfurt sind wegweisende Initiativen. Die Lichter sorgen für eine festliche Stimmung, egal welcher Religion ich angehöre. Eine Stimmung, die auch bei vielen Nicht-Christen aufkommt, wenn sie z.B. einen Weihnachtsmarkt besuchen. In Köln ging die Initiative für...
K. Schmidt:
Soviel Geld, wie der Steuerzahler für die kath. Kirchen Jahr für Jahr in die Hand nehmen darf (ich meine nicht den Kirchensteuerzahler, sondern wirklich jeden!), soviel Beleuchtung kann man für die anderen Glaubensrichtungen doch gar nicht aufstellen, sonst schaffen wir die Dunkelheit ja komplett a...

Kreishaushalte in der Krise

K. Schmidt:
Die meisten der Landrätinnen und Landräte gehören doch einer Partei an, die Fraktionen der Kreistage auch. Ein Apell des Landkreistages an die Landesregierung ist nett, aber doch nicht mehr als ein unnötiger Umweg. Die Parteien, die sich auf der Landkreisebene finden, sind am Ende die gleichen, die...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service