Im Arp Museum gibt es auch 2015 wieder Anleitung zur vielfachen künstlerischen Gestaltung
Selber Kunst machen, wo Kunst gezeigt und aufgeführt wird
Rolandseck. Der kontinuierlich ausgebauten Kunstvermittlung des Arp Museums bleibt der Erfolg nicht verwehrt. 12.000 Teilnehmer, das zeigt die stolze Bilanz für 2014 auf, haben im vergangenen Jahr 900 Führungen, Vorträge und Workshops besucht. Wer neben dem Genuss von Ausstellungen, Lesungen und Konzerten gerne selbst künstlerisch tätig sein und dazulernen möchte, hat dazu natürlich auch in diesem Jahr Gelegenheit. Allein die im Folgenden aufgeführten Künstlerkurse und Workshops für Erwachsene und Jugendliche im ersten Halbjahr bieten ein reiches Betätigungsfeld. Daneben gibt es Familienworkshops und Workshops für Kinder, außerdem zahlreiche Themen-, Kuratoren- und andere Führungen sowie Vorträge und weitere Angebote.
„Abstrakte Acrylmalerei“ vermittelt Ulla Hieronymi-Pinnock am 27. Februar und 13. März, wobei die malerischen Grundlagen der Acryltechnik und die Farbigkeit von zart transparent bis kraftvoll deckend im Vordergrund stehen. Am 12. April und 21. Juni wird die Bonner Künstlerin dabei unterstützen, angeregt von Hans Arps Skulpturen, Speckstein zu bearbeiten. Mit Uta Bamberger werden am 19. April und am 31. Mai in Anlehnung an die textilen Objekte von Ernesto Neto und die Perlenarbeiten von Sophie Taeuber-Arp Schmuckstücke mit kunsthandwerklichen Techniken gefertigt.
Atmen im geschützten Raum
Die pure Lust am Zeichnen ist Voraussetzung für die Teilnahme an einem Workshop mit Franca Perschen. Während fünf intensiver Zeichenexkursionen im und um das Museum herum (22. Februar, 1., 8., 15. und 22. März) entstehen Zeichnungen samt Koloration im Skizzenbuch. „Überall bei sich ankommen“ heißt ein Atemworkshop mit Margrit Hieronymi, der am 19. April mittels Tönen, Meditation in Bewegung und Elementen des Qi Gong verborgene Gefühle im geschützten Raum durchleben lässt, um mit ihnen Frieden zu schließen und mehr Lebensenergie zu empfinden.
Zweimal ist Schreiben im Museum angesagt
Beim Workshop „Wolkenblick“ am 28. und 29. März stellt Multimediakünstlerin und Autorin Eva Wal den Dreiklang von Kunstbetrachtung, Schreiben und Gestalten in den Mittelpunkt. Beim „Frühlingserwachen“ am 26. April, 31. Mai und 28. Juni leitet Wal dann zum automatischen Schreiben an, zu dadaistischen Schreibexperimenten und weiteren kreativen Schreibtechniken.
Um „Digitale Fototechnik als Gestaltungswerkzeug“ geht es, beginnend am 22. Februar und nachfolgend an den fünf folgenden letzten Sonntagen im Monat. Dann erklärt der Profifotograf und Filmemacher Helmut Reinelt die Besonderheiten digitaler Fotografie und zeigt das gestalterische Potential auf, das im gekonnten Einsatz fototechnischer Mittel liegt. Die Workshop-Termine, in sich geschlossene Einheiten, die sich unter anderem auf digitale Kameratechnik, Portrait und Architektur konzentrieren, können einzeln gebucht werden.
Eigene Bronzeskulptur anfertigen
Als außergewöhnlicher Kurs wird auch in diesem Jahr wieder „Bronzegießen“ unter sachkundiger Anleitung des Bildhauers Hans-Bernhard Olleck angeboten. An fünf Tagen kann von der Vorzeichnung über das Wachsmodell und die technischen Vorarbeiten eine eigene Bronzeskulptur angefertigt werden. Der Guss erfolgt an einem mit den Teilnehmern abgesprochenen Termin in der Fachhochschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen. „Aquarelle der Rheinromantik - Zeichnen und Aquarellieren mit Marion Grimm-Kirchner“ heißt es am 14. Juni, wenn unter professioneller Anleitung die romantische Rheinlandschaft mit ihren Schlössern, Burgen und Ruinen unter den Pinsel genommen wird.
Musikalischer Auftakt
Als musikalischen Auftakt gibt es im Arp Museum am Sonntag, 1. März, 19 Uhr, ein Benefizkonzert zugunsten von Projekten des ZONTA-Clubs gegen Altersarmut bei Frauen. Marlene Pschorr (Horn), Julia Ungureanu (Violine) und Michael Grau (Klavier) spielen Werke von Beethoven, Françaix und Brahms. Was die Literatur angeht, so hat Kritiker Denis Scheck bereits Thomas Hettche als Schriftsteller seiner Wahl präsentiert, der im Bahnhof Rolandseck aus seinem Roman „Pfaueninsel“ vorlas. Am Dienstag, 24. März, 19 Uhr, ist es dann an Barbara Honigmann, aus ihrem Buch „Chronik meiner Straße“ vorzutragen. In ihrer Straße begegnet sie ihrem persönlichen Straßburg, das sich dort komplett mit Tragödien und Freundschaften als Welt im Kleinen abbildet. Die Reihe „Arp im Ohr“ behandelt in diesem Jahr nicht Arp, sondern seine vielseitige Frau Sophie Taeuber-Arp. Die Autorin und Lyrikerin Ursula Krechel versucht eine poetische Annäherung an die Schweizer Malerin, Bildhauerin, Textilgestalterin, Innenarchitektin und Tänzerin. Informationen, Einzelkarten und Abonnements gibt es unter Tel. (0 22 28) 94 25 16. Über die Workshops sowie Führungen, Sonderveranstaltungen, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte im Museum informiert die Programmbroschüre zum 1. Halbjahr und das Internet (www.arpmuseum.org).