Frauenwürde Neuwied im 14. Jahr aktiv - erneuter Anstieg der Beratungszahlen
Vorstand für zwei weitere Jahre bestätigt
Ehrenamtliche Arbeit seit der Gründung - neue Mitglieder sind willkommen
Neuwied. Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung stand die beachtliche Zunahme der Beratungsfälle (29 Prozent mehr als 2011) im Mittelpunkt des Berichts der Beratungsstelle. Nicht nur Anzahl der Gespräche und Kontakte erhöhten sich deutlich, sondern auch Hausbesuche und Begleitungen zu Behörden waren vermehrt notwendig. Durch die zunehmende Komplexität der Fälle verstärkte sich außerdem die Kooperation mit anderen sozialen Institutionen. „Die Netzwerkarbeit gewinnt an Bedeutung, wenn die Beratungsfälle immer vielschichtiger und schwieriger werden,“ erläuterte die Leiterin der Beratungsstelle Beatrix Liesenfeld. Die Beraterinnen stellten 29 Anträge an Stiftungen und vermittelten so fast 42.000 Euro an Schwangere und Mütter. Diese Unterstützung entlastet die betroffenen Frauen nachhaltig und ermöglicht ermutigende Perspektiven. Frauenwürde Neuwied ist eine kleine, staatlich anerkannte Beratungsstelle mit zwei Beraterinnen und einer Verwaltungskraft. Sie ist in den letzten 13 Jahren zu einer wichtigen Anlaufstelle für schwangere Frauen geworden. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Durchführung der verpflichtenden Beratung in einem Schwangerschaftskonflikt; der ausgestellte Beratungsnachweis ist Voraussetzung für einen Schwangerschaftsabbruch. Grundlage der Beratungsarbeit ist u.a. die gesetzliche Regelung des § 219 StGB „... die Beratung dient dem Schutz des ungeborenen Lebens ... sie soll helfen, eine eigenverantwortliche und gewissenhafte Entscheidung zu treffen...“
In 2012 haben sich mindestens 13 Prozent der ungewollt Schwangeren zu einer Fortsetzung der Schwangerschaft entschieden. Sie meldeten sich anschließend zu einer weiterführenden Begleitung zurück. Hauptgründe für die Erwägung eines Schwangerschaftsabbruchs waren in 2012 „psychische Überforderung“ (72 Prozent), wirtschaftliche Gründe (44 Prozent) und die Situation als Alleinerziehende (34 Prozent).
Anlass für die Gründung von Frauenwürde war seinerzeit der Ausstieg der katholischen Kirche aus der gesetzlichen Beratung mit Beratungsschein. Frauenwürde wird getragen von engagierten katholischen Frauen und Männern und ist bundesweit mit insgesamt sechs Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen vertreten.
Der im Jahr 2000 gegründete Ortsverein Frauenwürde Neuwied leistet mit seinem ehrenamtlich engagierten Vorstand wichtige und vielseitige Arbeit. Das Vorstandsteam besteht im 14. Jahr in bewährter Formation und hat als Träger der Beratungsstelle die Hauptverantwortung gegenüber dem Landesamt für Soziales in Mainz. Wichtigste Aufgabe ist die Sicherstellung von finanziellen und personellen Ressourcen.
In der Mitgliederversammlung wurde der komplette Vorstand einstimmig für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt: Hanspeter Schladt und als Stellvertreterin Margret Nörling leiten weiterhin den Ortsverein und setzen die bisherige gute Zusammenarbeit mit dem Beratungsteam fort. Zur Verjüngung des Vorstandsteams wünschen sich die Mitglieder engagierte Menschen, die sich in die ehrenamtliche Vorstandsarbeit einbringen möchten. Interessierte sind herzlich willkommen. Tel: 0 26 31 - 34 33 71 frauenwuerde@freenet.de