Rheinland-Pokal-Finale: Der SC13 gewinnt erstes Pokalfinale nach Neustart vor 10 Jahren

Bad Neuenahr gewinnt gegen TuS Issel den Rheinland-Pokal der Damen

13.06.2022 - 10:37

Mayen. Am 12. Juli fand im idyllisch gelegenen Netteltalstadion von Mayen, das Finale um den FVR Rheinland-Pokal der Damen, zwischen den hiesigen Regionalligisten im Frauenfußball, SC13 Bad Neuenahr und dem Tus Issel statt. Bei schönstem Sommerwetter kamen leider nur knapp über 150 zahlende Zuschauer, darunter ein ganzer Fanbus mit Freunden und Familie der Gäste aus der Region Trier, ins weite Rund des Mayener Stadions, um das sehr sehenswerte Duell, des so gebeutelten Tabellenzweiten von der Ahr gegen den aus der Nähe von Trier kommenden Achten der Liga zu erleben.

Die in schönen neuen roten Trikots spielenden Kurstädterinnen, haben bei der Neuauflage des 2015er Rheinland-Pokalfinale, welches sie seinerzeit 2:0 verloren hatten, direkt sehr schnell und sehr erfolgreich losgelegt. Bereits nach rund vier Minuten erfolgte die Führung durch Stoßstürmerin Sonja Maria Bartoschek. Dem zuvor gegangen war eine präzise Flanke von Magdalena Lang, welche durch die Hände von Issel´s grundsätzlich starker Schlussfrau Dana Gotthard flog.

Keine Viertelstunde später, klingelte es erneut im Tor der in blauer Kleidung spielenden Moselaner. Dieses Mal traf Sturmkollegin Franziska Wendel, nach einer erneuten Flanke von Maggi Lang. Mit dieser deutlichen 2:0 Führung im Rücken, dominierte die SC13 fortan das Spiel. So war es letztlich auch kein Wunder, dass der im Schnitt 23,0 Jahre alte Kader, gegen die nur 21,8 Jahre alte, von Stefan Jostock trainierte Truppe ihre ganze Erfahrung ausspielte und abermals die Führung ausbaute. Erneut war es die an jenem Sonntag unschlagbare Sonja Bartoschek, welche dieses Mal, in der 30. Spielminute per Kopf, nach einer passgenauen Ecke von Spielführerin Stephanie Lotzien traf. Was letztlich auch der Halbzeitstand sein sollte.


Entscheidung kurz nach der Halbzeit


Wer in der Halbzeit noch an einen Sieg der Außenseiter aus dem Nordwesten von Rheinland-Pfalz glaubte, wurde spätestens in der 54. Minute auf den Boden der Realität zurückgeholt. Mit ihrem dritten Tor, abermals durch Vorarbeit von der ehemaligen SG99 Andernach Spielerin Lang, machte die in der gesamten Ligasaison „nur“ neunmal erfolgreiche Stürmerin Bartoschek alles klar.

Die 23-jährige Mittelfeldspielerin Alina Knobloch beschenkte mit einer starken Einzelleistung in der 72 Minute, ihre wackeren Mädels mit dem 4:1. Ein vierter Treffer für ihre SC13, kurz nach dem Anschlusstreffer, welcher jedoch fehlerhaft als Eigentor verkündet wurde, wurde dem sympathischen 24-jährigen Rotschopf jedoch wegen vermeidlichem Abseits aberkannt. Was jedoch den Stadionsprecher, sehr zur Erheiterung des Publikums, nicht davon abhielt, den Treffer trotzdem zu verkünden, um selbst bei der Korrektur die „5:1“ Führung zunächst noch beizubehalten.

Als die Spielerinnen des Nachfolgervereins des 22-maligen Rheinland-Pokalgewinners bereits ihre Trikots ausgezogen haben, um diese mit grauen Gewinnershirts zu tauschen und SC13 Stimmungskanone und Stammtorfrau Marie „Mayo“ Wenzl zur eigenen, aber eher spaßigen Verwunderung, für Carlota Stambke ausgewechselt war, erzielte noch Franziska Wendel das offizielle 5:1 für Neuenahr. Womit der erste offizielle Titel des ehemaligen viermaligen DFB-Pokal-Halbfinalisten nach der Neugründung vor 10 Jahren gelungen ist.

Die bildhübsche, langjährige Rioler Weinkönigin Nina Frick, eine hochintelligente Masterstudentin im Bereich „International Business“ aus den Reihen der Gäste erklärte nach dem Spiel gegenüber BLICK aktuell: „Glückwunsch an Neuenahr. Sie waren heute die klar bessere Mannschaft. Wir wussten natürlich schon vorher, dass es heute sehr schwer wird, da wir leider einige Verletzte im Team haben, sowie kurzfristig zwei Stammspieler wegen Corona verloren haben. Ich bin jedoch davon überzeugt, wenn alle da gewesen wären, dann hätten wir ne Chance gehabt. Heute hätten wir daher eher Glück gebraucht, aber die Hoffnung war, zumindest bis zu den ersten Gegentoren, da.“ Trotzdem fand die fast 25-jährige Abwehrspielerin, es sehr schade, dass viel zu wenig aus dem Anlass gemacht wurde. „Die Region hier, ist sehr schön. Wir haben hier auch viele Gegner. Jedoch ist es schade, dass nicht mehr aus diesem Anlass gemacht wird. Andere Veranstalter bringen was Show- oder Rahmenprogramm, vermarkten es lokal besser. Hier war leider nichts. Auch hätte es hier im Stadion, welches wirklich sehr schön ist, es alles was neutraler gestaltet werden können.“ Die sympathische Fußballerin, welche nach dem Spiel zum Saisonabschluss mit ihrem Team noch auf das Trierer Altstadtfest fuhr, will dies aber mehr als Anreiz für kommende Veranstaltungen, als den als Kritik verstanden wissen.


Auslosung: „Erst Schlagbar, dann Krass“


Die erste Runde im DFB-Pokal findet am 20./21. August statt. „Hoffentlich dann mit einem lösbaren Gegner. Ich sag es mal so, erst schlagbar und dann Krass, das wäre mein Wunsch“, wie es die 34-jährige SC13-Trainerin Anne-Kathrine Kremer betont. „Wäre doch toll, in der zweiten Runde, dann hier Wolfsburg, Bayern oder meinen Ex-Club Frankfurt begrüßen zu dürfen. Die als Ersatztorhüterin selbst schon im DFB-Pokalfinale in Köln gestandene Kremer, meinte weiter: „Insgesamt haben die Mädels heute gut gespielt. Ehrlich gesagt, bin ich erleichtert, dass wir heute gewonnen haben und das direkt so souverän. Wir haben uns als komplette Mannschaft wirklich gut entwickelt. Die Saison lief mit Platz zwei besser als erwartet. Was außerhalb des Clubs einige zum Träumen brachte. Aber nicht der Aufstieg, sondern der Pokalsieg heute, war unser großes Ziel! Es ist die Krönung der Leistung und hat nicht nur deswegen eine hohe Bedeutung für uns.“

Nach dem erfolgreichen Spiel und der emotionalen Siegerehrung, gab es für die siegreichen Spielerinnen noch eine ganz besondere Überraschung. Eingefädelt von Parkettlegemeister Ralf Jüngling, dem Ehemann der amtierenden SC13 Präsidentin Manuela Jüngling, welcher der jungen Konditormeisterin Lucia Kranz beim Umbau eines Altbaus in der Mendiger Bahnstraße hilftgab es eine Sachertorte, welche optisch den Rheinland-Pokal fast in Originalgröße abbildete.

Roland Schäfges -

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