Ahrweiler. In diesem Jahr haben die Sänger des Männer-Gesangverein Ahrweiler 1861 e.V. sich mit einer Tagesreise belohnt, nachdem im letzten Jahr eine mehrtägige Reise in den Schwarzwald und Elsaß unternommen wurde. Die Planung und Durchführung lag in Händen ihres 1. Tenors Heinz Felgenträger. Als Zielgebiet dieser Fahrt wurde von Heinz Felgenträger seine ursprüngliche Heimat rund um den Braunkohletagebau Garzweiler im rheinischen Braunkohlerevier in Nordrhein-Westfalen ausgewählt.

Nach kurzer Busfahrt wurde das Infocenter der RWE in Garzweiler erreicht. Das Dorf Garzweiler wurde bereits vom Braunkohletagebau abgebaggert und steht heute als ein Synonym für den Braunkohletagebau, wobei hier seit 1983 die Braunkohle für die Stromerzeugung gewonnen wird. Die Sänger wurden im Infocenter auf dieses Abbaugebiet Garzweiler II mit 48 Quadratkilometern Ausmaß vorbereitet. Bei der Fahrt durch den Tagebau waren die Sänger überwältigt von den Dimensionen der Erdbewegungen durch riesige Schaufelradbagger und das System von Baggern für die Befüllung der abgewirtschafteten Grube.

Nach diesem beeindruckenden Schauspiel monumentaler Technik durchfuhr der Bus den Ort Borschemich, der im Abbaugebiet des Tagebaus Garzweiler II liegt. Von nahezu 800 harren nur noch etwa 100 Einwohner hier aus, bevor dieser gespenstische Ort dem Tagebau weichen muss. Unentwegt laufen jetzt auf den Feldern eine große Anzahl Pumpen, um das vorgesehne Abraumfeld zu entwässern. Eindrucksvoll wurde von Heinz Felgenträger, der selbst aus diesem Ort die Umsiedlung durchlebte, die Abwicklung dieser Auflösung erläutert. Der Kontrast zeigte sich in dem Neubaugebiet auf ausgekoffertem und renaturiertem Gebiet in den zusammengelegten Ortschaften Neu-Otzenrath und Neu-Spenrath. Neu errichtete wunderschöne Häuser in freier Bauweise präsentieren sich, wobei sich in der Ortsmitte der Marktplatz mit evangelischer und katholischer Kirche präsentiert.

Eine besondere Überraschung für seine Ahrweiler Mitsänger hatten sich Heinz Felgenträger und Lebensgefährtin Vilma in ihrem als Zweitwohnsitz bewohntem Haus in Odenkirchen einfallen lassen. Ein üppiges Kuchenbüfett war aufgebaut und ließ bald keinen Wunsch mehr offen. Mit Gesang und einem guten Tropfen von der Ahr bedankten sich die Sänger. Dieser erlebnisreiche Tag fand seinen Abschluss mit der Besichtigung der Schlossanlage Dyck, einem der bedeutendsten Wasserschlösser des Rheinlands. Auf dem Weg ins Ahrtal legten die Sänger eine Rast mit Bewirtung im Alten Schloss in Grevenbroich ein.