Die Erpeler feierten am Wochenende vier Tage lang ihre Johannes-Kirmes
Die Königspaare standen im Mittelpunkt
Erpel. Keine Gnade kannten die Erpeler Junggesellen an Freitagnachmittag mit ihrem Kirmesmann, den sie ungeachtet des immer wieder einsetzenden Regens auf dem Vordach des Bürgersaals Platz nehmen ließen. Von dort aus hatte er allerdings einen optimalen Blick auf den Festplatz der viertägigen Johannes-Kirmes. Die begann am Abend rund um die Beach Bar mit der Junggesellen-Party. „Bei der ist uns das regnerische Wetter zugutegekommen, weil die Nässe die Kirmesgäste immer wieder an die Bar getrieben hat“, so Tobias Simon am Samstagnachmittag. So habe man immerhin 360 Cocktails von der „Cinderella“ bis zum „Zombie“ oder vom „Apricot Sour“ bis zum „Planters Wonder“ unters Volk bringen können, so der Junggeselle, der mit Daniela Schwager eins der beiden Ehrenpaare der jungen Majestäten, Kevin Weber und Kira Müller, bildete. Diesen zur Seiten standen zudem noch Lauren Stirnberg und Dominik Schwager, die ebenfalls geduldig auf den Königszug warteten.
Als Hauptmann Kai Lukas Keßler und Leutnant Niklas Brandenburg diesen auf dem Festplatz antreten ließen, hatte der Wettergott endlich ein Einsehen und schloss die Schleusen des Himmels. So kamen die Junggesellen angeführt vom Tambourcorps zusammen mit ihren Gastvereinen aus Bruchhausen, Orsberg, Scheuren, Unkel und Ohlenberg sowie dem Bürgerverein um den Vorsitzenden Martin Schäfer und König Rainer Barczewski trockenen Fußes in die Hofburg in der Gartenstraße. Dort schwenkten die Fähnriche, darunter die beiden Unkeler, Jan Philipp Wallek als neuer Rheinlandmeister aller Klasse und Julian Muß, der um Mitternacht den Funky-Feetz-Spaßpokal gewinnen sollte, zu Ehren der Majestäten die Fahnen, bevor Kevin Weber und Kira Müller knapp zwei Stunden danach mit dem Königswalzer im Bürgersaal die Ballnacht eröffneten, die um 22 Uhr wieder in eine Open-Air-Fete überging.
Nur kurz nach deren Ende traf sich die Festgesellschaft, allen voran das Bürgerkönigspaar, Rainer und Sabine Barczewski, mit seinen Ehrenpaaren, Hanna und Werner Weiler sowie den schon im Vorjahr erprobten Suza Fürstenberg und Michael Maur, in Sankt Severinus zu dem von Pfarrer Günter Lülsdorf zelebrierten Festhochamt. Anschließend eilte das Sextett schnell Richtung Festplatz, in dessen unmittelbarer Nähe sich das Königshaus befand. Entsprechend kurz war der Anmarsch des Königszuges, den Martin Schäfer gegen Mittag antreten ließ. In diesen hatten sich neben Bürgermeisterin Cilly Adenauer und den Majestäten der Junggesellen mit ihren Ehrenpaaren auch Delegationen der befreundeten Bürgervereine von Orsberg um die Vorsitzende Iris Rosen und Heister um den Vorsitzenden Helmut Bürger sowie das Königspaar Hans-Willi und Gudrun Korf eingereiht. Während sich der Königszug nach fürstlicher Bewirtung auf seine Weg durch den Ort aufmachte, bereitet sich im Bürgersaal wie schon im Vorjahr die Coverband „Black & White“ darauf vor, zum Königsball aufzuspielen.
Den wollten sich etliche Erpeler nicht entgehen lassen, sodass der Bürgersaal gut gefüllt war, als der Festzug, angeführt vom Tambourcorps, dort einzog. Begrüßen konnte Martin Schäfer nun auch Verbandsbürgermeister Karsten Fehr sowie den Vorsitzenden des Rheinbreitbacher Bürgervereins, Frank Scheika, sowie nicht zuletzt Niko Czeslik als Ehrenvorsitzenden des Vereins, Dietmar Bent als Vorsitzenden des Arbeitskreises Erpeler Vereine (AEV), der die Johannes-Kirmes wieder organisiert hatte, und als Ehrengast Theo Frickel, den er wenig später für seine 40-jährige Mitgliedschaft im Bürgerverein ausgezeichnete.
Und gab der Vorsitzenden dem Tambourcorps das Zeichnen, den Schneewalzer zu intonieren, zu dem sich Rainer und Sabine Barczewski um die Fahnenträger der Vereine im Dreivierteltakt drehten, bevor sich die Ehrenpaare ihnen anschlossen und damit den Königsball 2016 eröffneten.
In dessen Verlauf zeichnete Martin Schäfer auch die Schützen aus, die beim Königsschießen vor knapp vier Wochen erfolgreich gewesen waren, bevor Rainer Barczewski seinem Ehrenpaar, Suzana Fürstenberg und Michael Maur sowie dem extra aus den Niederlanden angereisten Karel Harmsen die Königswürde vor der Nase weggeschnappt hatte. Als Pfänderschütze des linken Fußes mit Reichsapfel wurde Wolfgang Hill ausgezeichnet, den rechten Fuß mit Zepter hatte Andreas Schwager abgeschossen. Bei den Flügeln waren der Vorsitzenden selber und Jörg Buchmüller erfolgreich gewesen, die Krone hatte sich Vogel-Bauer Steven Claus gesichert, bevor Georg Helbig den Adler geköpft hatte und Niko Czeslik als Schweifkönig gefeiert worden war.
„Am Montag stehen traditionell die Jüngsten im Mittelpunkt, denen wir dieses Jahr nicht nur Freifahrtkarten spendieren. Auf sie wartet am Nachmittag auch der Zaubernde Diakon Winfried Reers mit einer magischen Aufführung, bevor sich die Erwachsenen dann abends zum Dämmerschoppen im Bürgersaal zum Kirmesausklang treffen“, so Dietmar Bent.
Offiziell beendet werde die Erpeler Johannes-Kirmes aber erst wieder am Dienstagabend, an dem die Junggesellen über den Kirmesmann zu Gericht sitzen, um ihn wenig später unter Tränen zu Grabe zu tragen. „Hoffentlich mussten sie nicht schon vorher beim EM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Nordirland weinen“,orakelte der AEV-Vorsitzende. DL