Hinter den Kulissen des Andernacher Stadtmuseums
Die wissenschaftliche Spezialbibliothek
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Zu dem von Dipl.-Bibliothekarin Sigrid Heller eingearbeiteten Bibliotheksbestand des Stadtmuseums gehören auch seltene Drucke des 16.–19. Jahrhunderts, so hier ein Band des berühmten Mediziners Johann Winter von Andernach aus dem Jahre 1571. Foto: Dr. Kai Seebert.
Andernach. Das Andernacher Stadtmuseum ist die gute Stube für die Geschichte einer der ältesten Städte Deutschlands. In einer kleinen Beitragsreihe möchten wir Ihnen einen Blick hinter die Kulissen des 1936 eröffneten Museums bieten - frei nach dem Motto: „Was machen die eigentlich im Stadtmuseum?“
Ein Museum, vom Altgriechischen ‚museion‘ = Tempel der Musen (griechische Göttinnen der Kunst), ist in erster Linie eine Bildungseinrichtung. Zu den Aufgaben des Andernacher Stadtmuseums zählen daher nicht nur Ausstellen, Sammeln und sorgfältiges Verwahren des Kulturgutes für kommende Generationen, sondern auch die Vermittlung und Erforschung der heimatlichen Geschichte und der städtischen Identität. Hierfür führt das Stadtmuseum seit rund 40 Jahren auch einen eigenen Verlag, in dem z.B. die „Andernacher Beiträge“ erscheinen.
Grundlage für die Vermittlung und Erforschung ist nicht nur die überregional bedeutende Sammlung von Artefakten des Andernacher Stadtmuseums, sondern auch eine über 100 Jahre hinweg sorgsam aufgebaute Museumsbibliothek, die im Kern z.T. noch auf die Bestände des 1898 (wieder-)gegründeten „Alterthums-Vereins Alt-Andernach“ zurückgeht. Im Laufe der Jahrzehnte kamen aus Stiftungen von Andernacher Bürgern und Vereinen sowie aus Nachlässen - darunter jene des Andernacher Lehrers und Archivars Stephan Weidenbach (1866 - 1936) und des ersten Museumsdirektors Prof. Dr. Johannes Schwab (1871 -1947) - sowie aus gezielten Ankäufen zahlreiche z.T. sehr seltene Bände mit regionalgeschichtlichem Schwerpunkt hinzu.
Im Stadtmuseum Andernach stehen nun bereits 1.700 Bände in Form einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek mit den Schwerpunkten Stadt- und Regionalgeschichte, Archäologie und Kunstgeschichte sowie Geologie/ Steinhandel zur Verfügung. Die Buchbestände sollen in absehbarer Zeit einem größeren Leserkreis zur Verfügung gestellt werden. Eine Recherche dieser Bestände wird dann über den Online-Katalog der Stadtbücherei Andernach möglich sein.
Die Einarbeitung dieser auch stadthistorisch hochinteressanten Bände übernimmt Frau Dipl.-Bibliothekarin (FH) Sigrid Heller, die seit 1986 bei der Stadt Andernach tätig ist und einem großen Leserpublikum als ehemalige stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei Andernach bekannt ist. Aufgrund einiger Studiensemester in Prähistorischer Archäologie, Kunstgeschichte und Alter Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn hat Sigrid Heller die besten Voraussetzungen, um die Bestände des Stadtmuseums sachgemäß einzuarbeiten. Eine Erschließung der insgesamt rund 3.000 Bände erfolgt über Schlagworte, Stichworte und Annotationen, die den Inhalt der Titel beschreiben. Besondere Kostbarkeiten sind alte Drucke, die vor 1850 erschienen sind. Darunter befinden sich Raritäten wie z.B. zeitgenössische Drucke von Werken der Andernacher Humanisten Johann Winter (1505 - 1574), Jacob Omphal (1500 - 1567) und Ludwig Hillesheim (1514/16 - 1575).
Diese umfangreiche Einarbeitung der Buchbestände ist noch lange nicht abgeschlossen, sondern wird auch in der Zukunft interessante Buchtitel und besondere antiquarische Highlights zutage bringen. Die Bibliothek des Stadtmuseums ist derzeit nach Terminvereinbarung für Jedermann gerne benutzbar (Tel.: 02632/308133, E-Mail: stadtmuseum@andernach.de)!
Pressemitteilung
Andernacher Stadtmuseum