Wagenbau für den Blumenkorso
Es geht auf die Zielgerade...
Bad Ems. Die Bad Emser Wagenbauer befinden sich auf der Zielgeraden. Das müssen sie auch, denn in zwölf Tagen sollen die seit Monaten mit viel Liebe, Schweiß und handwerklichem Geschick, erbauten Motivwagen ihr prächtiges Blumenkleid erhalten. Deutschlands größte rollende Blumenschau zieht dann am Sonntag, 25. August zum 56. Mal durch die Straßen der Kurstadt Bad Ems, um die Besucher mit den fulminanten Korsowagen zu erfreuen.
Die Ideen für die Gestaltung entstehen meist schon nach dem Korso für das darauffolgende Jahr.
Mit der Kreativität, Fantasie und Leidenschaft, werden diese von Vereinen, Interessengemeinschaften und Institutionen in hunderten von ehrenamtlichen Stunden umgesetzt und erbaut. Das Material hierfür stellt der Bartholomäusmarktverein. Die Untergrundkonstruktionen sind ausschließlich selbstfahrende Fahrzeuge, auf denen ein Holzgerüst angebracht wird, um daran die Styroporplatten oder Metallelemente zu befestigen.
Bekannte Bauwerke, Figuren und Märchenwelt
Auch in diesem Jahr dürfen sich die kleinen und großen Gäste über eine Vielzahl bekannter Bauwerke, Figuren aus der Sagen- und Märchenwelt und Aktuelles erfreuen.
So kommt für die „FC Bayern München - Fans“ die „Allianz Arena“ in einem kleineren Maßstab (Original 258 m x 227 m x 52 m (Bruttorauminhalt) und einem Sitzplatz anstelle von 55.704 Sitzplätzen) auf einem großen Kettcar nach Bad Ems, Wagenbauer K.-F. Ochtinger.
Die Motivwahl für eine bessere Welt spiegelt der Wagen der AWO Bad Ems und Nassau, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum feierten. Jasmin Jagnow bringt gemeinsam mit ihrer Tochter Chiara die Styroporblöcke in Form. Mit Heißdraht wird die Grundform ausgeschnitten. Dann lässt es Jasmin im wahrsten Sinne des Wortes schneien. Mit einem Elektrobohrer und Drahtbürstenaufsatz macht sie den Feinschliff, um Details plastisch zum Ausdruck zu bringen. Andere Wagenbauer machen dies noch nach alter Manie mit Drahtbürste und Muskelkraft. Schweißtreibend ist beides, ganz ohne Frage. Die „Olympischen Spiele 2020 in Tokio“ sind für den Judo-Club Bad Ems 1971 der Ideengeber. Der „Tokyo Tower“, eines der Wahrzeichen, kann man ebenso so schon auf dem Geländer der Wagenbauer bestaunen, wie die niedliche kleine freche Biene „Maja“, die von den Familien Köppen, Haas und Dietrich gebaut und geraspelt wurden. Die Kinder dürfen sich also auch auf die Freunde „Willi, Flip, Thekla und Buck freuen. Eine Gruselburg der (IG Scharf / Schuster) wird in Vollendung genauso die Blicke auf sich ziehen wie der Wagen der SPD Bad Ems, die mit „Dornröschen“ verzaubern. Schmetterlinge symbolisieren Auferstehung, Transformation, sowie ausgewogene Schönheit. Dies ist das Motto der CDU-Bad Ems. In einem XXL-Format wird er die Zuschauer mit Sicherheit erfreuen. Gigantisch geht es auch wieder bei den Mitgliedern des St.-Martins-Chor zu. Sie sind bekannt für ihre „Mammut Konstruktionen“ und ausgeklügelte Technik. Diesmal wird eine amerikanische „Ten-wheeler-Lokomotive“ in nahezu Originalgröße unter der Ampelanlage auf der Wilhelmsallee und dem Torbogen auf der Römerstraße durchfahren. Hier ist es wichtig, dass wirklich die Maße beim Bauen eingehalten werden, da es sonst zu Problemen während des Zuges kommen kann. Auch die Wikinger wollen mit einem Langschiff an die Lahn. Ob der Mast das Großsegel auch hält, wurde von der IG Moltzahn fachmännisch getestet während am Heck noch die letzten Styroporplatten auf das Holzgerüst geschraubt wurden. Architektonisch geht es auch beim TV 1861 Bad Ems zu. Eckhardt Andree griff als Idee das politische Thema um den „Brexit“ auf und erbaute den „Big Ben“. Die Geschwister Köppen / Weiß bauen bereits im dritten Jahr eigenständig und sind der Beweis für Nachwuchsarbeit bei der großen „Wagenbauer Familie“. Sie wollen mit ihrem Motivwagen „Asien“, der ein Kontinent der Superlative ist, Lebensraum für viel Tiere und Pflanzen bietet, aufmerksam machen, dass der Panda und Elefant (beides sind Pflanzenfresser) vom Aussterben bedroht sind. Diese Tiere wurden liebevoll gefertigt und sind Mittelpunkt. Der Spießer-Martini-Kirmes-Verein e.V. hat aus einem „Fiat Punto Cabrio“ einen „Ford F150 Pickup 1954“ werden lassen. Auch hier sieht man, wie viel Arbeit dahinter steckt. Vor den Automobilen gab es ja die Pferdekutschen. Diese Transportmittel setzten die Wagenbauer der Ortsgemeinde Nievern mit ihrer zweispännigen Pferdekutsche und die Firma „EATON“ mit ihrem Pferdeschlitten künstlerisch und handwerklich um.
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Ems, die nicht auf dem Gelände baut, ist natürlich auch in diesem Jahr mit einem tollen Wagen dabei. „Micky Maus“ ist die Kultfigur von Walt Disney schlechthin. „Micky Maus“ bringt Kinderaugen zum Leuchten und als Plüschfigur spendet sie Trost und ist ein guter Zuhörer. In seinen 91 Jahren hat er sich vielseitig entwickelt. Zuletzt war er ein Zauberlehrling. Bis zum Korso am 25. August, wird „Micky“ noch fleißig weiter an seiner Ausbildung als Löschmeister üben, um dann den Kameradinnen und Kameraden zu helfen. Der Hofstaat der Bad Emser Karnevalsgesellschaft baute seinen Wagen für die Prinzessin Schmetterling, Valesca I. mit Glanz und Glitter um. Der Prunkwagen der Rosenkönigin Alexandra Hermann (Staatsbad Bad Ems GmbH) sowie der prächtige Wagen der Bartholomäusmarktkönigin Svenja Clos (Stadt Bad Ems/Städtischer Bauhof) und der Motivwagen „Zauberwald“ aus der Ortsgemeinde Fachbach, werden neben vielen weiteren Zugnummern zu bewundern sein.
Am Samstag, 24. August, sind dann Hunderte Menschen, von klein bis groß, ab sechs Uhr morgens damit beschäftigt, unermüdlich die bunten, farbenprächtigen Dahlienköpfe mit Nadeln in den Styroporunterbau zu stecken um das Endergebnis zu vollenden. Weder Regen und Hitze kann sie davon abhalten. Wer gerne dabei sein möchte, um dies auch einmal zu erleben, ist herzlich willkommen.
Der Vorverkauf hat bereits begonnen! Jeder Haushalt sollte mindestens ein Programmheft mit Eintrittsplakette haben, um diese „großartige, ehrenamtliche und unbezahlbare Arbeit“ zu unterstützen.