Koblenz. Das künftige Tollitätenpaar mitsamt Gefolge wurde von der Koblenzer Stadtspitze im Rathaussaal empfangen und in Anwesenheit von Vertretern der Karnevalsvereine der Öffentlichkeit vorgestellt. „Karneval und Stadtverwaltung hat eine lange Tradition“, erklärte AKK-Präsident Franz-Josef Möhlich und weiter: „Störfeuer kommt aus dem Finanzamt. Das Schängelschiff ist Brauchtum, hat man uns vier Jahr lang gesagt. Doch sollen wir statt sieben Prozent jetzt 19 Prozent Steuer, das sind 30.000 Euro, nachzahlen. Da legen wir Widerspruch ein und werden eventuell klagen, denn wir wollen wissen, was Brauchtum ist.“

Die Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval (AKK) ist alljährlich zuständig für die närrischen Herrscher, die in der Session 2016/17 von der KKG Rot-Weiß-Grün Kowelenzer Schängelcher 1922 e.V. gestellt werden.

„Prinz und Confluentia wurden vom Oberbürgermeister geprüft, es ist alles genehmigt“, sagte Möhlich und fügte hinzu, dass der neue Prinz ein „Käskopp“ sei. „Wer aus Ernst/Mosel kommt, ist ein Käskopp“, konstatierte Möhlich.

1975 wurde Christian Johann geboren, genau achtmal elf Tage nach Rosenmontag. In Ernst war er schon als Kind karnevalistisch aktiv: im Kinderelferrat, in der Bütt und mit 15 Jahren schon in der großen Kappensitzung. Beruflich kam er 1992 erstmals nach Koblenz, wo er bei der Deutschen Telekom AG seine heutige Ehefrau Anja kennenlernte. Seit 1998 lebt Christian Johann in Koblenz, erst in der Altstadt und seit 2001 auf der Karthause.

Da Ehefrau Anja, sie heirateten 1999, schon sehr im Koblenzer Karneval verwurzelt war, kam Christian Johann als Wagenbauer zu den „Kowelenzer Schängelcher“, wo Anja als Funkenmariechen auftrat. Bald wurde er Schatzmeister der Gesellschaft und 2002 Vorsitzender. Seit 2008 ist er Vizepräsident und wurde 2010 als künstlerischer Beirat in den AKK-Vorstand gewählt, wo er auch für das Fastnachtsmuseum zuständig ist. Und jetzt wird er als Prinz Christian, dat Schängelche vom Musselstrand, närrischer Herrscher von Koblenz.

Als Katharina Weitz kam Confluentia Kathi 1988 im Koblenzer Krankenhaus Marienhof zur Welt. Sieben Jahre später begann als Tänzerin ihre karnevalistische Laufbahn bei den „Kowelenzer Schängelcher“. Da für sie Tanzen „Träumen mit den Füßen“ ist, absolvierte sie später eine Ausbildung als Tanzpädagogin. „Der Applaus am Schluss des Tanzes ist der Lohn für die anstrengende Arbeit“, sagte sie und wurde um die Jahrtausendwende AKK-Mariechen, was sie bis heute 13 Mal war. 2004 gehörte Kathi bereits zum Gefolge von Prinz Kurt I. und Confluentia Sandra. Danach wurde sie Trainerin der Schängelgarde, nähte gemeinsam mit ihrer Mutter auch die Kostüme und wurde bei den Schängelcher Vorstandsmitglied, was sie auch heute noch ist.

2012 heiratete sie und heißt seitdem Katharina Düro. Ihr vierjähriger Sohn ist Uniformträger bei der Schängelfamilie, und Confluentia Kathi arbeitet derzeit als Erzieherin in der „Kita Schmetterlingsgarten der ISA Kompass RLP“ auf dem Oberwerth.

Für Hofmarschall Karlheinz Weitz ist das Sessionsmotto „Narrenland in Schängelhand“ Programm, schließlich ist er waschechter Koblenzer, ein Eigengewächs der Schängelcher. Seine karnevalistische Laufbahn begann als Aktiver bei der Ka-Ju-Sa-Jo in der südlichen Vorstadt. Er war Tänzer im Männerballett, Mitglied einiger Karnevalsvereine und fungierte als 2. Vorsitzender des Vereins. Für seine Aktivitäten wurde Weitz mit der RKK Verdienstmedaille in Silber, dem großen Verdienstorden der AKK und dem Augenrollerorden des Oberbürgermeisters ausgezeichnet.

Pagen sind die 20-jährige Julia Fuchs, sie studiert Pädagogik an der Uni Koblenz, und die 19-jährige Jasmin Litz, die beim Umweltamt der Stadt arbeitet. Hofnarr des Tollitätenpaars ist „Dat goldene Schängelche Sandra Engel“. Die 38-Jährige ist seit 2002 Präsidentin der KKG Kowelenzer Schängelcher, während Martin Füllsack Vorsitzender ist.

Das Tollitätenpaar wird auch begleitet von den Hofdamen Christina Berninger, Eleonore Cousin, Brigitte Gudzenties-Schmaus, Annegret Huenerfeld, Anja Johann, Monika Monat, Elke Schlegel, Renate Spiehs und Marianne Weitz. Als Adjutantin der Confluentia fungiert Andrea Lettmann, als Ordensministerin Marina Füllsack, als Innenminister Hans-Herbert Fuchs, und Hofmalerin ist Inge Volkmer. Ferner gehören zum Gefolge Obermöhn Birgitta Zirwes-Fuchs, die Adjutantin des Prinzen Petra Litz, der Ordensminister des Prinzen Martin Füllsack, Außenminister Kirstgen Vits, Mundschenk Peter Weber, Funkenmariechen Lisa Kroll und Finanzminister Axel Litz. Das Sessionslied „Narrenland in Schängelhand“ ließ sich Guido Klöckner einfallen.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig freute sich, dass bei den Bergvölkern von der Karthause der prinzenstellende Verein ist: „Ein tolle Truppe“, lobte der Oberbürgermeister und war angetan davon, das Confluentia Kathi in der Kita arbeitet, die quasi vor seiner Haustür liegt. Das närrische Herrscherpaar in spe erklärte, dass es sich riesig auf die Session freue und hoffe, „dass alle Hallen voll werden, damit alle Vereine glücklich sind.“

Die Charity-Aktion ist für den Kinderzirkus Isani der Stiftung Kinderseele. Hier können Kinder- und Jugendliche mitmachen und so ihr Selbstbewusstsein wieder finden, das sie in frühen Jahren zum Beispiel auch durch seelische Gewalt verloren haben. HEP