Institutionelles Schutzkonzept für den Kirchengemeindeverband Adenauer Land vorgestellt

Institutionelles Schutzkonzept für den
Kirchengemeindeverband Adenauer Land vorgestellt

Das Institutionelle Schutzkonzept für den Kirchengemeindeverband Adenauer Land wird den Beschäftigten sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, am 23. November um 19:00 Uhr im Pfarrheim in Schuld präsentiert. Foto: privat

21.11.2023 - 14:06

Adenau. Die Kirche im Bistum Trier hat das Ziel, allen Menschen, insbesondere Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Personen, einen sicheren Raum zu bieten. Aus diesem Grund sind die Pfarreien, Pastoralen Räume und kirchlichen Institutionen dazu verpflichtet, ein institutionelles Schutzkonzept zu entwickeln, zu veröffentlichen und fortlaufend zu verbessern. Das Institutionelle Schutzkonzept für den Kirchengemeindeverband Adenauer Land wird den Beschäftigten sowie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, am 23. November um 19:00 Uhr im Pfarrheim in Schuld präsentiert.

Die Erarbeitung dieses Schutzkonzepts erfolgte größtenteils durch einen Arbeitskreis auf Ebene des Pastoralen Raums Adenau-Gerolstein. Vor Ort wurde eine umfassende Risiko- und Potenzialanalyse durchgeführt, die sich an alle Personen richtete, die in irgendeiner Weise mit der Kirche vor Ort in Kontakt treten. Ziel war es, potenzielle Schwachstellen aufzudecken, die Machtmissbrauch gegenüber schutzbedürftigen Personen begünstigen könnten.

In einer breit angelegten Befragung wurden Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Engagements einbezogen. Dies schloss Gremienmitglieder, Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit sowie sogar Menschen ein, die der Kirche eher fernstehen. Als gefährdete Personen wurden neben Kindern und Jugendlichen auch Messdiener und Messdienerinnen, Gottesdienstbesucher, Mitarbeiterinnen in Pfarrämtern und weitere genannt. Die Ergebnisse der Befragung waren überwiegend positiv, wobei sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Mitarbeiter als freundlich, engagiert, respektvoll und verantwortungsbewusst beschrieben wurden. In einigen Fällen wurden auch gestresste oder frustrierte Personen erwähnt.

Die Wichtigkeit von Prävention gegen (sexualisierte) Gewalt und Übergriffe wurde von allen Befragten grundsätzlich anerkannt. Dennoch gab es unterschiedliche Ansichten über die Ansprechpartner im Verdachtsfall, wobei einige haupt- und ehrenamtliche Funktionsträger bevorzugten, während andere externe kirchliche Beratungsstellen, einschließlich nichtkirchlicher Stellen, präferierten. Alle Erkenntnisse wurden in das Schutzkonzept aufgenommen.

Die Kirche im Bistum Trier betont die hohe Verantwortung im Umgang mit schutzbedürftigen Personen und legt Wert darauf, dass im kirchlichen Umfeld nur Personen beschäftigt werden, die nicht nur fachlich qualifiziert sind, sondern auch die erforderliche persönliche Eignung mitbringen. Ein achtsamer Umgang miteinander wird als unabdingbar angesehen, und Machtmissbrauch wird strikt abgelehnt. Für sexualisierte Gewalt gibt es null Toleranz.

In vielen Fällen ist die Vorlage eines Erweiterten Führungszeugnisses erforderlich, das alle fünf Jahre erneuert werden muss. Zudem ist die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtungserklärung sowie die Teilnahme an Schulungen zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt verpflichtend.

Personen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind, können sich an Mitglieder des Arbeitskreises Prävention wenden. Bei auffälligem Verhalten anderer sollen Rückmeldungen dazu führen, solche Verhaltensweisen zukünftig zu verhindern. Bei Grenzüberschreitungen oder Übergriffen wird dringend empfohlen, ein Gespräch mit vertrauenswürdigen Seelsorgenden oder der Lebensberatungsstelle zu suchen.

Das Schutzkonzept enthält umfassende Dienstanweisungen und es wird ein Qualitätsmanagement eingeführt. Ein Verhaltenskodex legt Regeln für angemessene Nähe und Distanz fest und konkretisiert die Beachtung der Intimsphäre sowie das Verhalten auf Reisen und in der Freizeit. Erzieherische Maßnahmen, die Sprache und Wortwahl, der Umgang mit Medien sowie Regeln für den Umgang mit Geschenken und Spendengeldern sind ebenfalls enthalten. Es gibt klare Vorgaben zur Behandlung von Verstößen, und sowohl der Verhaltenskodex als auch die Selbstverpflichtungserklärung zum respektvollen Umgang miteinander müssen unterzeichnet werden.

Das Schutzkonzept wird regelmäßig bei verschiedenen Gelegenheiten bekannt gemacht, und speziell geschulte Personen sind benannt, um dieses wichtige Thema weiterzugeben. Die umfassende Behandlung des Themas ist auch auf der Homepage des Pastoralen Raums Adenau-Gerolstein zu finden.

Das institutionelle Schutzkonzept stellt sicher, dass insbesondere Kindern, Jugendlichen und besonders schutzbedürftigen Erwachsenen in der katholischen Kirche ein Höchstmaß an Sicherheit geboten wird. Die Kirche im Kirchengemeindeverband Adenauer Land und im gesamten Pastoralen Raum Adenau-GerolsteinWD

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Stellenmarkt
Weitere Berichte

- Anzeige -

Der BLICK aktuell Online-Adventskalender

Vom 1. bis 24. Dezember gibt es in unserem Online-Adventskalender jeden Tag eine besondere Überraschung, die euch auf die festliche Jahreszeit einstimmt. Freut euch auf attraktive Angebote, Aktionen und tolle Gewinnspiele. mehr...

Josef Oster: EU-Parlament lehnt Pflanzenverordnung ab

Winzer an Rhein und Mosel können aufatmen

Koblenz. Winzer und Landwirte können aufatmen: Das EU-Parlament hat den Vorschlag der Europäischen Kommission zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln abgelehnt. Das berichtet der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Oster. „Glücklicherweise hat sich hier die Vernunft gegen grüne Ideologie durchgesetzt“, kommentiert der Abgeordnete. mehr...

Event +
 

Thorsten Rudolph liest für Schülerinnender Schönstätter Marienschule aus Vallendar

Vorlesetag im Mehrgenerationenhaus

Vallendar. Anlässlich des „Bundesweiten Vorlesetags“ hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph Zehntklässlerinnen der Schönstätter Marienschule eine Stunde lang aus Büchern vorgelesen, die er vorher selbst ausgewählt hatte. Eingeladen wurde der Koblenzer Abgeordnete vom Mehrgenerationenhaus in Koblenz, wo die Vorlesestunde auch stattfand. mehr...

Lehren aus der Katastrophe

Kreis Ahrweiler. Lehren aus der Flutkatastrophe: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe veröffentlicht Leitfaden zum Umgang mit Spontanhilfe Die Flutkatastrophe 2021 hat Helfende aus ganz Deutschland auf den Plan gerufen, die einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Katastrophe geleistet haben. In der Zusammenarbeit mit Einheiten des Katastrophenschutzes und Hilfsorganisationen gab es dabei allerdings noch Verbesserungspotential. mehr...

 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
 
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Ahr: DB-Reisecentren sollen bleiben

Hannelore Nüßner :
Das Reisezentrum Remagen muss unbedingt bleiben. Wir kommen aus NRW und machen rmehrmals im Jahr in Remagen Urlaub. Dabei benutzen wir sehr oft den ÖPNV. Wir genießen es jedesmal im Bahnhof Remagen eine freundliche, nette und qualifizierte Person gegenüber zu haben. Behalten Sie sich so eine tolle...
K. Schmidt:
Wie so oft wäre es schön, die Dinge in ihren Zusammenhängen zu betrachten: Verbietet man das Mittel komplett, wie wirkt sich das auf die in D produzierte Lebensmittelmenge aus? Was macht man mit den Arbeitsplätzen, die in den landwirtschaftlicehn Betrieben verloren gehen? Wie entwickeln sich die Preise...
Helmut Gelhardt:
Frau Heil, MdB, CDU, spricht davon, dass es vernünftig ist, dass das EU-Parlament verhindert hat, dass der Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbiert wird. Sie spricht davon, dass andernfalls viele Winzerinnen und Winzer defacto einem Berufsverbot zum Opfer gefallen wären. Auch viele Landwirte wären von...
Amir Samed :
Im EU-Parlament regt sich zunehmend spürbarer Widerstand gegen die Realitätsferne und den Kontrollwahn besonders der EU-Kommission. Dieses Gesetz hätte die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gefährdet, weiterhin die erzeugten Produkte verteuert und letztlich viele Bauern zum Aufgeben gezwungen...
Gabriele Friedrich:
In dem Fall selber schuld. So was weiss man doch ! In dieser Jahreszeit kann man gar nicht genug aufpassen und natürlich sage ich nicht, warum. ...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service